Erndtebrück. Der 18-Jährige gesteht die Tat vor dem Berleburger Amtsgericht: „Ich wusste nicht, dass ich dafür einen kleinen Waffenschein benötige.“

Vor dem Bad Berleburger Amtsgericht musste sich am Dienstagmorgen ein 18-Jähriger, wohnhaft in Erndtebrück, verantworten, nachdem er gegen das Waffengesetz verstoßen hatte. Am Ende wurde er verwarnt und muss nun 80 Sozialstunden leisten.

Der Grund: Am 5. Juli dieses Jahres war der 18-Jährige mit dem Auto seiner Mutter unterwegs - dabei hatte er eine PTB-Waffe (Schreckschusswaffe) griffbereit im Innenraum des Autos liegen. Zudem befand sich dort auch ein Magazin. Den dafür notwendigen kleinen Waffenschein jedoch konnte der 18-Jährige nicht vorzeigen. „Ich wusste nicht, dass ich einen dafür benötige“, sagte er vor Gericht aus. Im Internet habe er sich nur kurz „schlau“ gemacht und dazu nichts gefunden. „Ich dachte, wenn ich einen solchen Schein benötige, wäre es ja nicht so einfach gewesen, die Waffe zu kaufen. Ich wusste nicht, dass die gefährlich ist.“

Auf die Frage von Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel, was er denn eigentlich mit einer solchen Waffe im Auto wollte, hatte der junge Mann keine Antwort. Am Ende willigte der 18-Jährige ein, dass das Gericht die PTB-Waffe und die Munition einzieht und vernichtet. Dass er strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten ist und sich geständig zeigte, bewertete Hippenstiel zugusten des Angeklagten. „Dennoch aber schützt Unwissenheit vor Strafe nicht“, sagte sie und plädierte dafür, bei dem Angeklagten noch Jugendstrafrecht anzuwenden. Am Ende verwarnte Richter Torsten Hoffmann den 18-Jährigen, der zudem nun 80 Sozialstunden binnen vier Monate zu leisten hat. Das Urteil ist rechtskräftig.