Wittgenstein. Der Angriff auf die Datenbanken ist abgewehrt, aber es bleibt viel Arbeit für Spezialisten, bis alle IT-Dienste wieder verfügbar sind.

Die Gute Nachricht: Am 21. November haben Spezialisten alle Systeme einmal isoliert eingeschaltet und mit Anti-Viren-Software gescannt. Ergebnis: Die Hacker sind ins Kernsystem der SIT, aber nicht in die Netzwerke der Kommunen eingedrungen. In dieser Situation bedeutet das für alle Betroffenen ein blaues Auge – es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Wenn die Angreifer länger im System gewesen wären und sich gründlich hätten verschanzen können, zum Beispiel.

Zwei Millionen Bürger betroffen

Aber diese erste Entwarnung bedeutet nicht, dass nun auch schnell wieder kommunale Dienstleister an ihre Rechner können und die Verwaltungen wieder so arbeiten können wie vor dem Cyberangriff. Immerhin sind 73 Kommunen im Großraum Südwestfalen plus weitere Kunden im ganzen Land, mehr als 2 Millionen Bürger, von den Auswirkungen betroffen.

Der Fokus liegt derzeit auf dem Aufbau bzw. der Wiederherstellung der SIT-Systeme und der Basis-Infrastruktur.
Marcus Ewald, Südwestfalen-IT

Marcus Ewald von der Südwestfalen IT schmälert die Freude über die gute Nachricht und erläutert das aktuelle Vorgehen: „Da die Südwestfalen-IT als IT-Dienstleister der Kreise und Kommunen Opfer der kriminellen Cyberattacke wurde und in der Folge ihre Systeme und den Zugriff auf sein Netz abschalten musste, liegt der Fokus derzeit auf dem Aufbau bzw. der Wiederherstellung der SIT-Systeme und der Basis-Infrastruktur. Der Plan sieht derzeit vor, dass erste, von den Verwaltungen priorisierte Dienste ab ca. Mitte Dezember wieder in einem Notbetrieb anlaufen können. Hierzu arbeiten wir eng mit den Kreisen und Kommunen im täglich tagenden Krisenstab zusammen. Eine Priorisierung von bestimmten Kreisen und Kommunen nehmen wir nicht vor.“

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