Bad Berleburg/Schmallenberg. Die Städte Bad Berleburg und Schmallenberg unterzeichnen einen gemeinsamen Vertrag. Das steckt dahinter.
Der Waldskulpturenweg verbindet nicht nur zwei Kommunen und Landkreise, sondern auch viele Wanderfreunde. „Das Projekt ist weit über die Region hinaus einzigartig – und ein verbindendes Element zwischen Wittgenstein und Sauerland“, heißt es hierzu in einer nun veröffentlichten Pressemitteilung der Städte Bad Berleburg und Schmallenberg. Nun sei die Zukunft des Waldskulpturenwegs in Stein gemeißelt. „Mit diesem wichtigen Schritt sorgen wir dafür, dass wir eine tolle Attraktion für unsere Gäste, aber auch die Menschen, die hier leben, auf eine breite Basis stellen – langfristig“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg unterzeichnete jetzt im Rathaus der Stadt Bad Berleburg gemeinsam mit dem Schmallenberger Bürgermeister Burkhard König sowie dem 1. und 2. Vorsitzenden der Wittgensteiner Akademie, Wolfgang Völker und Reiner Hirschhäuser, den Übernahmevertrag für den Waldskulpturenweg.
Damit sind „Stein Zeit Mensch“, Kein leichtes Spiel“, „Was war zuerst?“ – besser bekannt als das „Goldene Ei“ – „der Krummstab“ und Co. nun offiziell in der Trägerschaft der beiden Kommunen. „Der Schritt war konsequent. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die Trägerschaft vollständig zu übernehmen, um ein klares Zeichen zu setzen: Wir wollen diese künstlerische Vielfalt gemeinsam langfristig sichern“, erklärte Burkhard König.
Zehn Skulpturen, elf Standorte – und die Übernahme der Trägerschaft spätestens bis 2035: Genauso war es zum Start des Weges zwischen 2000 und 2010 gemeinsam mit der Wittgensteiner Akademie vereinbart worden. „Das war von Beginn an eine enge Zusammenarbeit zwischen den Touristikorganisationen beider Kommunen. Wir als Wittgensteiner Akademie und die kulturtragenden Vereine in Schmallenberg und Bad Berleburg haben gemeinsam und vor allem erfolgreich an Konzepten zur Vermarktung des Weges gearbeitet – und genau diese tolle Kooperation trägt nun Früchte“, freute sich Wolfgang Völker, der in diesem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit mit dem Förderverein Waldskulpturenweg lobte.
Ein beliebtes Wanderziel
Wie wichtig der Waldskulpturenweg inzwischen für beide Kommunen ist, hob Katja Lutter hervor: „Der Weg ist in der öffentlichen Wahrnehmung inzwischen fest verankert und genießt eine hohe Bedeutung bei den Menschen. Die Skulpturen sind beliebtes Wanderziel und Begegnungsorte gleichermaßen. Auch hinsichtlich der Prädikatisierung Schmallenbergs als Teil der „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ sind sie aus touristischer und kultureller Sicht unverzichtbar“, erklärte die Geschäftsführerin der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH.
Neben den zertifizierten Wanderwegen im Premiumwanderort Bad Berleburg sei der Waldskulpturenweg inzwischen einer der wichtigsten Bausteine im Gesamtkonzept. „Ursprüngliche Natur und kulturelle Vielfalt treffen aufeinander. Entstanden ist auf diese Weise eine außergewöhnliche Kulturinszenierung vor der Kulisse des Rothaarkamms. Die hervorragende Kombination aus Kunst, Kultur und Natur ist ein Alleinstellungsmerkmal im Wandertourismus und hat dadurch bundesweite Strahlkraft“, erklärte Andreas Bernshausen.
Der Geschäftsführer der BLB-Tourismus GmbH spielte damit nicht nur auf die Tatsache an, dass auch das Land NRW deutliches Interesse an dem Weg signalisiert hat, sondern hob damit auch die Bedeutung ob der zahlreichen Attraktionen hervor – und mit viel Potenzial für besondere Veranstaltungsorte. So fand im Herbst 2017 etwa ein Konzert mit der Gruppe „Wildes Holz“ an der Skulptur „Stein Zeit Mensch“ statt. Die Veranstaltergemeinschaft entwickelte das Format „Music on the rocks“ – und Ostern fand bereits „Eierlei am Goldenen Ei“ statt. „Mit der Übernahme der Trägerschaft ist nun nicht nur der Fortbestand des Weges mit seinen zahlreichen Potenzialen gesichert, sondern es sind auch weitere Förderungen durch das Land NRW denkbar, dass genau diese Planungssicherheit als Voraussetzung gegeben hatte – und damit wiederum den Weg zur Weiterentwicklung des Waldskulpturenweges mit geebnet hat“, erklärte die Abteilungsleiterin Kultur und Erwachsenenbildung, Rikarde Riedesel. Die Zukunft dieser besonderen, kommunenübergreifenden Attraktion sei damit jetzt in Stein gemeißelt.
Eine langfristige Lösung für alle Skulpturen
In Abstimmungsgesprächen zwischen der Wittgensteiner Akademie, der Stadt Bad Berleburg und der BLB-Tourismus GmbH auf Seiten der Stadt der Dörfer sowie mit den Verantwortlichen aus der Nachbarkommune Schmallenberg, haben die Beteiligten das Vorgehen für die Weiterentwicklung nach der Übernahme der Trägerschaft festgelegt. Die Städte Bad Berleburg und Schmallenberg übernehmen nun die Trägerschaft für die jeweiligen Skulpturen in ihrem Stadtgebiet. Damit ist eine langfristige Lösung für alle Skulpturen gefunden.
Für den Weg auf Bad Berleburger Seite ist die Abteilung Infrastruktur und Erholung zuständig, in Schmallenberg kümmert sich der städtische Bauhof. Die künstlerische Weiterentwicklung liegt bei der Abteilung Kultur und Erwachsenenbildung auf Bad Berleburger Seite sowie beim Kulturbüro der Stadt Schmallenberg. Die BLB-Tourismus GmbH organisiert Wegpaten, entwickelt Rund- und Spazierwege und betreut gemeinsam mit der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH die touristische Vermarktung. Die Wittgensteiner Akademie geht in die weitere Sponsoren-Akquise, hält den Kontakt zum Förderverein und wird an der Weiterentwicklung des Weges beteiligt.