Berghausen. Der Schützentag in Berghausen war aus mehreren Gründen ein besonderer für Wittgenstein. Einer davon: Der neue Landeskönig kommt aus Erndtebrück.

Wenn es in der Krimmelsdell wimmelt wie in einem Ameisenhaufen, dann muss es ein außergewöhnliches Event sein, das in Berghausen stattfindet – und so kam es, dass der 72. Westfälische Schützentag unzählige Schützen aus dem ganzen Land und auch darüber hinaus in das kleine Berleburger Dorf lockte. Der war aus gleich mehreren Gründen ein ganz besonderer für Berghausen und ganz Wittgenstein.

Abschied von Präsident Rehberg

Auf der ganz großen Bühne war es war es, wo der Präsident des Westfälischen Schützenbundes (WSB) Hans-Dieter Rehberg aus seinem Amt verabschiedet wurde. „Ich höre aus freien Stücken auf. Ich habe immer gesagt, dass ich dann aufhöre, wenn ich noch aufrecht aus der Halle gehen kann“, sagte der Berghäuser bei der Delegiertenversammlung des WSB in der Kulturhalle seines Dorfes.

Die Berghäuser Schützen beim Festzug zur Krimmelsdell, angeführt vom Königspaar Johannes Beuter und Wiebke Althaus.
Die Berghäuser Schützen beim Festzug zur Krimmelsdell, angeführt vom Königspaar Johannes Beuter und Wiebke Althaus. © WP | Lisa Klaus

Es war der krönende Abschluss einer Präsidentschaft, in der Rehberg viel bewegen konnte – was ihm zahlreiche Weggefährten attestierten. „Du hast dich in schwierigen Zeiten der Verantwortung gestellt, hast dich für die Schützen eingesetzt und dich in vielen drängenden Fragen engagiert“, machte Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann deutlich: „Du hast dich unheimlich stark gemacht für den Sport und das Ehrenamt.“ Auch Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, gab zu verstehen: „Wir haben immer sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Als wir uns kennengelernt haben, bist du mit den Themen Bürokratieentlastung und Engagementsbewegung auf mich zugekommen, während der Corona-Pandemie hast du dich massiv eingesetzt.“

Alle Redner waren sich einig: In seiner Arbeit für das Schützenwesen hat Hans-Dieter Rehberg der Gesamtgesellschaft einen großen Dienst erwiesen. „Das Schützenwesen ist in Deutschland nicht wegzudenken und verbindet Sport und Tradition. Du hast dich immer für das Ehrenamt eingesetzt und dafür, dass die alten Traditionen beibehalten und gleichzeitig neue Wege gegangen werden. Du hast einen großen Dienst für die Gesellschaft geleistet und dein Nachfolger wird in große Fußstapfen treten“, sagte Siegen-Wittgensteins SPD-Bundestagsabgeordnete Luiza Licina-Bode.

Hans-Dieter Rehberg wurde als Präsident verabschiedet.
Hans-Dieter Rehberg wurde als Präsident verabschiedet. © WP | Lisa Klaus

Neben vielen anderen Festrednern war sogar eine kleine Delegation aus Tirol und Südtirol gekommen, um Rehberg ihre Wertschätzung entgegenzubringen. Nach vielen Jahren des Engagements verabschiedete sich Rehberg – jetzt WSB-Ehrenpräsident – gerührt aus dem Amt: „Es war die ganze Arbeit wert, denn ich habe viele Menschen kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen.“ In seine bereits erwähnten großen Fußstapfen wird der Bielefelder Dr. Maik Hollmann treten – er wurde von der Delegiertenversammlung einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt.

Erstes traditionelles Schießen

Eine weitere Besonderheit des Westfälischen Schützentages war es, dass zum ersten Mal traditionell auf einen Holzvogel geschossen wurde, um den neuen Landeskönig zu ermitteln.

Zum ersten Mal wurde traditionell auf den Vogel geschossen.
Zum ersten Mal wurde traditionell auf den Vogel geschossen. © WP | Lisa Klaus

Auf einer randvollen Krimmelsdell verfolgten unzählige Schützen und Besucher nach dem Festzug das Schießen um die Regentschaft. Und auch hier dürfen die Wittgensteiner stolz sein, denn Uli Feige vom SV Erndtebrück scherte sich die Regentschaft.