Berghausen. „Ich kann es gar nicht glauben. Das bedeutet mir wirklich viel“, sagt die 26-jährige Siegerin. Woher sie kommt und wie es nun weitergeht.

Die Stimmen sind gezählt, das Juryvotum abgegeben: Wiebke Althaus ist die Regionalsiegerin der WP-Schützenköniginnenwahl und damit Nachfolgerin von Julia Dörr vom Schützenverein „Edelweiß“ Herbertshausen. „Ich kann es gar nicht fassen. Das bedeutet mir wirklich viel“, sagte sie, als die Redaktion sie am Donnerstagmorgen mit dem Ergebnis überraschte. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, gerade weil die Konkurrenz in diesem Jahr so stark war“, sagte die 26-Jährige. Insgesamt zehn Königinnen aus Siegen-Wittgenstein haben an der Wahl teilgenommen, neun von ihnen kommen aus Wittgenstein. Und die lieferten sich ein spannendes Rennen – bis zum Schluss.

„Das war zunächst wirklich ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Erstplatzierten“, sagte Jörg Ruhrmann vom Projektmanagement der Westfalenpost, als er die Ergebnisse des Regionalfinales bekannt gab. Den letzten Ausschlag gaben die Couponstimmen. „Es lohnt sich also, diese abzugeben – auch wenn es nun ums Superfinale geht.“ Auf Platz zwei landete im Übrigen Julia Walsch vom Schützenverein Birkelbach 1953 und Lara Heinrich vom Schützenverein „Edelweiß“ Herbertshausen landete auf dem dritten Platz.

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Nun geht es darum, sich im Superfinale gegen sechs weitere Regionalsiegerinnen durchzusetzen. „Ich bin schon ein wenig aufgeregt, was mich dort erwartet, aber ich freue mich darauf, gemeinsam mit unserem Hofstaat dorthin zu fahren und viele neue Leute kennenzulernen.“ Immerhin: Die erste Runde hat die 26-Jährige bereits hinter sich. Ob sie am Ende die WP-Königin 2023 wird, entscheiden am Ende die Stimmen. Apropos Stimmen: Bis heute zählt die Königinnen-Plattform mehr als drei Millionen Seitenaufrufe. 540.956 Stimmen wurden in den sieben Regionen insgesamt abgegeben. Nun werden die Karten wieder neu gemischt. „Wir drücken unserer Königin natürlich alle Daumen“, sagte Hendrik Wahl, Vorsitzender des Schützenvereins Berghausen 1905. „Als Wiebke uns die Nachricht schrieb, konnten wir es kaum glauben. Wir freuen uns wirklich sehr.“ Dorfjubiläum, Westfälischer Schützentag im eigenen Ort und der Sieg des Regionalfinales – „das ist wirklich Wahnsinn“, freuen sich alle. Ein Sieg, auf den am Wochenende mit viele weiteren Schützen angestoßen werden soll.

Spontane Idee

Angestoßen – das hat die Schützenkönigin aus Berghausen auch nachdem der Vogel beim diesjährigen Vogelschießen fiel, war es doch eine spontane Entscheidung. „Wir saßen mit den Mädels noch beim Frühstück und haben überlegt, wer das nächste Schützenkönigspaar werden könnte und sagten noch: Na von uns keiner!“ Doch zehn Minuten vor dem Start packte Johannes Beuter das Stangenfieber. „Er sagte zu mir, dass er schießen möchte und fragte mich, ob ich damit einverstanden wäre.“ Die 26-Jährige zögerte nicht lange – und wurde schließlich Schützenkönigin. „Wir hatten zu der Zeit noch keinen Hofstaat und auch sonst war nichts organisiert“, erinnert sie sich. Doch ihre Freunde, Nachbarn und Familien unterstützten sie. Eine Familie, die schon lange dem Schützenwesen verbunden ist – nicht zuletzt durch den Schießsport. Wiebke Althaus selbst war in ihrer Jugend eine gute Sportschützin, trat 2010 sogar zusammen mit ihrem König und guten Freund Johannes Beuter in München bei der Deutschen Meisterschaft an.

Die Redaktion überraschte Wiebke Althaus auf ihrer Arbeit mit der Bekanntgabe des Sieges.
Die Redaktion überraschte Wiebke Althaus auf ihrer Arbeit mit der Bekanntgabe des Sieges. © WP | Ramona Richter

Angetreten sind sie auch in diesem Jahr – nicht bei der Meisterschaft, dafür aber beim Festzug. „Der große Festzug durch unser Berghausen war etwas Besonderes. Die ganzen Menschen an den Straßen und die Freude bei allen in den Gesichtern – das war ein tolles Gefühl.“ Generell blickt die Schützenkönigin gern auf das Fest zurück – ein Fest, das „viel zu schnell vorbei war“. „Das Schützenfest war einfach unbeschreiblich. Die Krönung war sehr emotional und ein ganz besonderer Moment“, sagt sie. Und bereits in ihrer Bewerbung schrieb sie: „Der Jubel unseres Hofstaates und das Wissen, dass alle Freunde dabei sind, hat es noch mal perfekter gemacht. Aber auch der Sonntag, als wir zusammen mit unserem Hofstaat die ganzen Kapellen und Vereine sehen durften, die mit uns gefeiert haben, war unbeschreiblich.“ Und vielleicht gibt es für die Regionalsiegerin schon bald den nächsten Grund zum Feiern.

Das Superfinale

Am kommenden Montag, 16. Oktober, startet um 12 Uhr die Abstimmung für das Superfinale der sieben Regionalgewinnerinnen. Abgestimmt werden kann bis Mittwoch, 18. Oktober, um 12 Uhr. Im Superfinale kann einmalig via SMS-Abstimmcode abgestimmt werden – aber auch zusätzlich per Zeitungscoupon abgestimmt. Die Stimmenstände sind im Superfinale nicht sichtbar.

Die WP-Königin 2023 wird am 22. Oktober im Rahmen eines großen Festakts in Meschede gekrönt.