Berghausen. Am Samstag steigt das absolute highlight für Schützen in Wittgenstein. Vor allem für einen Schützen dürfte es ein emotionaler Moment werden.

Die Aufregung steigt und steigt – die Vorfreude auch. Am Wochenende steigt in Berghausen das Highlight vieler Schützen. Bereits zum vierten Mal findet im Wittgensteiner Land der Westfälische Schützentag statt. Mehr als 1500 Schützen und zahlreiche Gäste werden hierzu in Berghausen erwartet. Zapfenstreich, Festzug und einige Neuerungen warten bereits, ebenso eine wichtige Wahl. „Das wird ein spannendes Wochenende“, so Hans-Dieter Rehberg, Präsident des Westfälischen Schützenbundes. Für ihn endet am Freitag eine sechsjährige Amtszeit – und das in seinem Heimatort Berghausen. „Das ist schon etwas ganz Besonderes.“

Nur noch wenige Tage, dann ist es soweit: Der 72. Westfälische Schützentag startet am Freitagmittag. Organisiert wird das Großereignis von zwei erfahrenen Wittgensteiner Schützenvereinen: Der Schützenverein Berghausen und der Schieß- und Schützenverein Elsoff. Diese traditionsreichen Vereine werden mithelfen, das Event in Berghausen zu organisieren. Und die Vorbereitungen hierzu laufen auf Hochtouren, wie Günter Schmidt, 2. Vorsitzender des Schützenkreises Wittgenstein, auf Nachfrage der Redaktion verrät. „Die Vorbereitungen sind im vollen Gang – es ist noch einiges zu tun.“ Bereits im Vorfeld gab es einige Sitzungen, damit am Wochenende alles rund geht, immerhin kommen aus vielen Bereichen wichtige Besucher. „Wir haben einige Arbeitsgruppen, die sich ums Catering, die Kapellen, Sicherheitskonzepte und Co. kümmern. Alle leisten großartige Arbeit“, so Schmidt. Viel Arbeit, die sich am Ende auszahlen soll.

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Dabei gibt es in diesem Jahr eine wichtige Neuerung – und die betrifft das Schießen am Samstag. Denn: Erstmalig wird das Landeskönigsschießen als Vogelschießen ausgerichtet, bei dem die Anwärter in diesem Jahr auf einen Holzvogel schießen werden. Und der stammt vom Elsoffer Vogelbauer Ralf Bätzel. Ein Vogel, auf den in diesem Jahr zahlreiche Schützen zielen werden. „Das wird ein spannendes Ereignis“, ist sich Schmidt sicher, der am Wochenende mit über 1500 Schützen aus den unterschiedlichsten Regionen rechnet. „Das ist ein besonderes Wochenende, wo man viele Schützen kennenlernt, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht.“

Hans-Dieter Rehberg wird als Präsident verabschiedet

Ebenfalls besonders ist der Austragungsort des diesjährigen Westfälischen Schützentages, vor allem für einen Schützen – den amtierenden Präsidenten des Westfälischen Schützenbundes (WSB) – Hans-Dieter Rehberg. Er wird am Freitag mit einem Zapfenstreich als Präsident verabschiedet. Damit endet für den 74-Jährigen eine sechsjährige Amtszeit. Eine Zeit, in der er viel erreicht hat. Zu seinen Highlights gehört unter anderem die Arbeit in der Staatskanzlei in Düsseldorf. „Dort durfte ich an vielen spannenden Projekten mitarbeiten“, erinnert sich Rehberg.

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Bereits mit 13 Jahren wurde Rehberg Mitglied im Schützenverein Berghausen – über 30 Jahre war er im Vorstand seines Heimatvereins aktiv, davon lange Zeit als Vorsitzender. Für seine Verdienste um das Schützenwesen wurde Hans-Dieter Rehberg zuletzt im Jahr 2015 vom Deutschen Schützenbund mit der Goldenen Medaille am Grünen Band ausgezeichnet.

Marc Seelbach (SV Afholderbach) und Dieter Rehberg (Präsident WSB, SV Berghausen) nach der Verleihung des Ehrenkreuzes des Deutschen Schützenbundes.
Marc Seelbach (SV Afholderbach) und Dieter Rehberg (Präsident WSB, SV Berghausen) nach der Verleihung des Ehrenkreuzes des Deutschen Schützenbundes. © WP

Dass er nun in seiner Heimat als Präsident verabschiedet wird, hätte er früher wohl nicht gedacht. „Ich muss auch gestehen, dass ich aktuell noch gar nicht so viel darüber nachgedacht habe, wie es am Ende wohl sein wird. Aktuell gibt es noch so viel vorzubereiten“, sagt er auf Nachfrage der Redaktion. Des Öfteren wurde Rehberg gebeten, weiterzumachen, doch „es ist an der Zeit für einen jüngeren Nachfolger, der noch einmal einen anderen Blick auf die Dinge hat.“

Seit 2001 war Rehberg Vize und immer eng mit dabei am Vorsitzenden und den Geschehnissen, bevor er selbst Präsident wurde. „Daher war es für mich nichts Neues.“ Dennoch: Geplant hatte er es damals nicht. „Nun bin ich froh über die Jahre. Schade waren natürlich die zwei Jahre Corona. Es war schon schwer danach wieder an den Tätigkeiten anzuknüpfen.“

Das Schützenwesen – das bedeutet dem 74 Jährigen viel. „Das ist geprägt durch Tradition und den Sport. Wir sind der viertgrößte Sportverband und gleichzeitig tun die Vereine viel fürs Ehrenamt. Das ist wichtig.“ Es bleibt spannend, wer am kommenden Wochenende als sein Nachfolger gewählt wird. Denn das gehört ebenfalls zum Programm des Westfälischen Schützentages – ein Highlight, dass bereits zum vierten Mal auf Wittgensteiner Boden stattfindet.

Apropos stattfinden: Am Samstagabend findet eine ganz besondere Verlosung statt. Im Vorfeld können an allen Kassen während des Westfälischen Schützentages Lose für 2 Euro gekauft werden. Zu gewinnen gibt es einen Schützenvogel. Der Erlös geht an die örtlichen Kindergärten in Elsoff und Berghausen.

Auszüge aus dem Programm

Am Freitag, 13. Oktober, beginnt der Schützentag ab 13 Uhr mit dem Empfang durch Bürgermeister Bernd Fuhrmann im Bürgerhaus am Markt. Abends gibt es ab 19 Uhr einen Wittgensteiner Abend in der Fest- und Kulturhalle in Berghausen, bevor um 22 Uhr der Zapfenstreich zur Verabschiedung des WSB-Präsidenten am Schützenhaus in der Krimmelsdell stattfindet.

Am Samstag, 14. Oktober, startet das Landesjugendkönigschießen und das Landeskinderschießen ab 9.30 Uhr – erstmalig als Vogelschießen.

Ab 14 Uhr bewegt sich der Festzug durch Berghausen und ab 15.30 Uhr startet das Landeskönigschießen. Die Proklamation sowie der anschließende Landesschützenball startet ab 19 Uhr in der Fest- und Kulturhalle.