Bad Berleburg. Das Zahnarzt-Ehepaar Schüssler hat die Praxis von Burkhard Wittenborn in Berleburg übernommen. Dort haben sie schon vieles verändert.

Ein neuer Boden, frisch gestrichene Wände und mehr Platz – die Bad Berleburger Zahnarztpraxis, die Tabea und Dr. Jan Schüssler am 1. Juli von Dr. Burkhard Wittenborn übernommen haben, hat sich optisch und vor allem größentechnisch in den vergangenen Monaten sehr verändert. In kürzester Zeit wurden die Umbauarbeiten fertiggestellt, der Praxisbetrieb wieder aufgenommen. Die Redaktion wollte wissen: Wie ist es für die gebürtigen Wittgensteiner, zurück in der Heimat zu sein? Und wie haben sie sich seitdem eingelebt?

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Seit April dieses Jahres ist das junge Paar und Eltern von einem kleinen Sohn zurück in Wittgenstein. Zuvor lebten und arbeiteten sie in Erlangen. Dort arbeitete Dr. Jan Schüssler als angestellter Zahnarzt, während Tabea Schüssler als Zahnärztin in der Zahnklinik des Universitätsklinikum Erlangen tätig war.

Rückkehr in die Heimat war schon früh klar

Dass die beiden eines Tages zurück nach Wittgenstein ziehen werden, war den beiden schon früh bewusst. „Ein Kumpel hatte mal vor Jahren gesagt: ,Jan, eines Tages wirst du deine Freundin heiraten und deine eigene Praxis in Wittgenstein eröffnen.’“, erinnert sich Dr. Schüssler. „Zudem wussten wir, dass die Region im medizinischen Bereich unterversorgt ist und für uns war immer schon klar: Wenn wir eine eigene Praxis eröffnen, dann dort, wo man uns braucht.“ Als Dr. Burkhard Wittenborn dann Anfang 2022 auf das junge Paar zukam und fragte, ob sie es sich vorstellen könnten, die Praxis zu übernehmen, war die Entscheidung getroffen – für die alte, neue Heimat. Schon kurz nach ihrer Rückkehr hat sich im Haus, wo sich auch ihre Praxis befindet, einiges verändert.

Dr. Jan Schüssler (rechts, hier mit einer Mitarbeiterin) ist dankbar, dass er und seine Frau das Team übernehmen konnten.
Dr. Jan Schüssler (rechts, hier mit einer Mitarbeiterin) ist dankbar, dass er und seine Frau das Team übernehmen konnten. © WP | Privat

Größte Veränderung dürfte die Praxisgröße sein. Die Wohnung, die sich im hinteren Bereich der Etage befand, wurde kurzerhand umfunktioniert. Ein Durchbruch sorgte dafür, dass die Praxis durch weitere Räume erweitert werden konnte. „Wir haben derzeit vier statt der ursprünglichen drei Behandlungsräume und könnten sogar auf fünf erweitern“, erklärt Dr. Schüssler bei einem kleinen Praxis-Rundgang. Helle Behandlungsräume, ein großes Hygiene-Zimmer, eine große Empfangstheke, Büroräume sowie neugestaltete Personalräume und Umkleiden – viel Zeit hatte das Paar nicht für die Umbauarbeiten. „In die frühere Wohnung konnten wir in Abstimmung mit Familie Wittenborn schon eher, sodass wir einiges dort vorbereiten konnten“, erklären sie.

So wurde die Wohnung bereits entkernt, während der Praxisbetrieb weiterlief. Für den Durchbruch und die folgenden Arbeiten blieben jedoch gerade einmal drei Wochen. „Das war schon knackig“, so Dr. Schüssler. Das Paar ist froh, dass durch den Umbau auch im Bereich Digitalisierung einiges an neuer Technik Einzug hielt. Nun aber sind die jungen Ärzte froh, dass die Arbeiten in der Praxis abgeschlossen sind.

Ein Durchbruch schaffte die Vergrößerung der Praxis. Zuvor Befand sich im hinteren Bereich eine Wohnung.
Ein Durchbruch schaffte die Vergrößerung der Praxis. Zuvor Befand sich im hinteren Bereich eine Wohnung. © WP | Ramona Richter

Nervös vor dem ersten Arbeitstag in der alten Heimat waren sie aber nicht – eher glücklich. „Viele Patienten kennt man ja schon – und wenn nicht, dann kennen sie uns“, sagt Dr. Jan Schüssler und lacht. Aktuell zählt die Praxis sieben Mitarbeiter und zwei Mitarbeiterinnen, die sich derzeit im Mutterschutz befinden. Ein Team, das bereits seit Jahren zusammen arbeitet – und von Tabea und Dr. Jan Schüssler übernommen werden konnte.

Erbstück bleibt in der Praxis

„Das ist für uns ein großes Benefit. Sie kennen die Abläufe bereits und der Zusammenhalt ist einfach toll“, so die junge Ärztin. Sie selbst wird im kommenden Jahr nach der Elternzeit mit in die Praxis einsteigen. Bis Jahresende werden sie von Dr. Wittenborn unterstützt, der bis dahin weiter in der Praxis mitarbeitet, „was uns total freut und eine große Stütze ist“.

Der Bad Berleburger Zahnarzt hatte die Praxis von seinem Vater Heinz Wittenborn im Jahr 1986 übernommen. Gegründet hatte sein Vater die Praxis im Jahr 1958. Ein Schrank aus dieser Zeit findet sich noch heute frisch lackiert in der Praxis. „Wir fanden es einfach schön, ein Erbstück von Dr. Wittenborns Vater hier in der Praxis weiternutzen zu können“, so Tabea Schüssler, die sich gemeinsam mit ihrem Mann dort einen Traum verwirklicht hat. „Es ist schon ein schönes Gefühl, etwas eigenes auf die Beine zu stellen und zu sehen, wie man als Team wächst.“

Unter www.zahnaerzte-schuessler.de können sich Interessierte über die Praxis informieren. Und wer sich die Praxis einmal in live ansehen möchte, kann dies beim Tag der offenen Tür am 18. November in der Zeit von 11 bis 14 Uhr tun.