Bad Berleburg/Bad Laasphe. Eigentlich sollte der Bad Laaspher wegen Internetbetrugs vor Gericht auftauchen – stattdessen mailte er dem Gericht ein fragwürdiges Attest.

Am Dienstag musste sich ein 33-jähriger Mann aus Bad Laasphe aufgrund zweier Betrugsfälle vor dem Amtsgericht Bad Berleburg verantworten. Dort wurden die beiden Verfahren miteinander verbunden. Doch: Erschienen war der Angeklagte zur Verhandlung nicht, nachdem er sich kurz vorher via E-Mail krankgemeldet hatte.

Daher wurde er mittels eines Strafbefehls zu einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 2250 Euro verurteilt. Zudem wird die Einziehung eines Wert-Ersatzes angeordnet. Zwei Wochen hat der Angeklagte nun Zeit, gegen das Urteil Einspruch einzulegen. Konkret geht es um folgende zwei Fälle: Im Frühjahr dieses Jahres bot der 33-Jährige einen Playstation-5-Controller für 75 Euro über „Kleinanzeigen“ an. Das Geld wurde bezahlt, die Ware jedoch nicht verschickt. Ähnliches ereignete sich nur wenige Monate später: Er verkaufte Lautsprecher im Wert von 85 Euro über eine Internetseite. Doch auch die kamen beim Käufer nie an. Wie die Redaktion am Rande der Verhandlung erfuhr, scheinen dies nicht die einzigen Betrugsfälle zu sein, für die der Mann verantwortlich ist.

Kurios erschien Richter Torsten Hoffmann und auch der Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel die Krankmeldung, die der 33-Jährige am Morgen dem Gericht mailte. Demnach war er noch am selben Tag bei einem privaten Arzt in Dortmund. Doch dessen angebliches Schreiben wies gleich mehrere Fehler auf. „Also, wenn Sie mich fragen, sieht das aus wie eine Fälschung“, so Hippenstiel.