Bad Berleburg. Auf die Kunden des Discounters an der Berleburger Limburgstraße kommen große Veränderungen zu, die sich auch auf den Parkplatz ausweiten werden.

Eine Menge soll sich verändern an der Limburgstraße in Bad Berleburg – für eine umfassende Modernisierung des Lidl-Markts soll dieser abgerissen und neu gebaut werden. Nicht nur die Verkaufsfläche soll dann größer sein, auch auf die Parkplätze haben die geplanten Maßnahmen deutliche Auswirkungen.

Die Lidl Vertriebs GmbH will ihren Markt an der Limburgstraße 26 zukunftsgerecht weiterentwickeln – das geht aus den Vorlagen für den kommenden Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt der Stadt Bad Berleburg hervor. Mit dem aktuell vorhandenen Gebäude ist es jedoch nicht möglich, die Ansprüche des Markts gemäß der heutigen Anforderungen zu erfüllen. Deshalb soll das bestehende Gebäude abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden, der dann auch eine Erweiterung der Ladenfläche von bisher 940 auf 1500 Quadratmeter ermöglicht. Der Ausschuss soll dafür in seiner kommenden Sitzung einer Änderung des Bebauungsplanes zustimmen.

Nachhaltige Gebäudetechnik geplant

Hintergrund des Neubaus und der damit einhergehenden Modernisierung ist neben der neuen Präsentation der Waren (am Sortiment selbst soll sich nichts ändern) vor allem eine „geänderte Architektursprache und die Verwendung nachhaltiger Gebäudetechnik, wie beispielsweise die Nutzung von Photovoltaik u.a.“, heißt es in der Vorlage.

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Die Verwaltung hat diesbezüglich noch detailliertere Pläne, die mit Lidl abzugleichen sind und auf Möglichkeit zur Umsetzung geprüft werden sollen. Dazu gehört zum Beispiel eine Kombination aus Dachbegrünung und Photovoltaiknutzung: „Neben dem Aspekt der regenerativen Stromerzeugung ergeben sich aus der zusätzlichen Begrünung des Daches verschiedene Vorteile. Durch die Speicherfähigkeit eines Gründachs wird ein Großteil des anfallenden Niederschlags zurückgehalten und anschließend durch Verdunstung an die Umgebung abgegeben. Hierdurch kann auch einer Überlastung des Kanalsystems bei Starkregenereignissen entgegengewirkt werden“, argumentiert die Verwaltung. Darüber hinaus verbessere eine Dachbegrünung das Mikroklima und „schafft Lebensraum für Tiere und Pflanzen und stellt eine deutliche ökologische Verbesserung gegenüber einem herkömmlichen Dach dar.“

Änderungen am Parkplatz

Parallel soll in diesem Zug auch die Versickerungsfähigkeit des geplanten Parkplatzes genauer betrachtet und in den Bebauungsplan integriert werden. Die Pflanzung von Bäumen im Planungsbereich soll nach dem Schwammstadt-Prinzip (das Prinzip verschafft den Wurzeln mehr Raum und verbessert die Versickerung von Regenwasser) erfolgen. So können Bäume die immer häufiger werdenden Trockenperioden besser überstehen.

Und wenn man schonmal den Bebauungsplan überarbeitet, soll auch direkt die gesamte Parksituation vor Ort neu geplant werden: „Das beinhaltet sowohl die Parkplätze des Lidl-Marktes, als auch die Parkplätze des nördlich gelegenen Getränkemarktes“, so die Verwaltung. Mit dem Neubau des Parkplatzes ergebe sich die Verpflichtung zur Installation einer Photovoltaikanlage. Dies betreffe den Neubau eines offenen Parkplatzes mit mehr als 35 Stellplätzen, „sofern dieser für die Solarnutzung geeignet ist. [...] Bei ersten Abstimmungen mit der Firma Lidl wurde bereits signalisiert, dass dies in der Planung berücksichtigt werden soll“, macht die Verwaltung deutlich.

E-Ladesäulen geplant

Genauso wie Photovoltaik sind auch E-Ladesäulen Bestandteil des aktuellen Lidl-Filialkonzeptes: „Zur Stärkung der E-Mobilität soll die Aufnahme entsprechender Vorgaben zur Errichtung von Schnellladesäulen in den Bebauungsplan im anstehenden Bauleitplanverfahren geprüft werden.“ Zusätzlich will die Verwaltung die Holzagenda der Stadt mit in die Planungen einbeziehen und auf die Zielsetzung hinweisen, Bauvorhaben in nachhaltiger Bauweise umzusetzen. Neben den Änderungen, die den Neubau des Lidl-Marktes und des Parkplatzes betreffen, ist außerdem die Überarbeitung von Festsetzungen angedacht, die das zulässige Produktsortiment des Getränkemarkts, der Bäckereifiliale und der „Sportsbar“ betreffen: „Hier soll eine Anpassung des zulässigen Produktsortiments unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtslage erfolgen.“