Bad Berleburg/Siegen. Der Kreis Siegen-Wittgenstein plant eine Ordnungsverfügung gegen den Wisent-Verein. Dafür muss der Landrat jetzt deutliche Kritik einstecken.
In der Vorlage für den kommenden Kreistag am 16. Dezember kündigt der Kreis Siegen-Wittgenstein eine Ordnungsverfügung gegen den Trägerverein an – eine Taktik, die die Wisent-Allianz in einer Pressemitteilung scharf kritisiert: „Dem politischen Willen und den Ankündigungen des Kreises Siegen-Wittgenstein offensichtlich zum Trotz: Das Veterinäramt des Kreises plant – ausweislich seines Anhörungsschreibens vom 09. Dezember 2022 – den Erlass einer Ordnungsverfügung.“
Konkret gehe es darum, dem Wisent-Trägerverein umfangreiche Vorgaben für die Fütterung der Wisente und ihre Betreuung und Pflege aufzugeben. „Zugleich wird eine kostenpflichtige Ersatzvornahme angedroht. Die Wisent-Allianz kritisiert dieses Vorgehen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anstehenden Kreistagssitzung am 16. Dezember – deutlich. Der Trägerverein tritt derweil der Androhung mit seiner Stellungnahme vom 14. Dezember deutlich entgegen. Der Verein hat dabei nicht nur auf juristische Fehler und Widersprüche in der Vorgehensweise des Veterinäramtes hingewiesen, sondern auch auf die fehlende Darlegung angeblicher Gefahrenlagen.“
Außerdem habe der Trägerverein an die Zusicherung von Landrat Andreas Müller zu kurzfristigen Winterfütterungen erinnert – und „ferner daran, dass er bereits mehrfach angeboten hat, Ablenkungsfütterungen in diesem Winter auf der Grundlage einer einvernehmlichen Regelung im Auftrag des nun zuständigen Kreises Siegen-Wittgenstein durchzuführen.“