Erndtebrück. Erndtebrück will kommunale Gebäude mit Photovoltaik ausstatten – und kann dabei auf eine Förderung hoffen. Anders sieht es für Privatleute aus.
Mit Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden – konkret dem Bauhof und dem Feuerwehrgerätehaus im Kernort – möchte die Gemeinde Erndtebrück in Zukunft Strom und Geld sparen. Dabei kann die Gemeinde auf eine Förderung hoffen – etwas, das aktuell nur Kommunen vorbehalten ist.
Die Experten der Energie-Beraterfirma Dörnbach Energie aus Freudenberg informierten jetzt die Mitglieder des Erndtebrücker Umweltausschusses über die Möglichkeiten auf den gewünschten Gebäuden. Eins vorweg: Eine Förderung wie die, auf die die Gemeindeverwaltung spekuliert, gibt es jedoch nicht für Privatleute oder Betriebe.
Förderung nur für Kommunen
„Privatleute mit einer Photovoltaik-Anlage bekommen insofern eine Förderung, als dass sie eine Vergütung über die Strommenge, die sie verkaufen, erhalten. Eine wirkliche Förderung aber gibt es nicht für Privatleute oder Betriebe – nur für Kommunen“, beantwortete der Experte eine Frage von Matthias Althaus (UWG). Dennoch: „Gerade bei den aktuellen Strompreisen rechnet sich jede Photovoltaik-Anlage in spätestens in zehn Jahren.“ Ab Januar 2023 können zudem wieder Anträge für das 1000-Dächer-Programm des Kreises Siegen-Wittgenstein eingereicht werden, wenn der Kreistag dafür stimmt.
Doch zurück zu dem Plan der Gemeinde: Mit der NRW-Förderung für Photovoltaik-Dachanlagen auf kommunalen Gebäuden könnten 40 Prozent der Kosten übernommen werden – und mit Blick auf die Zukunft, so rechneten es die Experten vor, könnte die Gemeinde mit solchen Anlagen eine ganze Menge Geld sparen und dazu in den Sommermonaten nahezu autark das Feuerwehrgerätehaus und das Rathaus sowie den Bauhof mit Strom versorgen.
Geld und CO2 gespart
Die Idee ist, jeweils das Feuerwehrgerätehaus als auch den Bauhof mit Photovoltaik auf dem Dach auszustatten – die für die Simulation herangezogene Anlage erzeugt jährlich rund 45.000 Kilowattstunden. Der Strom, der nicht verbraucht wird, kann eingespeist werden – denn der Eigenverbrauch liege hier bei etwa 80 Prozent. „Damit sparen Sie im Jahr etwa 10.873 Euro ein – wenn man der Berechnung die aktuellen Strompreise zugrunde legt“, so die Berater. Auch CO2 könne auf diese Weise gespart werden: Im Rathaus und im Feuerwehrgerätehaus auf diese Weise im Jahr immerhin 19,5 Tonnen pro Jahr.
Der Bauhof verbraucht im Jahr im Schnitt etwa 53.000 Kilowattstunden im Jahr – eine mögliche Anlage könnte etwa 60.000 Kilowattstunden erzeugen und den Rest einspeisen. Der Eigenverbrauch liege hier bei 89 Prozent, in den Sommermonaten könnte der Bauhof zu 91 Prozent autark über die Anlage betrieben werden. Auch hier könnte die Gemeinde nach der Investition auf lange Sicht Geld sparen – 3932 Euro im Jahr laut Rechnung der Experten von Dörnbach Energie. Und auch hier kann der CO2-Ausstoß reduziert werden: 6,7 Tonnen im Jahr, um genau zu sein.
Die Politik will diese Maßnahme nun weiter im Blick behalten. Die Umsetzungsfrist endet am 30. Juni 2023 – dann müsse der Zuwendungsbescheid vorliegen. Eine Umsetzung der baulichen Maßnahmen muss dann aber noch nicht abgeschlossen sein.