Erndtebrück. Die Kinder der Benfer Awo-Kita geben Bienen ein Zuhause – und lernen dadurch Wichtiges für den eigenen Umgang mit den bedeutsamen Tieren.
Die Zukunft liegt in den Händen der Kleinen – das spiegelt sich auch in der Vergabe des Klimaschutzpreises der Gemeinde Erndtebrück und der Westenergie AG wieder, denn zwei der drei Preise zeichneten Projekte aus, die die Jüngsten Mitglieder der Gemeinde involvieren. Auf dem zweiten Platz landeten ebenfalls „Kleine“ – beziehungsweise die Pflege derer.
Drei nachhaltige Projekte aus Erndtebrück erhielten in diesem Jahr den Preis – ausgewählt von einer Jury aus Vertretern der heimischen Politik, Westenergie und der Gemeinde.
1. Platz: „Waldwichtel“ aus Benfe
Den obersten Platz des Treppchens reservierte die Jury für ein Projekt, das sich ganz um die Biene dreht: Das Bienenprojekt der „Waldwichtel“ der AWO-Kita in Benfe überzeugte auf ganzer Linie – und erhält dafür nicht nur den ersten Platz, sondern auch 500 Euro. Das Projekt bietet den Kindern die Gelegenheit, einen genauen Einblick in das Jahr einer Biene zu bekommen – zusammen mit der Kita-Leiterin Pia Dirkmann-Patt. Bei den Behausungen für die Bienen haben die „Waldwichtel“ ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und sie künstlerisch gestaltet.
„Sie entwickeln mehr Freude am Beobachten von Tieren und eine emotionale Nähe zu den Bienen, statt der Angst vor Insekten“, erklärt die Kitaleitung Pia Dirkmann-Patt. „In den warmen Monaten halten die Kinder in dem Außenbereich der Kita nach den Bienen Ausschau. Sie beobachten die fleißigen Tiere sehr genau und achten auf die kleinen Details, wie den Pollenhöschen an den Beinen, an denen die Blütenpollen gesammelt werden. Es wird dann direkt nachgeschaut, von welcher Blume die Biene diesen Pollen gesammelt hat“, beschreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung das Projekt.
2. Platz: Fledermaus-Pflege
Tierisch geht es weiter mit dem 2. Platz des Klimaschutz-Preises: 300 Euro erhält mit der Platzierung die Fledermaus-Pflegestation des Nabu in Schameder unter der Fürsorge von Christian Sebening.
Die Station ist der erste Anlaufpunkt für Fledermaus-Notfälle in der Umgebung. Hilfestellung gibt es für Finder von Fledermäusen in Not bereits am Telefon – oder, wenn das nicht möglich ist, vor Ort. Dann nimmt Sebening je nach Situation junge, verwaiste, kranke oder verletzte Tiere auf, um sie zu versorgen und anschließend wieder auszuwildern. „Neben dem Notdienst besuche ich auch regelmäßig Kindergärten und Schulklassen, um die Kinder für das Thema Fledermäuse und nebenbei auch für Natur- und Klimaschutz zu sensibilisieren“, erklärt Sebening.
3. Platz: Grundschule
Zu schade für den Müll – das ist das Motto für das dritte Projekt, das in diesem Jahr mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet wurde. Die Klassen der Jahrgänge drei und vier der Erndtebrücker Grundschule haben sich mit dem Projekt dem Upcycling – also dem Wiederverwerten beziehungsweise Aufwerten von Abfallprodukten – gewidmet und erhalten dafür jetzt neben dem dritten Platz 200 Euro Preisgeld. „Wir wollten Pflanzen ansähen und haben nach einem Topf gesucht. Dann kam uns die Idee, diesen aus Abfall zu basteln.“, erklärten die Kinder ihre Idee bei ihrem Besuch im Rathaus. Die gebastelten Töpfe bestehen übrigens aus Tetra-Pak-Verpackungen und sind von den Kindern individuell angemalt worden.
Auf die Nachfrage von Bürgermeister Henning Gronau, was die Kinder gesät haben, erklärten die Schüler: „Das ist Getreide, wir haben uns in verschiedene Gruppen aufgeteilt und haben zum Beispiel Roggen gesät.“ Auch Reiner Hirschhäuser von Westenergie ist beeindruckt: „Das Projekt ist ja gleich doppelt wertvoll, ihr habt neben dem Upcycling auch etwas über die Pflanzen gelernt.“
Und noch einen positiven Effekt hat das Projekt: Die Schüler und Schülerinnen wissen jetzt, dass sie aus neuem Korn weitere Pflanzen ziehen und sogar Mehl für Brot oder Kuchen gewinnen könnten.
Zusätzliche Anerkennung
„Auch der Schützenverein Birkelbach 1953 e.V. hat mit der Dachsanierung des Hauptdaches und der Großkaliber Schießanlage mit Wärmedämmung der oberen Geschossdecke des Schützenheims einen wertvollen Beitrag für die Allgemeinheit geleistet.“, erklärt Reiner Hirschhäuser von der Westenergie AG.
Hierfür erhält der Schützenverein Birkelbach einen Anerkennungspreis. Henning Gronau zeigt sich beeindruckt: „Es ist schön zu sehen mit welchem Engagement und mit welchem Einfallsreichtum die Erndtebrücker:innen sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Daher freut es mich sehr, dass wir die Bewerber und Bewerberinnen mit ihren wichtigen Projekten mit dem Klimaschutzpreis 2022 in ihren Vorhaben unterstützen können“, so der Erndtebrücker Bürgermeister.