Erndtebrück. Ole Löcherbach verrät, welche weiteren Pläne er mit dem Witti-Likör hat und ob es künftig auch andere Geschmackssorten geben wird.

Mit einem langen Rauschebart, einem Hut mit breiter Krempe und weißen Turnschuhen steht er da – mitten im Fichtenwald: der Witti im rot-schwarzen Karo-Hemd und in der Hand seinen Witti-Likör. 2020 hat Ole Löcherbach den Witti-Likör auf den Markt gebracht. Seitdem gibt es das nach Wildfrucht schmeckende Getränk in den regionalen Rewe-Märkten zu kaufen – und zwar nur dort. „Ich wollte, dass es etwas Exklusives bleibt“, so der 33-Jährige. Das ist nun zwei Jahre her. Jahre, in denen sich einiges getan hat. Was, das hat Löcherbach nun unserer Redaktion verraten.

Nicht viele Menschen starten während der Pandemie etwas Neues – Ole Löcherbach schon. „Es lief gut an, auch wenn es während der Coronazeit alles ein wenig komplizierter war. Und auch der Sommer in diesem Jahr war eine gute Likörsaison. Was der Winter bringt, wird sich zeigen“, so der 33-Jährige. Weihnachten aber, so hofft er, sollen die Flaschen im neuen Etiketten-Gewand erscheinen. „Ich habe nun selbstklebende Etiketten.“ Und auch sonst hat der Likör-Entwickler die vergangenen Monate genutzt, um die Marke „Witti Spirituosen“ weiter voran zu bringen.

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Seit kurzem ist der Name offiziell eingetragen. „Jetzt kann ich richtig loslegen“, freut sich Löcherbach, der bereits nach wenigen Monaten den Bescheid und eine kleine Urkunde erhielt. „Es ist immer schön, wenn etwas geschafft ist.“ Als nächster Schritt steht nun die Abfüllung in Mini-Schnapsflaschen (0,02 Liter) an. Die Idee hierzu gibt es schon seit längerem. Doch Corona hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Solche kleinen Fläschchen sind eher weniger etwas für den Supermarkt, als für Veranstaltungen.“

Der Name spiel eine wichtige Rolle

Und die fielen pandemiebedingt leider aus. Die erste Veranstaltung, auf der es den Witti-Likör geben wird, ist die Malle-Party in Diedenshausen. „Dort gibt es dann vielleicht einen kleinen Begrüßungs-Likör“, freut sich Ole Löcherbach, der aktuell auch dabei ist, das Merchandise und die Homepage zu überarbeiten. „Die Seite aber soll eher schlicht und einfach sein – mit den wichtigsten Informationen.“ Immerhin läuft der Verkauf des regionalen Likörs auch ohne große Werbung.

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Eine große Rolle spielt sicher auch der Name dabei, ist sich der 33-Jährige sicher. „Mit dem Witti kann jeder etwas anfangen – es ist etwas aus der Heimat, wo der Name auch Programm ist.“ Erst vor kurzem wurden weitere Flaschen abgefüllt. Und auch wenn die Produktionskosten um etwa einen Drittel gestiegen sind, so möchte Löcherbach auch weiterhin den Preis für die 0,7-Liter-Flasche beibehalten. „Ich schaue schon, dass ich alles so berechne, dass es am Ende so bleibt. Aber auch hier bin ich ehrlich gesagt bereits am Limit angekommen.“

Saisonale Etiketten

Nicht am Limit aber sind seine Ideen für beispielsweise saisonale Etiketten wie einen Weihnachts-Witti oder einen Witti im sommerlichen Gewand oder aber auch neue Getränke-Sorten. „Ich habe schon ein wenig rumprobiert und über weitere Getränke nachgedacht. Aber das sind erstmal nur Ideen und ich konzentriere mich weiterhin erst einmal auf den Wildfrucht-Likör.“

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Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass der Erndtebrücker – der auch für das Label „Perfect Pin“ verantwortlich ist – einen Likör auf den Markt bringt. Gemeinsam mit einem Kumpel brachte er vor einigen Jahren den Rumbo-Likör auf den Markt – neun Jahre wurde er produziert. Doch der Witti-Likör ist gekommen, um zu bleiben. Und weil Wildfrucht „irgendwie zu dem wilden Wittgensteiner Land passt“, sollte die erste Sorte eben diesen Geschmack haben. „Ich wollte aber zunächst einen leichten Likör anbieten, der ist auch kompatibler mit Festen und auch als Mini-Flasche passt er besser zum Bier als Schnäpse mit mehr Alkohol“, erklärt Löcherbach. Der Likör hat 15 Volumenprozent Alkohol und hat damit unwesentlich mehr Alkohol als ein trockener Rotwein.

2020 wurde hier der Witti-Likör zum ersten Mal im Rewe-Markt verkauft.
2020 wurde hier der Witti-Likör zum ersten Mal im Rewe-Markt verkauft. © WP | Lisa Klaus

Die Rezeptfindung ging relativ zügig, erklärt Löcherbach. Zusammen den Spezialisten der Brennerei in Meinerzhagen, die den Likör von Beginn an abfüllt, hat der Erndtebrücker das Rezept entwickelt. Und es dauerte nicht lange, da stand das Rezept für den Wildfrucht-Likör.