Bad Berleburg/Düsseldorf. Ungewissheit bleibt. Aber in Bad Berleburg gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer für Robert Muradyan. Heute tagt der Petitionsausschuss.

In den Fall Robert Muradyan aus Bad Berleburg kommt Bewegung. Fast fünf Monate nachdem der Siegener Roland Wiegel für das Bündnis „Recht zu bleiben“ eine Eingabe beim Petitionsausschuss des NRW-Landtages gemacht hat, steht nun ein Anhörungstermin fest.

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Am Donnerstag, 1. September, um 14.30 Uhr befasst sich der Petitionsausschuss in einer nicht-öffentlichen Sitzung mit dem Bleiberecht des von Abschiebung bedrohten Mannes aus Aserbaidschan. „Das Warten ist das Schlimmste“, berichtet Andreas Benkendorf. Der Hotelier und Arbeitgeber von Robert Muradyan setzt sich gemeinsam mit vielen Mitstreitern für die vierköpfige Familie ein. Neben Robert Muradyan sind auch dessen Frau Marine Boghean sowie die beiden gemeinsamen Kinder Viktorya (14) und Arpi (5) von Abschiebung nach Aserbaidschan bedroht. Die Familie ist zwar voll integriert, hat aber nur einen Status als Geduldete.

Beide haben Arbeit

„Inzwischen hat auch Marine eine Arbeitserlaubnis. Sie arbeitet in der Reinigung Brockhaus“, erläutert Benkendorf und unterstreicht noch einmal, wie engagiert die Familie ist. „Ohne Robert hätten wir große Personalprobleme“, sagt der Hotelier. Robert Muradyan entlaste seinen Chef an vielen Stellen, arbeite nicht nur als Hausmeister, sondern unterstütze auch im Service. Dass die Kinder inzwischen sehr gut und Deutsch sprechen, in Schule und Kindergarten integriert sind, komme in dem Fall der Familie hinzu.

Benkendorf freut sich, dass die Unterstützung der Helfer rund um den Aue-Wingeshäuser Helmut Kessler und das Bündnis „Recht zu bleiben“ so erfolgreich waren. Immerhin wurde Robert Muradyan sogar aus der plötzlichen Abschiebehaft wieder freigelassen. Dennoch: „Neben dem Warten ist es vor allem die Unsicherheit, die zermürbt“, bedauert Benkendorf. Der Hotelier unterstreicht, wie wichtig gerade in ländlichen Regionen Zuwanderung von Arbeitskräften ist – und kann nicht verstehen, warum integrierte Menschen, die hierbleiben und arbeiten wollen, abgeschoben werden sollen.