Benfe. Beim Kinder-Weltgebetstag ist viel Phantasie im Spiel – mit einer „Flugreise“, einer Pfarrerin mit Perücke und einem Reit-Turnier besonderer Art.

Mit dem Flugzeug ging es aus dem Benfer Gemeindehaus erst nach Nordirland, anschließend per Schiff nach Wales und von da aus in der Bahn nach London, um an der Station King‘s Cross auf dem Gleis 9 ¾ schließlich auszusteigen. Weil diese Reise komplett in der Phantasie der Teilnehmenden stattfand, war man am Ende immer noch in Benfe. Beim Kinder-Weltgebetstag.

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Anstrengend war es trotzdem: Musste man doch erst mit den Armen so tun, als sei man ein Flugzeug, und dann auch noch rudern wie in einem Boot und mit angewinkelten, sich drehenden Armen hinter der Frau her dampfen, die den Zug durchs Gemeindehaus und über das Grundstück davor anführte. Eigentlich war das Erndtebrücks Pfarrerin Kerstin Grünert.

England, Nordirland und Wales

Aber die hatte an diesem Morgen eine graue Perücke mit der Frisur der englischen Königin Elisabeth und eine Krone auf dem Kopf. Des Rätsels Lösung für die außergewöhnliche Situation: Evangelische Kirchengemeinde Erndtebrück und katholischer Pastoralverbund Wittgenstein hatten gemeinsam eingeladen, um mit viermonatiger Verspätung den Weltgebetstag für Kinder nachzufeiern. Die Erwachsenen hatten sich schon Anfang März bei Gottesdiensten für den Weltgebetstag auf ihre Reise nach England, Nordirland und Wales gemacht.

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Viele Vitamine gibt es auf einer Rohkostplatte, bei der sich aus Gemüse das Bild einer Eule zusammenpuzzelt.
Viele Vitamine gibt es auf einer Rohkostplatte, bei der sich aus Gemüse das Bild einer Eule zusammenpuzzelt. © Unbekannt | Jens Gesper / Kirchenkreis Wittgenstein

Im Team hatte Sabine Menn mit Pfarrer Jaime Jung und Gemeindereferentin Barbara Marburger sowie den weiteren Ehrenamtlichen Andrea Bäcker, Dunja Dietrich, Rebekka Klammt, Lucie Roth, Alena Spornhauer, Mia Stöcker, Angela Strauß und Svenja Wulf den Tag vorbereitet. Jede Menge Informationen über die drei ganz unterschiedlichen Landesteile des Vereinigten Königreichs bekamen die jungen Besucherinnen und Besucher dann in einem spannenden Vortrag mit vielen Bildern. Danach hatten sich die Kinder eine leckere Mahlzeit verdient, auch die kam sehr britisch daher: Es gab Sandwiches, Apfelstreuselkuchen namens Apple Crumble sowie ein Gebäck, das „Scones“ hieß und mit Mascarpone und Marmelade bestrichen war. Die Vitamine gab es auf einer Rohkostplatte, bei der sich aus Gurkenscheiben, Tomaten, geschnipselten Paprika- und Möhren-Stückchen das Bild einer Eule zusammenpuzzelte.

Jedes Menschenkind ein Sieger

So gestärkt konnte dann wieder gearbeitet werden. Die Mädchen und Jungen bastelten aus Pappe äußerst ansehnliche Kronen und verzierten diese sehr herrschaftlich mit Glitzer und Klunkern. Außerdem bauten sie ebenfalls aus Pappe Steckenpferde. So ausgestattet konnten sie auf der Turnierstrecke vorm Haus unter der strahlenden Benfer Sonne und auf ihren Steckenpferden über Hindernisse springen, durch enge Kurven laufen. Und hinter der Ziellinie wartete auf jeden der größeren und kleineren Teilnehmenden eine Gold-Medaille.

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Die christliche Botschaft, dass jedes Menschenkind ein Sieger, eine Siegerin ist und deshalb das Leben für alle immer Hoffnung bereithält und schön ist, die wurde während der drei gemeinsamen Stunden den Mädchen und Jungen immer wieder vermittelt. Mit der biblischen Geschichte von dem Brief, den der Prophet Jeremia in das verzweifelte Babylon schrieb, in Gebeten und außerdem in Liedern von „Einfach spitze, dass du da bist“ bis zum auf Deutsch und auf Englisch gesungenen „Wenn du fröhlich bist, dann klatsche in die Hand“.

Fotos von dem gelungenen Kinder-Weltgebetstag – auch mit der Rohkost-Eule – gibt es auf der Homepage des Wittgensteiner Kirchenkreises.