Bad Berleburg. Nach zwei Jahren Pause starten die Jungschützen in Bad Berleburg durch: Hunderte Gäste verfolgen ein extrem spannendes Vogelschießen.

Für die Jungschützen in Bad Berleburg war es ein besonderes Wochenende. Sie haben nicht nur ein neues Königspaar, sondern auch ein mit über 600 Gästen überdurchschnittlich gut besuchtes Fest gefeiert.

Das gab es so noch nie bei einem Jugendvogelschießen in Bad Berleburg. Mehrere Hundert Zuschauer verfolgten bereits das Vogelschießen und sorgten so für eine einmalige Kulisse auf dem Schützenplatz. Sechs Gastvereine und eine Stadtkapelle Schmallenberg in großer Besetzung machten das Jungschützenfest zu einem großen Event. 300 Karten waren im Vorverkauf weggegangen und 100 zusätzlich während des Vogelschießen verkauft worden. Hinzu kamen aber gut 200 uniformierte Festgäste aus den Nachbarvereinen.

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Sehr gut besuchtes Fest

„Das Fest ist sehr, sehr gut besucht und wir sind hochzufrieden mit der Besucherzahl“, freute sich der stellvertretende Jugendleiter Leonard Kroh, der das Vogelschießen aber auch mit einem weinenden Auge verfolgte. Nach drei Jahren – der coronabedingten längsten Amtszeit eines Bad Berleburger Jugendschützenkönigs, musste Kroh und seine Schützenkönigin Marit Zumrodde Königskette und Diadem weitergeben. „Ich habe diese Zeit sehr genossen“, sagte der scheidende Regent.

Ole Scherer und Emma Rothenpieler sind das Jungschützenkönigspaar 2022 in Bad Berleburg.
Ole Scherer und Emma Rothenpieler sind das Jungschützenkönigspaar 2022 in Bad Berleburg. © WP | Lars-Peter Dickel

Kurz zuvor hatte Kroh den Zweikampf unter der Vogelstange verfolgt: In nur einer Viertelstunde war es passiert. Ole Scherer hat es geschafft. In einem spannenden Duell setzte sich der 21-Jährige gegen seinen gleichaltrigen Mitbewerber Mattis Kaletsch durch und holte den Vogel von der Stange. Für die beide Mitglieder im Jugendvorstand war es sowohl der erste Versuch als auch die letzte Chance. Denn mit 21 Jahren endet die Zeit bei den Jungschützen. Mattis Kaletsch schoss gut, trennte die beiden Flügel vom Rumpf und wollte gerne seinem Cousin als König folgen. Aber am Ende hatte Ole Scherer die nötige Portion Glück.

Das neue Königspaar

Zur Königin wählte Scherer Emma Rothenpieler. Drei Wochen zuvor hatte er sie gefragt. Und die neue Königin freute sich sehr, als der Vogel fiel. Bei der Krönung strahlte das neue Regentenpaar und wurde nicht nur von den eigenen Jungschützen, sondern auch den Jugendhofstaaten aus Berghausen, Girkhausen, Schüllar-Wemlighausen, Wingeshausen, Schwarzenau und Birkelbach bejubelt. „Ich freue mich auf das Jahr und bedanke mich bei allen Helfern, die das Fest vorbereitet haben“, dankte der neue König Ole Scherer allen Mitstreitern.

Antreten zu Krönung. Emma Rothenpieler und Ole Scherer warten im Hofstaat auf die Zeremonie.
Antreten zu Krönung. Emma Rothenpieler und Ole Scherer warten im Hofstaat auf die Zeremonie. © WP | Lars-Peter Dickel

Jugendleiter Finn Kaiser, der nach zwei Jahren ohne Schützenfeste sein erstes Fest organisiert hatte, war die Bedeutung des ersten Festes nach der Corona-Pause sehr bewusst: „Jungschütze in der heutigen Zeit zu sein, ist nicht so einfach. Tradition und Brauchtum haben nicht bei allen Jugendlichen einen hohen Stellenwert“, sagt der Vorsitzende der Jugendkompanie und weiß, dass es mit jedem ausgefallenen Fest schwieriger wird, die Jugendliche zu begeistern.

Abends wurde der Schützenplatz dann zur Disco und lockte weitere vor allem junge Gäste auf den Schützenplatz. Gut 700 Feiernde seien es am Ende des Tages gewesen, schätzt Jugendleiter Finn Kaiser.

Die Preise

Die erfolgreichen Schützen waren: Max Haßler (Krone), Jonas Dickel (Zepter), Lea Jansohn (Reichsapfel), Luis Kreuger (1. Kompanie), Felix Schmidt (2. Kompanie), Louise Becker (3. Kompanie). Kinderkönig ist Till Weyler. Geck wurde Lars Euteneuer.

Weitere Preise gingen an Andre Treude, Julian Hansmann, Laura Haßler, Anna-Philine Dickel, Charlotte Mengel, Laurenz Dörr, Leonie Dreisbach, Anna Schöneborn, Christian Hirschhäuser, Kilian Spies, Simon Koch, Fabian Hansmann, Ferdinand Schmidt, Amelie Kunze, Kay Schulte, Sarah Heinrich, Leon Lemberg und Niels Biegler.