Wittgenstein. Das sagen heimische Geschäftsleute zur bundesweiten Software-Panne. Und eine betroffene Bad Laaspher Tankstelle kommt ihren Kunden entgegen.

Egal, ob in der Apotheke, im Supermarkt oder an der Tankstelle – wer derzeit Einkaufen geht, sollte vorsichtshalber Bargeld einstecken. Bereits seit Dienstagmittag gibt es bundesweit Probleme bei der Kartenzahlung, ob nun mit Kreditkarte oder Girocard, besser bekannt als EC-Karte. Und wie ist die Lage derzeit im Altkreis Wittgenstein? Die Lokalredaktion hat sich einmal umgehört.

Im Supermarkt

„Wir haben Glück. Wir sind mit unseren Rewe-Märkten in Bad Berleburg und Bad Laasphe nicht von der Störung betroffen“, sagt Volker Treude. Der Supermarkt-Betreiber macht aber auch deutlich, dass die Situation für andere Händler „dramatisch“ sein könne. „Wir sind eben abhängig. Das ist so in einer globalisierten Welt, da sind wir im Großen betroffen: In diesem Fall ist es ein Softwarefehler. Aber wir sind ja auch von Strom oder Gas abhängig“, macht Treude seine Sicht klar.

Lesen Sie auch: Supermärkte betroffen: Störung bei Kartenzahlung hält an

Wenn eines der Versorgungssysteme ausfalle, seien alle, Händler wie Kunden, betroffen. Aber dennoch schätzt Volker Treude die Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlens sehr: „Das erspart uns sehr viel Arbeit und hält Risiken von uns fern, weil wir nicht mehr diese Bargeld-Bestände in den Märkten haben“. Vor diesem Hintergrund überwiegen die Vorteile des Kartenzahlungssystems die Nachteile eines möglichen Ausfalls, findet der Bad Berleburger.

Ursache liegt beim Hersteller Verifone

Der Zahlungsdienstleister Payone bestätigte mehreren Quellen gegenüber, dass es bundesweit erhebliche Einschränkungen bei der Verarbeitung von Transaktionen bei Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone gebe.

Wie lange die Störung noch andauere, könne derzeit nicht gesagt werden.

Mehr als 150 Länder weltweit nutzen Verifone. 10,3 Milliarden Transaktionen jährlich laufen über Geräte dieses Herstellers.

Ähnliches Bild auch in der Edeka-Filiale in Bad Laasphe: „Bei uns ist alles in Ordnung, die Zahlung mit EC-Karte funktioniert einwandfrei“, teilt eine Mitarbeiterin des Supermarktes auf Nachfrage mit.

In der Apotheke

Auch in Wohlerts Arkaden-Apotheke in Erndtebrück sowie in der Stadt-Apotheke in Bad Laasphe und der Hof-Apotheke in Bad Berleburg können die Kunden weiterhin mit Kredit- und EC-Karte problemlos bezahlen. Sie sind von der bundesweiten Störung nicht betroffen.

In der Tankstelle

Mit der Störung leben muss dagegen die Classic-Tankstelle an der Sieg-Lahn-Straße in Feudingen. „Am Mittwochvormittag hat das angefangen“, berichtet Inhaber Sven Imhäuser. Und bis jetzt habe der Hersteller für das Problem mit dem Kartenleser Verifone H5000 wohl noch keine Lösung gefunden – da werde er von seinem Konzern derzeit auf dem Laufenden gehalten.

Lesen Sie auch: Öl und Sprit: Wittgensteiner Verbraucher reagieren mit Panik

„Zurzeit keine Kartenzahlung möglich“ – so warnen Schilder momentan die Tankstellen-Kunden. Und „man sieht halt viele, die zu den Zapfsäulen hinfahren, die Schilder lesen und wieder wegfahren“, bedauert Imhäuser. Einige sehen die Schilder auch gar nicht – und bemerken dann an der Kasse, dass sie nicht ausreichend Bargeld haben. Aber hier kommt Imhäuser seinen Kunden gerne entgegen – und gibt ihnen die Chance, sich Bargeld bei ihrer Bank zu holen.

In der Bank

Die Sparkasse Wittgenstein gibt Entwarnung, sie hat keine der betroffenen Verifone-H5000-Geräte im Einsatz oder bei Händlern, berichtet Sprecher Eberhard Kießler.

Lesen Sie auch: Wittgenstein: Hier gibt’s auch am Sonntag noch Grillfleisch