Schwarzenau. Emotionen pur: Die Schwarzenauer Schützen feiern ihr 100-jähriges Jubiläum mit einem großen Zapfenstreich.

Es sind Momente wie die am Samstagabend in Schwarzenau, nach denen sich viele Menschen seit mehr als zwei Jahren sehnen: Der Schützenverein 1922 Schwarzenau hat nun sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festkommers und einem großen Zapfenstreich gefeiert. Und genau für den haben sich am Samstagabend zahlreiche Menschen vor dem fürstlichen Schloss in Schwarzenau versammelt.

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Es ist 22 Uhr: Der Festzug ist bereist eine halbe Stunde unterwegs – von der Schützenhalle, wo es vorab einen Festkommers gab, in Richtung Schloss, wo bereits die ersten Menschen auf die Ankunft des Festzuges warten. Fackeln brennen vor dem Schloss, am Getränkerondell und auch beim Gasthof Kassel ist bereits Betrieb. Dann ist es plötzlich still. Die Gespräche verstummen. Der Festzug ist angekommen. Der große Zapfenstreich beginnt. Märsche, wie beispielsweise das Schwarzenauer Schützenlied „Gruß an Kiel“ ertönen. Es ist ein besonderer Moment – nicht nur für die Schützen.

Feierlicher Festkommers in der Schützenhalle

Am 1. Januar 1922 wurde der erste Schwarzenauer Schützenverein im Gasthaus Feige gegründet – von gerade einmal 40 Männern. Das ist nun 100 Jahre her. Bereits 1995 gab es erste Überlegungen, wie der 100. Geburtstag der Schützen gefeiert werden könnte – vor gut drei Jahren wurden sie konkret. Doch: „In den vergangenen zwei Jahren stand auch bei uns ein großes Fragezeichen, ob wir unser Jubiläum überhaupt feiern können“, sagt der Vorsitzender der Schwarzenauer Schützen, Thorsten Klos. Der Grund war wie bei vielen Vereinen die Coronapandemie.

Gerd Henning Homrighausen, Vorsitzender des SSV Schüllar-Wemlighausen.
Gerd Henning Homrighausen, Vorsitzender des SSV Schüllar-Wemlighausen.

Eine schwere Zeit – auch für die Schützen, die viele ihrer Veranstaltungen absagen mussten. „Nach zwei Jahren Pause nimmt das Vereinsleben endlich wieder Fahrt auf und wir können wieder gemeinsam feiern“, sagt Gerd-Henning Homrighausen vom SSV Schüllar-Wemlighausen, dem Partnerverein der Schwarzenauer Schützen. „Lasst es uns halten wie die Musketiere: Einer für alle und alle für einen. Wir Schützen halten zusammen und bleiben uns treu.“ So sind auch viele Gastvereine der Einladung zum Festkommers in der Schützenhalle gefolgt.

Zufriedene Schützen

Neben zahlreichen Gastvereinen und Freunden, waren unter anderem auch Dr. Dirk Spornhauer, Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach und Bad Berleburgs Bügermeister Bernd Fuhrmann als Ehrengäste vor Ort und sprachen dem Verein für sein 100-jähriges Jubiläum die besten Wünsche aus. Die Bundestagsabgeordneten Luiza Licina-Bode und Laura Kraft mussten kurzfristig leider absagen. Musikalisch umrahmt wurde das Programm in der Schwarzenauer Schützenhalle vom Musikzug Battenberg und dem Tambourkorps „Wittgenstein“ Dotzlar.

„Wir sind mehr als zufrieden mit dem Abend“, sagt Irmtraud Treude, Schriftführerin bei den Schwarzenauer Schützen. Den Termin habe man bewusst so früh angesetzt. „In der Regel findet der Zapfenstreich am Freitag vor dem eigentlichen Schützenfest statt. Wir wollten aber, dass die Jugend einen Abend für sich hat“, sagt sie. Daher findet am Freitag, 22. Juli, das Jung-Schützenfest und an den beiden darauffolgenden Tagen das Traditionsfest statt.

Der Spielmannszug Wittgenstein Dotzlar eröffnet den Kommers musikalisch.
Der Spielmannszug Wittgenstein Dotzlar eröffnet den Kommers musikalisch. © WP | Ramona Richter