Bad Berleburg. Lange mussten die Mitarbeiter zittern, jetzt ist der Umzug in die neuen, größeren Räume geschafft. Dort gibt es jetzt viel Neues für die Kunden.

Einige Monate musste das Team der Bad Berleburger Buchhandlung MankelMuth nun bangen: Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Mitarbeiter die Nachricht erreicht, dass die Bücherstube die Räumlichkeit in der Poststraße verlassen muss, weil es eine neue Verwendung für die Geschäftsräume gibt. Die Nachricht hatte die Mitarbeiterinnen schwer getroffen: „Es war schrecklich“, erinnert sich Buchhändlerin Tabea Bender. „Weltuntergangsstimmung“, beschreibt es Kollegin Silvia Becker.

Doch die Ungewissheit, wie es mit dem Bad Berleburger Standort von MankelMuth weitergehen sollte, löste sich vor ungefähr einem Monat in Luft auf. Die Geschäftsführer Magnus Muth und Mathias Mankel kauften die gesamte Immobilie des Eigentümers der Buchhandlung Kühn in der Graf-Casimir-Straße 7.

Für MankelMuth ist das ein Volltreffer, aus dem sich neue Möglichkeiten ergeben: Die Lage ist zentral, die Räumlichkeit bereits ausgestattet und barrierefrei und insbesondere platztechnisch bedeutet der neue Standort ein großer Fortschritt für die Buchhandlung.

Neben Büchern auch Zeitschriften

So konnte das Sortiment des Geschäfts erweitert werden. Neben Thrillern, Ratgebern, Romanen, Krimis und Kinder- und Jugendbüchern finden Besucher Geschenkideen, Karten für besondere Anlässe, Kalender und andere Schätzchen. Neu im Sortiment sind diverse Zeitschriften: Von den Rubriken „Garten“ und „Kochen“ über „Lifestyle“ bis hin zur Tageszeitung. Das Zeitschriften-Angebot wurde von der ehemaligen Buchhandlung Kühn übernommen. Auch der WP/WR-Leserservice wird am neuen Standort weitergeführt.

Die Mitarbeiterinnen Valentina Engelhard, Tabea Bender und Silvia Becker blicken nun positiv in die Zukunft. 
Die Mitarbeiterinnen Valentina Engelhard, Tabea Bender und Silvia Becker blicken nun positiv in die Zukunft.  © WP | Emma Rothenpieler

Eine liebevoll eingerichtete Kaffee-Ecke mit drei gemütlichen Sesseln lädt zum Verweilen und Lesen ein — diese Möglichkeiten gab es vorher auch nicht. Weder bei MankelMuth noch bei Kühn. „Man bietet den Leuten mehr Zeit“, so Silvia Becker über die Kaffee-Ecke. Magnus Muth spricht von einem „Einkaufserlebnis“.

Lesen Sie auch: Berleburg: MankelMuth zieht in traditionsreiches Ladenlokal

Die Einrichtung des Fachgeschäfts für Bücher wurde weitestgehend von der Buchhandlung Kühn übernommen. Und auch Restbestände wie zum Beispiel Schreibwaren werden noch vom MankelMuth Team verkauft. Sind diese weg, wird es allerdings keine Schreibwaren mehr zu kaufen geben.

In Zukunft können Lesungen und anderweitige Veranstaltungen in der Bücherstube in der Graf-Casimir-Straße stattfinden. Am alten Standort habe man Veranstaltungen aufgrund des Platzmangels immer an einem externen Ort abhalten müssen. Am vergangenen Samstag fand die Neueröffnung der Buchhandlung statt — und die verlief mehr als gelungen. Viele Menschen haben an diesem Tag den Weg zum neuen Standort gefunden — und auch in den folgenden Tagen läuft das Geschäft erfolgreich. „Wir haben den Umzug gut überstanden“, erzählt Tabea Bender.

Neueröffnung unter Zeitdruck

Doch stressig sei er allemal gewesen, denn: „Es musste alles sehr schnell gehen. Der Zeitdruck war groß“, weiß Geschäftsführer Magnus Muth. Ohne die Hilfe von den Mitarbeitern und deren Familien wäre der Umzug nicht möglich gewesen, so Muth. Erschwerend kam außerdem hinzu, dass ein Keil, der zur Tür des ehemaligen Geschäftsraumes führte, in der Nacht vor dem Umzug gestohlen worden ist.

Der Eingangsbereich des neuen MankelMuth-Standortes..
Der Eingangsbereich des neuen MankelMuth-Standortes.. © WP | Emma Rothenpiler

Dieser Keil lag dort bereits seit zehn Jahren und wurde individuell angefertigt. Das Transportieren des Inventars wurde durch den Diebstahl nur unnötig schwer, weil zum Beispiel Kartenständer nun nicht mehr über die Schwelle gerollt, sondern gehoben werden mussten.

Lesen Sie auch: Berleburger Buchhändlerin über die Leidenschaft zu Büchern

Den drei Mitarbeiterinnen Tabea Bender, Silvia Becker und Valentina Engelhard liegt die Buchhandlung sehr am Herzen. In der Weihnachtszeit 2021 haben die drei sich „Stückchen für Stückchen“ innerlich auf die Situation eingestellt und verabschiedet. Vertrauen und ein familiäres Miteinander werden im Team groß geschrieben.

Tabea Bender und Silvia Becker sprechen von einer „riesigen Erleichterung“, dass die Geschichte des Bad Berleburger MankelMuth-Standortes weitergeht. „Wir sind glücklich, dass wir hier angekommen sind. Jetzt geht es an die Feinarbeit“, zeigt sich Silvia Becker motiviert.