Wittgenstein. Eine gefüllte kommunale Haushaltskasse ist für Bürger eine gute Nachricht. Die Steuereinnahmen waren 2020 eingebrochen. Jetzt kommt die Wende.

Das stete Ringen um einen stabilen Haushalt belastet die Wittgensteiner Kommunen nun schon seit mehreren Jahren, vor allem in Erndtebrück und Bad Laasphe ist der Haushalt regelmäßig auf Kante genäht – und das hat auch auf die Bürger Auswirkungen: In Erndtebrück soll die Grund- und Gewerbesteuer in zwei Schritten ab 2022 angehoben werden. Ein Blick auf die Einnahmen der Kommunen im Jahr 2021 zeigt aber: Sowohl Erndtebrück als auch Bad Berleburg und Bad Laasphe sind zurück auf einem Vor-Pandemie-Niveau, Erndtebrück konnte seine Einnahmen am meisten – um fast die Hälfte – steigern.

Wittgensteiner Kommunen überwinden Corona-Tief

Das Corona-Tief konnten alle drei Kommunen überwinden. Das ist den aktuellen Zahlen des statistischen Landesamtes IT.NRW zu entnehmen. Demnach konnte Erndtebrück am meisten zulegen: Um ganze 44,1 Prozent mehr Einnahmen konnten aus der Gewerbesteuer im Vergleich zu 2020 verbucht werden. Das bedeutet mit Einnahmen in Höhe von 7.489.055 Millionen Euro in 2021 eine Steigerung um 2.290.680 Millionen Euro. Ein Blick auf 2020: Im ersten Corona-Jahr verlor Erndtebrück eine halbe Million Euro und konnte nur mit 5.198.375 Euro rechnen.

Um die Einnahmen weiter zu stabilisieren, werden die Gewerbesteuereinnahmen ab 2022 schrittweise angehoben (wir berichteten) – konkret ist eine Erhöhung 2022 auf 475 Punkte geplant, 2023 auf 495 Punkte. Bei der Grundsteuer B sollen die Anpassungen für die verschiedenen Häuserarten zwischen 40 Cent und rund 1,20 Euro im Monat ausmachen. Dieser Schritt erfolgt einmal in 2022 (Grundsteuer B von 495 Punkte auf 510) und einmal in 2023 (von 510 Punkte auf 520). Das verschafft der Gemeinde einen finanziellen Spielraum von rund 180.000 Euro bis 2024.

Steueraufkommen pro Kopf in Erndtebrück doppelt so hoch wie in Bad Laasphe

Das Steueraufkommen pro Einwohner ist in Erndtebrück mit 1084,90 Euro doppelt so hoch wie in Bad Laasphe – dort lässt sich der Wert auf 515,38 Euro herunterbrechen. Aber Bad Laasphe hat mehr Einwohner als Erndtebrück und daher ebenfalls einen Sprung nach vorn gemacht, der fast so hoch war wie in Erndtebrück: eine Verbesserung von 41,2 Prozent.

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In Euro heißt das: Bad Laasphe konnte 2021 bei den Gewerbesteuereinnahmen ein Plus von 2.004.421 Euro verzeichnen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr also 6.875.114 Euro eingenommen. Der kleine Unterschied: Bad Laasphe hatte schon 2020 als einzige Wittgensteiner Kommune keine Federn lassen müssen und konnte auch im ersten Corona-Jahr ein leichtes Plus zum Vorjahr verzeichnen.

Anders Bad Berleburg: Die Stadt der Dörfer hatte 2020 noch 1.598.331 Euro im Vergleich zum Vorjahr einbüßen müssen – Ende 2021 kann hingegen ein Plus von 27,5 Prozent auf insgesamt 12.300.686 Euro verbucht werden. Damit liegt Bad Berleburg sogar über dem Niveau von 2019 (11.248.362 Euro).