Wittgenstein. In Wittgensteiner Büros werden nach Ende der Homeoffice-Pflicht Konsequenzen gezogen. Denn das Homeoffice hat Vorteile – aber auch Nachteile.
Seit dem 20. März gilt die Homeoffice-Pflicht nicht mehr, das heißt: Es geht zurück an den realen Arbeitsplatz. In Wittgensteiner Büros hat man derweil aber aus den zurückliegenden Monaten gelernt und Konsequenzen gezogen.
„Die Sparkasse Wittgenstein hat gute Erfahrungen mit dem Homeoffice-Arbeitsplatz gemacht. Durchschnittlich 30 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Homeoffice in der Pandemiezeit genutzt“, teilt uns Eberhard Kießler, Pressesprecher der Sparkasse Wittgenstein, mit. Aus diesem Grund soll die Möglichkeit fürs Homeoffice auch in Zukunft bestehen bleiben.
Denn: „Da wo es passt, hat das mobile Arbeiten seine Vorteile. Das ist insbesondere in unseren Stabs- und Backoffice-Bereichen der Fall. Im Bereich der Kundenberatung war und ist die Homeoffice-Möglichkeit auch gegeben, jedoch in etwas eingeschränkterer Form“, so Kießler.
Büropräsenz wichtige Komponente
Die Kunden nutzen zwar die digitalen Kanäle (E-Mail, elektronische Postfach, WhatsApp, Skype, Telefon etc.), so dass auch ein Kundenberater partiell aus dem Homeoffice arbeiten könne – „dennoch ist und bleibt die Präsenzberatung unserer Kunden ein wichtiger Bestandteil, den wir durch Büropräsenz aufrechterhalten werden“, so Kießler.
Mit Blick auf die aktuell hohen Inzidenzen bleibe die Möglichkeit des Homeoffice in dem Rahmen offen wie vor dem Wegfall der gesetzlichen Homeoffice-Pflicht, sagt Kießler. „Wenn sich die Inzidenzen normalisieren, werden unsere Mitarbeiter vermehrt in die Filialen und Geschäftsstellen zurückkehren.“ Das Fazit zum Homeoffice: „Das hybride Arbeitsmodell mit dem Arbeiten im Büro als auch von zu Hause aus ist sinnvoll. Dabei setzen wir auf die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter.“
Andere Schutzmaßnahmen bleiben auch erhalten
Auch bei Ejot bleiben wegen der Inzidenz die Maßnahmen zum Schutz bis zum 26. April bestehen – ebenso das mobile Arbeiten im Homeoffice, macht Sprecher Andreas Wolf auf Anfrage klar. Auch alle anderen Schutzmaßnahmen wie das Tragen der Maske und der Abstand bleiben erhalten.
In der Bad Berleburger Stadtverwaltung hatten Mitarbeiter bereits vor der Pandemie die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice, teilt der 1. Beigeordnete Volker Sonneborn mit. „Mit Beginn der Corona-Pandemie in 2020 wurden die Möglichkeiten um ,Mobiles Arbeiten’ (Arbeiten von einem Ort außerhalb der Dienststelle) ergänzt. Bislang haben rund 20 Kollegen von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht“, so Sonneborn.
Klimaschutz wird gefördert
„Darüber hinaus konnten alle Beschäftigten während der Corona-Pandemie, aber auch kurzfristig Tätigkeiten von zu Hause ausüben, wenn es die Situation erforderte“, so Sonneborn weiter. Es sei davon auszugehen, dass die meisten Kollegen die Möglichkeiten des Homeoffice und mobilen Arbeitens weiterhin nutzen werden. Das Homeoffice biete einige weitere Vorteile: So werden Büroräume flexibler genutzt, der Klimaschutz werde – etwa bei weniger Fahrten – gefördert und die Motivation der Beschäftigten werde gesteigert.
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Auch den Mitarbeitern der Erndtebrücker Gemeindeverwaltung soll zukünftig die Möglichkeit eingeräumt werden, das Arbeiten aus dem Homeoffice zu nutzen.
„In Anbetracht der zur Zeit sehr hohen Inzidenzen ist es momentan auch weiterhin eine sehr gute Möglichkeit, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen“, heißt es aus dem Rathaus. Rund 25 Mitarbeiter haben dieses Angebot zuletzt genutzt. Während Homeoffice Vorteile hat, gelte das aber nicht für jeden Bereich.
Homeoffice wird fester Bestandteil
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass durch das Homeoffice-Angebot die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser abzubilden ist, die Einsparung von Zeit aufgrund der wegfallenden Pendlerzeiten und dadurch natürlich auch eine Entlastung für den Geldbeutel durch das Einsparen von Spritkosten erfolgt. Die positiven Erfahrungen werden Homeoffice zu einem festen Bestandteil der Arbeitsprozesse in der Verwaltung machen.“
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In der Bad Laaspher Stadtverwaltung nutzen acht Beschäftigte diese Möglichkeit, so Alexander Heinrich, Leiter Fachbereich Zentrale Dienste, Sicherheit und Ordnung. Mobiles Arbeiten wurde demnach hauptsächlich in den Bereichen in Anspruch genommen, in denen sich mehrere Personen ein Büro teilen mussten. „Trotz der Versuche, während der Pandemie auf Einzelbüros umzusteigen, war dies nicht überall möglich“, so Heinrich. In diesen Fällen stiegen einige der Mitarbeiter auf das Homeoffice um. Diejenigen mit Einzelbüros hingegen bevorzugten die Arbeit im Büro vor Ort.
Auch hier gilt aber: Wegen der aktuellen Inzidenz bleiben Angebot und Maßnahmen zum Schutz erhalten. Für Kommunalverwaltungen sei das Homeoffice-Konzept ein interessantes Instrument, so Heinrich. Dies gelte es nun weiterzuentwickeln. Aber: Kommunalverwaltungen müssten ebenso vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Die Kunst liegt deshalb nun darin, ein für alle Akteure umsetzbares Modell zu erarbeiten.“