Wittgenstein. Der Markt in Russland fällt aus, Hersteller aus der Ukraine können nicht liefern: Der Krieg hat konkrete Folgen für die heimische Wirtschaft.

Die Bilder vom Krieg in der Ukraine reißen nicht ab. Während die Menschen in dem Land um ihr Leben fürchten, sind auch bei uns in Wittgenstein erste Auswirkungen spürbar. In der vergangenen Woche haben wir bei einigen Firmen in der Region nachgefragt, wie sich der Krieg auf die Wittgensteiner Wirtschaft auswirkt. Wir haben uns weiter umgehört.

Auch die Firma Kaiser Oberflächentechnik aus Erndtebrück beobachtet die Ereignisse in der Ukraine mit Besorgnis. „Selbstverständlich wird es auf uns als Zulieferer der Automobilhersteller in einer global vernetzten Welt auswirken“, teilt das Unternehmen auf Nachfrage der Lokalredaktion mit. „Energiepreise, Gas und Strom, werden weiter steigen – für uns elementar in der Fertigung.

Auch wird es zu kurzfristigen Werkschließungen bei den Automobilherstellern kommen, da benötigte Teile aus der Ukraine nicht mehr kommen.“ Außerdem werden die Werke der Hersteller in Russland vorerst geschlossen, wie das Unternehmen mitteilte. Auch der Absatzmarkt Russland fällt aus.

Agrodur ist direkt betroffen

Und wie schaut es bei der Firma Agrodur aus? „Der Ukraine Krieg hat aktuell große Auswirkungen bei mehreren Automobilisten, welche aufgrund fehlender Bauteile aus der Ukraine Bandstillstände in beachtlichem Umfang bewirken. Wir sind hierdurch direkt betroffen, da es aufgrund dieser Situation auch bei uns zu Stornierungen unserer Automobilkunden kommt. Wir erwarten hier eine weitere Verschärfung der Lage“ so Geschäftsführer Meik Böhl.

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    „Bei unseren Non-Automotive Kunden haben wir diese Situation noch nicht. Aber auch hier gilt es die weitere Entwicklung, welche maßgeblich von der Entwicklung des Kriegsgeschehen abhängig ist, ständig zu beobachten.“ Bezüglich der Rohstoffversorgung habe Agrodur aktuell keine negativen Einflüsse aufgrund des Krieges. „Wir rechnen jedoch mit weiteren deutlichen Preissteigerungen in sämtlichen Bereichen.“ All diese führe zu unternehmerischen Herausforderungen. „Wir sind zuallererst bei den Menschen in der Ukraine, welche unfassbare Not und Leid aufgrund dieses völlig sinnbefreiten Krieges erfahren müssen“, so Böhl.