Wittgenstein. Wittgensteiner Wetter: Mit mehreren Orkantiefs hat sich der Februar sehr stürmisch gezeigt. Es gab aber auch Positives.

Wie bereits im Januar konnte sich der Winter auch im Februar lediglich in den höheren Lagen zeitweise durchsetzen. Bestimmt wurde der Monat von zahlreichen Tiefs vom Atlantik, die mehrere Stürme, viel Niederschlag und überwiegend milde Luftmassen ins Wittgensteiner Land führten. Erst an den letzten drei Tagen beruhigte sich die Wetterlage unter einem Hoch deutlich. Das ergaben die Messungen und Beobachtungen des Wetterportal Wittgenstein (www.wetter-wittgenstein.de)

Temperaturen

Mit einer Mitteltemperatur von 0,4 Grad an der Wetterstation Kahlen Asten erlebte die Region den dritten deutlich zu milden Februar in Folge. Im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren lag die positive Abweichung bei 1,9 Grad. Im Vergleich zur „alten Vergleichsperiode 1961-1990“, die vom Klimawandel noch unbeeinflusst war, war es 2,9 Grad zu mild. Aufgrund kaum vorhandener sternenklarer Nächte war das Mittel im Tal noch deutlich höher und mit 2,7 Grad in Erndtebrück und 3,2 Grad in Feudingen ausgesprochen unwinterlich.

Sturmtiefs

Dabei legte der Februar mit einem sehr niederschlagsreichen und windigen Monatsersten bereits los wie die Feuerwehr. Anschließend zogen bis zum 10. des Monats immer wieder Tiefs über die Region hinweg, besonders am 6. Februar regnet es intensiv und länger anhaltend. Der Frost zeigte sich nur kurzzeitig in den Hochlagen. Eine kurze Ruhepause brachte das zweite Wochenende des Monats. Es sorgte für einen nur leicht bewölkten Himmel, schwachen Wind und zumindest für eine Schneedecke bis in mittlere Höhenlagen. In den Nächten war es frostig. So wurde in Benfe mit -11,6 Grad der tiefste Wert Wittgensteins und des gesamten Nordwesten Deutschlands gemessen. Kurz danach lebte die Tiefdrucktätigkeit erneut auf und zwischen dem 16. und 21. Februar zogen mit Ylenia, Zeynep und Antonia drei Orkantiefs über Eder und Lahn hinweg. Neben Sturm und Regen sorgten sie auch für sehr milde Temperaturen und so wurde verbreitet in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar der Monatshöchstwert verzeichnet. 9,2 Grad waren es selbst an der Steinert in Girkhausen, 12,4 Grad am Städtischen Gymnasium in Bad Laasphe. Das Monatsende verlief allmählich ruhiger, freundlicher und verhältnismäßig kalt.

Niederschläge

Nachdem bereits der Januar recht niederschlagsreich war, setzte der Februar noch einen oben drauf. Zahlreiche verregnete Tage bis in die Hochlagen wechselten sich mit Schnee-/und Schneeregenschauertagen ab. Insgesamt erreichte die Wetterstation in Erndtebrück eine Monatssumme von 275 Litern. Es war damit einer der niederschlagsreichsten Monate der letzten 20 Jahre. In Birkelbach waren es noch 219 Liter.

Wie üblich für Wetterlagen, bei denen der Niederschlag aus Westen heranzieht, nehmen die Mengen mit jedem Kilometer weiter nach Osten deutlich ab. So erreichte Bad Berleburg mit 121 Liter nicht einmal die Hälfte von Erndtebrück, in Elsoff waren es 128 Liter Regen und Schnee. Auch hier bedeutet dies nahezu eine Verdopplug der üblichen Werte. Kein Wunder, dass die Flüsse vor allem zum Monatsende markant anstiegen, größere Überschwemmungen oder Schäden würden aber nicht beobachtet.

Schnee

Eine dauerhafte Schneedecke war nur in den absoluten Hochlagen ab 800 m Höhe und auch dort nur in windgeschützten Bereichen zu finden. Der Kahle Asten erreichte so gerade 28 Schneedeckentage, maximal konnten am 7. des Monats 52 cm gemessen werden. Doch bereits wenig unterhalb der Gipfellagen, war Naturschnee nur ein periodisches Ereignis. Er kam, hielt sich 2-3 Tage und war dann bis auf Reste wieder vollständig verschwunden. So erreichte Stünzel noch zwölf Schneetage mit maximal 15 cm, Arfeld kam auf sechs Tage mit höchstens 6 cm Schnee.

Windgeschwindigkeiten

Der Wind war der Aufreger dieses Februars. Bereits am 1. und 2. des Monats wurden teilweise schwere Sturmböen gemessen. Die bereits erwähnten Orkantiefs in der zweiten Monatshälfte brachten sogar in Ortslage Böen von Windstärke 12. So wurde am 18. Februar in Arfeld ein Wert von 119 km/h erreicht, am Golfplatz Sassenhausen waren es 109 km/h. Viele Feuerwehreinsätze, Stromausfälle und gesperrte Straßen waren die Folge. Vor allem geschwächte Randbereiche der Wälder litten durch umgestürzte Bäume. Die mittlere Windgeschwindigkeit erreichte mit rund 11,6 km/h an der Station Benfe nach dem Februar 2020 den zweithöchsten Wert der letzten Jahre.

Sonnenstunden

Die Sonne hatte nur wenige Phasen sich zu zeigen. Dann klappte es aber ganz gut. Am zweiten Wochenende des Monats waren es 16 Stunden, das Karnevalswochenende einschließlich Rosenmontag kam auf 25 Stunden. Mit insgesamt knapp 60 Stunden entlang des Rothaarkamms war es aber doch ein recht trüber Februar, denn das Vorjahr schaffte rund 90 Stunden.