Leimstruth. Lange wurde gewartet, jetzt ist es soweit – der Kreisverkehr in Leimstruth entsteht. Dabei sind auch angrenzende Privatgrundstücke betroffen.
Was lange währt, wird endlich gut? Der dritte Anlauf für den Kreisverkehr nach 2012 und 2015, der die Gefahrenlage an der großen Kreuzung in Leimstruth minimieren soll, ist nun immerhin der, der auch zum Ziel führt. Die Bauarbeiten dafür stehen jetzt kurz bevor.
Zehn Jahre, nachdem zum ersten Mal konkret über einen Kreisverkehr an der B 62 nachgedacht wurde, ist es in den kommenden Tagen nun so weit: Der Landesbetrieb Straßen.NRW kündigt an, dass jetzt vor Ort die Vorbereitungen und erste Bauarbeiten starten sollen. „Bei dem aktuell noch vorhandenen Verkehrsknoten B 62/K 45/Jägersgrund handelt es sich um eine Unfallhäufungsstelle.
„Mit dem Umbau in einen vierarmigen Kreisverkehrsplatz kann die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen diese beseitigen und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erhöhen“, heißt es dazu in der Pressemitteilung. Der Kreisverkehr würde also vier Äste haben: Zwei jeweils mit der Bundesstraße, eine Kreisstraße und eine Straße der Gemeinde.
Einrichtung der Baustelle startet
Tatsächlich häufen sich an der Kreuzung die Unfälle, teilweise auch schwere – unter anderem der im Juli 2019, als ein 26-Jähriger bei einem Unfall schwer verletzt wurde. Damals wurden die Rufe aus der Bevölkerung nach dem Kreisverkehr, den der Kreis bis dahin zweimal diskutiert und dann abgelehnt hatte, laut: „Ein Kreisel wäre wirklich eine gute Investition dort“, „Da müsste ein Kreisel hin. Zu oft sind da Unfälle“, „Kreisel hin, liebe Gemeinde, und so etwas passiert nicht. Da ist es schon so oft zu Unfällen gekommen“, so damals einige Kommentare unserer Leser.
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Aber: Da der potenzielle Kreisverkehr an der Bundesstraße gelegen wäre, ist nicht die Gemeinde Erndtebrück für die Umsetzung zuständig. Nach der umfangreichen Berichterstattung zum Thema beschäftigte sich die Kreisverwaltung erneut damit – und stimmte schließlich doch noch für die Maßnahme.
In dieser Woche nun sollen die Arbeiten beginnen: Die Einrichtung der Baustelle und der Verkehrssicherung ist geplant, außerdem finden Rodungsarbeiten statt. „Für die Straßenmeisterei Erndtebrück wird ein neuer provisorischer Parkplatz hergestellt“, schreibt Julia Ollertz vom Landesbetrieb.
Umweg über Privatgrundstücke
Um die Verkehrseinschränkungen während der Bauarbeiten möglichst gering zu halten, werden um den geplanten Kreisverkehrsplatz in Kürze Bypässe erstellt. Dadurch könne der Verkehr laut Straßen.NRW die Baustelle auch ohne Ampel umfahren.
Dazu werden auch angrenzende Privatgrundstücke verwendet, heißt es auf Nachfrage: „Eine Umfahrung der Baustelle über angrenzende Privatgrundstücke ist eine Möglichkeit, um die Verkehrseinschränkungen während der Bauarbeiten möglichst gering zu halten und die Maßnahme gleichzeitig schneller umzusetzen. Die benötigte Fläche wird für den umzuleitenden Verkehr fahrbar hergestellt und nach Fertigstellung wieder so zurückgebaut, wie sie vor Baubeginn war“, so Julia Ollertz.
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Grundsätzlich werde dies über die „vorübergehende Inanspruchnahme“ von Flächen für die Dauer der Bauzeit geregelt, da der Landesbetrieb auf private Flächen angewiesen sei: „Aktuell laufen noch Gespräche mit den privaten Anliegern.“
Querung für Radfahrer eingeplant
Auch Radfahrer werden wohl nicht vergessen werden: „Im Zuge der Maßnahme wird eine gesicherte Querung für Radfahrer vorgesehen. Darüber hinaus ist geplant, einen parallel geführten gemeinsamen Geh- und Radweg entlang der B62 bis zur Bahn und Bushaltestelle Leimstruth umzusetzen, um dort einen gesicherten Weg in das Industriegebiet zu schaffen. Die Baukosten für den Radweg lassen sich aktuell nicht getrennt von den Gesamtkosten betrachten.“
Die Bauzeit dauert dann voraussichtlich bis Ende November 2022.
Neben dem Bau des Kreisverkehrsplatzes wird auch die K 45 in Richtung Bad Berleburg auf einer Länge von anderthalb Kilometern erneuert. Für diese Baumaßnahmen werden insgesamt ca. 2,3 Millionen Euro investiert.