Bad Berleburg/Erndtebrück. Weil Baumaterial verzögert geliefert wird, werden die Gleisbauarbeiten auf der Rothaarbahn verlängert – voraussichtlich bis 18. Dezember.
Schlechte Nachricht für Fahrgäste der Rothaarbahn (RB 93) zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück: Die Deutsche Bahn (DB) verlängert ihre Gleisbauarbeiten auf dem Abschnitt. Eigentlich sollten hier am 2. November wieder die Züge rollen, doch dieser Termin sei nicht zu halten, so die Bahn auf Anfrage unserer Redaktion.
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„Aufgrund einer Lieferverzögerung der Stahlschienen muss die Baustelle bis voraussichtlich 18. Dezember verlängert werden“, teilt die Bahn mit. Erst mit Lieferung der neuen Schienen könnten Schwellen und Schiene erneuert und die Strecke für den Zugverkehr wieder freigegeben werden.
Modernisierung auf rund 7,2 Kilometern
Derzeit modernisiert die Bahn die Gleise zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück auf einer Länge von insgesamt rund 7,2 Kilometern. Sie hat bereits jetzt nach eigenen Angaben „rund 10.000 Tonnen Schotter des Gleisbetts mit Großmaschinen gereinigt und fit für die Zukunft gemacht“. Außerdem hätten DB-Fachleute „das Gleisbett befestigt und die Brückenbalken von vier Eisenbahnbrücken erneuert“. Und wenn jetzt endlich die neuen Schienen geliefert werden, will die Bahn auch rund 10.800 Schwellen austauschen und etwa 14,2 Kilometer neue Schienenstränge ziehen.
Bereits seit dem 9. Oktober ist die Strecke zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück nun schon gesperrt. Damit die Fahrgäste der Rothaarbahn nicht komplett auf ihre Beförderung verzichten müssen, hat die Bahn einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dabei werden die folgenden Ersatzhaltestellen angefahren: Erndtebrück ZOB, Birkelbach Bahnhof L 720, Aue Bahnhof L 553, Berghausen Breuer, Raumland Abzweig Bahnhof und Bad Berleburg ZOB.
Hoffen auf weniger Fahrgeräusche
In Erndtebrück haben die Fahrgäste Anschluss von und nach Siegen Hauptbahnhof – wie gewohnt auf der Schiene. Die Züge zwischen Erndtebrück und Siegen verkehren zu den gewohnten Abfahrtszeiten.
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Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) mit Sitz in Siegen begrüßt die Aktivitäten auf der Rothaarbahn. „Wir hoffen, dass durch die Baumaßnahmen, bei denen der Oberbau angefasst wird, die sporadisch eingegangenen Beschwerden über laute Fahrgeräusche zurückgehen“, sagt Markus Stirnberg, Leitung Qualität, Sicherheit & Kundendialog beim NWL.
Bahn bittet um Verständnis
Übrigens: Mit Blick auf die laufenden Bauarbeiten bittet die Deutsche Bahn „die Reisenden um Verständnis für die entstehenden Unannehmlichkeiten“. Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte sei Baulärm leider nicht zu vermeiden.
Kommentar: Besser als nichts
Die Bahn kommt – mit Verspätung. Diesen Spruch verärgerter Fahrgäste kennt man ja. Aber bei den derzeit laufenden Bauarbeiten auf dem Gleis der Rothaarbahn durch Wittgenstein kann man den Verantwortlichen wohl keinen Vorwurf machen, denn: Gelingen wird die Modernisierung erst, wenn endlich die Stahlschienen vom Hersteller geliefert werden. Wieder so ein Beispiel für Risse in den Lieferketten derzeit weltweit.
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Zum Glück für die Fahrgäste läuft der Schienenersatzverkehr per Bus – nicht schön, aber besser als nichts. Andererseits: Viele Fahrgäste sieht man in den Ersatzbussen gerade nicht. Wahrscheinlich sind viele, die es konnten, kurzerhand aufs Auto umgestiegen. Umweltfreundlich ist anders.