Wittgenstein. Jetzt ist es amtlich: Am 2. November fällt in den NRW-Schulen die Maskenpflicht am Sitzplatz. Wittgensteiner Schulleiter sind aber vorbereitet.

Das NRW-Schulministerium hatte es bereits vor den Herbstferien angekündigt, dass ab Dienstag, 2. November, die Maskenpflicht am Sitzplatz entfallen könnte. Jetzt ist es amtlich. „Gerade in Nordrhein-Westfalen kann eine stetige Zunahme der Impfquote bei Schülerinnen und Schülern festgestellt werden. Für Lehrkräfte und das sonstige schulische Personal gilt das ohnehin. Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklung und unter Berücksichtigung des weiteren Infektionsgeschehens ist es die Absicht der NRW-Landesregierung, die Maskenpflicht im Unterricht auf den Sitzplätzen mit Beginn der zweiten Woche nach den Herbstferien (2. November 2021) abzuschaffen“, heißt es dazu auf der Seite des Schulministeriums.

„Im Außenbereich der Schule bestehtbereits heutekeine Maskenpflicht mehr. Eine Maskenpflicht besteht dann nur noch im übrigen Schulgebäude insbesondere auf den Verkehrsflächen. Eine abschließende Information dazu sowie zu einer entsprechend geänderten Corona-Betreuungsverordnung erhalten die Schulen noch in der ersten Schulwoche nach den Herbstferien.“ Das ist jetzt geschehen. Die Redaktion hat sich vorab bei einigen Schulleitern in Wittgenstein umgehört, was sie von der Abschaffung der Maskenpflicht am Sitzplatz halten und wie die aktuelle Situation vor Ort ist.

Bad Berleburg

„Vor den Herbstferien wurde ja bereitsangekündigt, dass die Maskenpflicht am Sitzplatz je nach Entwicklung der Inzidenzen abgeschafft werden könnte. Natürlich wird das auch bei uns diskutiert. Aber es ist jetzt keine besonders angespannte Situation. An sich werden wir die Masken ja auch nicht los. Es geht dabei lediglich um die Situation am Platz. Wenn ich mich im Schulgebäude bewege, muss ich sie weiterhin tragen – ebenso wir Lehrer, wenn wir im Klassenraum herumlaufen“, sagt Clemens Binder, Schulleiter des Johannes-Althusius-Gymnasiums.

An sich aber vertraue er den Entscheidungen des Ministeriums. „Wir haben bislang an unserer Schule keine negativen Erfahrungen mit den Entscheidungen machen müssen.“ Und auf eines freut sich der Schulleiter besonders: „Ich persönlich habe zwei Kurse, die ich noch nie ohne Maske gesehen habe. Ich freue mich schon wie Bolle darauf. Aber dennoch müssen wir auf das Wohlergehen unserer Schüler achten. Die meisten unserer Schüler sind zwar geimpft – es gibt zum Beispiel Oberstufenkurse, die komplett durchgeimpft sind. Bei den Jüngeren sieht das anders aus.“

Und auch an der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule in Bad Berleburg vertraut man der Expertise der Fachleute. „Bislang haben wir noch keine Informationen darüber, ob die Maskenpflicht am Sitzplatz abgeschafft wird oder nicht. Ich denke, dass sich die Fachleute die aktuelle Lage noch einmal anschauen und dann eine Entscheidung treffen werden“, so Schulleiterin Christina Feige-Meyer. „Die Kinder haben sich mittlerweile an den Unterricht mit Maske gewöhnt. Aber natürlich ist es schöner ohne.“

Erndtebrück

Auch Darjana Sorg, Leiterin der Realschule Erndtebrück, berichtet von einem „hohen Prozentsatz“ an geimpften Schülerinnen und Schülern, Tendenz steigend. Allerdings nicht bei den Fünft- und Sechstklässlern unter zwölf Jahren, weil es für sie ja noch keine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gebe. Wenn die Maskenpflicht falle, weil das Infektionsgeschehen das hergebe, könne sie sich gut vorstellen, so Sorg, dass Schüler und Lehrer die Maske weiterhin freiwillig tragen. „Da spricht ja nichts dagegen.“

Bad Laasphe

Am Donnerstag ist Lehrerkonferenz am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe. Dann könnte auch die E-Mail vom Schulministerium aufploppen, so Schulleiterin Corie Hahn, wie es mit der Maskenpflicht ganz offiziell weitergeht. Sie werde bei der Konferenz „auf jeden Fall ein Thema“ sein. Sicher: „Die Inzidenzen steigen zwar“, so Hahn – doch die „Auffälligkeiten“ seien „bei uns nicht anders als vor den Herbstferien“.

Melanie Dietrich, Leiterin der Realschule Schloss Wittgenstein, wünscht sich „klare Vorgaben der Landesregierung für die Umsetzung – das macht es den Schulleitungen leichter“. Zugleich appelliert sie an viele Eltern, die „immer noch zu zögerlich“ seien, ihre Kinder impfen zu lassen. Die 9. und 10. Klassen seien überwiegend geimpft – die beiden darunter noch viel zu wenig.