Wittgenstein. Weil die Weihnachtsmärkte wegen Corona ausfallen, wird es wohl auch keine verkaufsoffenen Sonntage in der Wittgensteiner Vorweihnachtszeit geben.

Die Lebkuchen und Stollen liegen bereits in den Geschäften aus – in zwei Monaten steht Weihnachten schon wieder vor der Tür. Gerade in der Vorweihnachtszeit bieten Geschäfte ihren Kunden gerne auch sonntags die Gelegenheit zum Einkaufen, oftmals auch in Verbindung mit Weihnachtsmärkten oder anderen Aktionen und Angeboten.

Ob in diesem Jahr verkaufsoffene Sonntage in Wittgenstein geplant sind, haben wir bei den Kommunen nachgefragt. Klar wird dabei: Für den verkaufsoffenen Sonntag ist ein „herausragender Anlass“ nötig – also zum Beispiel ein Weihnachtsmarkt. Die werden aber nun 2021 erneut nicht stattfinden.

Bad Berleburg

Vor Corona war laut Christoph Koch (Dezernent und Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Wohnen der Stadt Bad Berleburg) angedacht, das Thema „Verkaufsoffene Sonntage“ grundsätzlich anzupacken.

„Unklare Regelungen haben dies jedoch im Rahmen des Infektionsschutzes zunächst nicht ermöglicht. Generell ist nach hinreichender Rechtsprechung zum Ladenöffnungsgesetz ein herausragender prägender Anlass zur Öffnung erforderlich. Als Grundlage für eine diesbezügliche, ordnungsbehördliche Verordnung könnte beispielsweise die Weihnachtszeitreise einen solchen Anlass darstellen. Diese soll jedoch nach Verlautbarung der Veranstaltergemeinschaft dieses Jahr noch nicht in gewohntem Maße stattfinden“, teilt Koch auf Anfrage der Lokalredaktion mit.

Ein besonderer Anlass wie ein Adventsmarkt – im Bild der Bad Laaspher Lichterabend – ist Voraussetzung für verkaufsoffene Sonntage.
Ein besonderer Anlass wie ein Adventsmarkt – im Bild der Bad Laaspher Lichterabend – ist Voraussetzung für verkaufsoffene Sonntage. © WP | Lars-Peter Dickel

Bereits im vergangenen Jahr wurde Kritik an verkaufsoffenen Sonntagen in Bad Berleburg laut (wir berichteten): Die „Regionale Allianz für den freien Sonntag Kreis Siegen-Wittgenstein“ hatte sich gegen die verkaufsoffenen Sonntage in Bad Berleburg für die letzten vier Monate des Jahres ausgesprochen. „Die Vorlage der Stadtverwaltung entbehrt einer gesetzlich legitimierten Grundlage und ist abzulehnen“, hieß es damals in der Begründung. Geplant waren verkaufsoffene Sonntage am 6. September, 4. Oktober, 8. November und 6. Dezember (2. Advent).

Die Stadt argumentierte 2020 auch mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die verkaufsoffenen Sonntage folgendermaßen: „Aufgrund der Corona-Pandemie ist der stationäre Einzelhandel flächendeckend und damit im gesamten Stadtgebiet gefährdet – und dieser flächendeckenden Gefährdung kann allein mit Ladenöffnungen von Montag bis Samstag nicht erfolgreich begegnet werden, da erlittene und noch zu erwartende Einbußen zu hoch ausfallen“.

Erndtebrück

Auch in der Edergemeinde haben wir nachgefragt und auch hier gilt selbstverständlich der bereits erwähnte Rechtsspruch. „Nach der Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen aus Anlass des ,Adventsmarktes’ vom 30. November 2006 dürfen Verkaufsstellen aus Anlass des stattfindenden ,Adventsmarktes’ am Adventssonntag in der Zeit von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet sein. Soweit der Verwaltung bekannt ist, wurde der Adventsmarkt 2021 für Erndtebrück aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt“, heißt es aus dem Rathaus. Also: Kein verkaufsoffener Sonntag in Erndtebrück.

Bad Laasphe

Auch in der Lahnstadt ist nach aktuellem Stand kein verkaufsoffener Sonntag in diesem Jahr mehr geplant, teilt der Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, Sicherheit und Ordnung Alexander Heinrich auf Anfrage mit. „Ob sich hieran kurzfristig noch etwas ändern sollte, kann zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht abgesehen werden“, so Heinrich weiter.