Raumland/Berghausen. Eigentlich sollten die Bagger ja schon im Spätsommer auf der Berghäuser Straße (L 553) rollen. Jetzt könnte es noch bis zum Frühjahr 2022 dauern.
Weil die Bauarbeiten am neuen Kreisverkehr in Raumland erst Mitte August und damit später als geplant gestartet sind, könnte sich die Fahrbahn-Erneuerung der benachbarten Ortsdurchfahrt Berghausen ins nächste Jahr verschieben. Das teilte die Stadt Bad Berleburg jetzt im Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt mit. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten an der maroden Berghäuser Straße (L 553) zwischen den Einmündungen „Im Krimmelsbach“ und „Im Willstein“ im Spätsommer beginnen, sobald der neue Kreisel nahezu fertig ist.
Die Verzögerungen
Diese zeitliche Perspektive sei jedoch „ungewiss“, heißt es aus dem Rathaus. Hintergrund für den späteren Baustart am Knoten L 553/Stöppelsweg/Industriestraße in Raumland seien länger andauernde Abstimmungen zur Verkehrssicherung gewesen. So habe die Ampel, mit deren Hilfe der Verkehr derzeit einspurig durch die Baustelle geführt wird, mit zusätzlichen Komponenten nachgerüstet werden müssen. Sie sorgen dafür, dass der Verkehr aus der Industriestraße unter bestimmten Umständen Vorrang hat. „Diese Maßnahme wurde in Abstimmung mit der DB Netz AG beschlossen, um einen Rückstau auf den Bahnübergang zu verhindern“, erläutert die Stadt. Der Übergang liegt hinter dem Raiffeisen-Markt.
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Der Vorteil für Unternehmen
Zudem kommt die Regelung dem hohen Verkehrsaufkommen der anliegenden Unternehmen zugute. Tatsächlich laufe auf diese Weise „gerade der Lkw-Verkehr trotz der Baustelle relativ flüssig“, hieß es dazu von Unternehmer-Seite in einer Umfrage unserer Redaktion. Technische Probleme mit der Baustellen-Ampel, die mitunter für „Dauer-Rot“ bis zu einer halben Stunde für beide Richtungen der L 553 sorgten, sind inzwischen aber ganz offensichtlich behoben.
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Die Zusatz-Arbeiten
Zwei Gemeinschaftsprojekte
Weil das Land NRW wegen interner Umorganisationen derzeit nicht in der Lage ist, das Projekt Ortsdurchfahrt Berghausen zu betreuen, hat sich die Stadt eine Vereinbarung mit dem an sich zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW von der Politik genehmigen lassen. Danach schreibt Bad Berleburg die Tiefbauarbeiten im Namen des Landes aus und übernimmt auch die Bauleitung. Die Baukosten wird allerdings das Land tragen. Eine Vereinbarung zwischen Stadt und Land gibt es auch für den Kreisverkehr in Raumland.
Außerdem stelle sich inzwischen heraus, so die Stadtverwaltung weiter, dass die Arbeiten an Versorgungsleitungen im Bereich des künftigen Kreisels umfangreicher ausfallen als gedacht. So müssten wegen „nicht ausreichender Überdeckung“ neben der beauftragten Gasleitung der Westnetz GmbH nun auch noch mehrere Strom- und Fernmeldekabel verlegt werden. Außerdem fielen zusätzliche Arbeiten der Stadtwerke Bad Berleburg im dritten Bauabschnitt an.
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Die Ortsdurchfahrt
Um überhaupt mit den Bauarbeiten in der Berghäuser Ortsdurchfahrt beginnen zu können, seien zunächst Abstimmungen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW als Straßenbaulastträger, der Verkehrssicherung, der Polizei und dem Katastrophenschutz nötig, so die Stadt. Geplant sei im Übrigen, den Verkehr wie schon beim Kreisel per Baustellen-Ampel einspurig durchlaufen zu lassen. Auf jeden Fall solle die Baumaßnahme noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden, „um gegebenenfalls milde Witterungen zum Ende des Jahres nutzen zu können beziehungsweise frühzeitig im Frühling zu beginnen“.