Birkefehl. Die Löschgruppe Birkefehl feiert Jubiläum. Drei Feuerwehrmänner berichten über neue Fahrzeuge, den Neubau des Gerätehauses und vieles mehr.

Der Bau eines neuen Gerätehauses, die Einführung einer Kinder- und Jugendfeuerwehr, besondere Jubiläen und gesellige Runden mit den Kameraden und Kameradinnen – die Feuerwehrleute der Löschgruppe Birkefehl blicken auf 75 Jahre zurück. Ein besonderes Jubiläum – für Aktive, Ehemalige und die anderen Dorfbewohner. Die Lokalredaktion hat Löschgruppenführer Stephan Strietzel, seinen Stellvertreter Nico Roeser und Steffen Roth am Gerätehaus in Birkefehl besucht, um gemeinsam über 75 Jahre Löschgruppe zu sprechen.

Das Jubiläum

Schauübung im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Löschgruppe im Jahr 1986 auf dem Festplatz in Birkefehl.
Schauübung im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Löschgruppe im Jahr 1986 auf dem Festplatz in Birkefehl. © Privat

Es ist noch gar nicht lange her, dass die Löschgruppe Birkefehl ihre Jahreshauptversammlung gefeiert hatte – und in diesem Rahmen auch eine Diashow zeigte. „Das kam bei den Gästen im Dorfgemeinschaftshaus sehr gut an“, so Strietzel. Dass sie ihr Jubiläum dort feiern würden, hätten die Kameraden zu Beginn des Jahres noch nicht gedacht. „Wir wussten wenige Wochen vorher ja noch gar nicht, ob die Versammlung in diesem Rahmen überhaupt stattfinden darf oder nicht“, sagt der Löschgruppenführer.

Doch er ist froh, dass so zumindest ein wenig das Jubiläum gefeiert werden konnte. Denn eigentlich war eine große Feier geplant. „Es war alles geplant – vom Zelt bis zur Musik“, so Strietzel. Rund 40 Personen arbeiteten in Gruppen an einem Konzept. Doch Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. „Wir haben viele Stunden zusammen gesessen. Wir können froh sein, dass wir noch aus den Verträgen wieder raus kamen.“ Ob die Feier nachgeholt wird, ist derzeit noch unklar. „Da sind wir derzeit noch am überlegen. Eventuell machen wir eine zum 77-Jährigen“, sagt Roth und lacht.

Gemeinsam arbeitet er mit Nico Roeser an einer Chronik. „Wir dachten, es ist an der Zeit, eine zu verfassen.“ Geschichten und Bilder gibt es zahlreiche. „Eine Chronik zu schreiben bedeutet aber auch sehr viel Arbeit.“ Und nicht nur das – auch wurden an den Ortseingängen neue Tafeln mit historischen Bildern der Löschgruppe angebracht.

Erinnerungen

Berichte von Einsätzen, wie vor einigen Jahren bei der Firma Kaiser oder dem Dachstuhlbrand im Dorf in den 80er Jahren, von den ersten Löschgruppenführern – in 75 Jahren ist einiges geschehen. Der erste Löschgruppenführer war im übrigen Heinrich Treude. „Er war mehr als 30 Jahre lang im Dienst und ist vor wenigen Jahren leider verstorben“, so Strietzel. Doch was waren die größten Veränderungen in den vergangenen 75 Jahren?

Nico Roeser, Steffen Roth und Stephan Strietzel (von links) freuen sich über die neuen Tafeln. Sie wurden kürzlich angebracht.
Nico Roeser, Steffen Roth und Stephan Strietzel (von links) freuen sich über die neuen Tafeln. Sie wurden kürzlich angebracht. © Ramona Richter

„Unter anderem der Bau des neuen Gerätehauses“, so Roth und zeigt auf das Gebäude hinter sich. 1999 haben die Kameraden die Baugenehmigung erhalten, 2000 konnten sie dann umziehen. Zuvor war die Löschgruppe in der Heimatstube – direkt gegenüber – untergebracht. Und auch die Fahrzeuge haben sich im Laufe der Zeit verändert. „Früher hatten wir noch einen alten VW-Bulli. Heute haben wir ein großes Fahrzeug, wo bis zu neun Personen Platz finden und das mit jeder Menge Technik ausgestattet ist. Die gab es früher ja gar nicht.“ 2011/2012 kam das neue Fahrzeug.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Einführung der Kinder- und Jugendabteilung. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir keine Nachwuchssorgen derzeit haben“, so Strietzel. Insgesamt sind derzeit sechs Kinder in der Kinder- und zwei in der Jugendfeuerwehr. „Ich glaube es ist ein Vorteil, dass wir auf dem Dorf leben – jeder kennt hier jeden und dann ist auch die Hemmschwelle, zur Feuerwehr zu kommen, nicht da.“ Sonst zählt die Freiwillige Feuerwehr in Birkefehl derzeit 24 Aktive. „Unser Altersdurchschnitt liegt bei gerade einmal 35 Jahren.“ Die Ehrenabteilung geht aktuell bis 75 Jahre. „Und trotzdem ist der Altersunterschied egal – egal ob beim Ausflug, dem Einsatz oder in der Geselligkeit. Und das ist einfach toll. Es ist ein Miteinander auf Augenhöhe“, so Roeser.

Die Kameradschaft

Ihren Dienst absolvieren die Kameraden alle 14 Tage freitags. Und die Kameraden sind froh, dass dies nach der langen Coronapause wieder möglich ist. „Eine richtige Pause aber hatten wir gar nicht. Über Teams haben wir weiterhin theoretischen Unterricht gemacht und Fachgespräche geführt. Es war schön, die Kameraden doch irgendwie zu sehen. Aber irgendwann ist auch da die Luft raus“, so Strietzel. Kein Wunder, dass beim ersten Dienstabend nach der Pause so viele Kameraden kamen, wie sonst nie. „Nicht alle können immer zum Dienst erschienen, aber nach der Coronapause waren so viele da, dass wir mit mehreren Autos nach Wormelsdorf an die Eder fahren mussten, um dort zu üben.

Und auch sonst wird Kameradschaft groß geschrieben. „Es ist wie ein erweiterter Freundeskreis. Wir wandern gemeinsam, unternehmen Ausflüge und helfen, wo wir können“, sagt Roth.