Der Freundeskreis diakonischer Arbeit im evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein berichtet über viel Nachfrage Ratsuchender auch in der Pandemie.
Wemlighausen. Eigentlich wollte der Freundeskreis diakonischer Arbeit im evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein 2020 groß sein 25-jähriges Bestehen feiern, doch am Ende reichte es corona-bedingt nicht einmal für eine Jahreshauptversammlung. So fand diese mit 20 Mitgliedern jetzt in der Odebornskirche Wemlighausen statt – fast auf den Tag genau 29 Monate nach der letzten Generalversammlung des Freundeskreises. Die Berichte gab es diesmal eben für zwei Jahre.
Die Mitglieder-Entwicklung
Die Vorsitzende Ulrike Kloft hatte dabei eine sehr schöne Zahl mitzuteilen: „Was uns als Verein besonders erfreut, dass es uns gelungen ist, 23 neue Mitglieder zu gewinnen, einfach wunderbar.“ Damit beläuft sich die Mitgliederzahl auf 133. Der aktuelle Anstieg ist vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass man in Pandemie-Zeiten die Arbeit des Diakonischen Werks (DW) in Wittgenstein noch einmal ganz neu zu schätzen gelernt hat.
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Die Kontakte
In Vertretung von Barbara Lenz-Irlenkäuser, Koordinatorin für die Diakonische Gemeindemitarbeit, trug Marion Bock deren Bericht vor. Auch hier spielte Corona eine wichtige Rolle: „Die Zunahme der Besuchs- und Telefonkontakte zeigt, dass die Gemeindemitarbeiterinnen auf Grund der gravierenden Kontaktbeschränkungen im ersten Pandemiejahr den Kontakt zu ihren Klienten intensiviert haben, um Vereinsamung und sonstige Defizite aufzufangen.“ Wobei es vor allem die Telefonkontakte waren, die massiv zunahmen. Marion Bock trug dann auch noch den Bericht von Tanja Baldus vor, Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes mit den beiden Enrichtungen in Bad Berleburg und Bad Laasphe. Ein wichtiger Satz darin: „In weiterer Planung steht die Eröffnung des dritten Lebenscafés in Erndtebrück.“ Bedarf ist also da.
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Der Palliativ-Pflegedienst
Karin Schneider sprach als Koordinatorin des Palliativ-Pflegedienstes zunächst über 80 Erstkontakte und 75 abgeschlossenen Begleitungen des Teams bestehend aus ihr selbst sowie aus Lisa Bohne-Rompel, Tanja Onken und Heike Abdel Karim: 41 in Bad Berleburg, 22 in Bad Laasphe und zwölf in Erndtebrück. Weil sie aber in den nächsten Wochen zum Palliativnetzwerk Siegen-Wittgenstein-Olpe wechselt, teilte Birgit Niehaus-Malytczuk als Geschäftsführerin des Wittgensteiner Diakonischen Werks mit: „Wir sind im Altkreis Wittgenstein ähnlich wie andere Regionen davon betroffen, dass es außerordentlich schwierig ist, neue Mitarbeitende für unsere Tätigkeiten zu gewinnen, hier insbesondere Mitarbeitende mit einer Palliativ-Care-Ausbildung. Aus diesem Grunde müssen wir unseren Palliativdienst zum 30. September leider schließen.“
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Die Unterstützung für drei Projekte
In dieser Lage verwies Niehaus-Malytczuk auf die DW-Angebote der allgemeinen ambulanten Pflege sowie des Ambulanten Hospizdiensts. Alle drei genannten Projekte waren die, die der Freundeskreis auch dieses Jahr finanziell unterstützte: Die Diakonische Gemeindearbeit bekam 3000 Euro, der Hospizdienst 8000 Euro und der Palliativdienst wurde noch einmal mit 18.000 Euro finanziell gefördert.
Die Vorstandswahlen
Stichwort Wahlen beim Freundeskreis: Die Vorsitzende Ulrike Kloft, die 2. stellvertretende Vorsitzende Claudia Latzel-Binder, Kassenwartin Barbara Kümmel und der Beisitzer Klaus Braun wurden allesamt wiedergewählt. Anja Irle übernahm das Amt von Hans-Werner Christ als Schriftführerin. Die Erndtebrückerin Claudia Braun, diese Hesselbacherin Gisela Janetscheck und die Berleburgerin Nataliya Praedel-Hel komplettieren als neue Beisitzerinnen den Vorstand.