Glashütte/Volkholz. Das Gebäude, das als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird, war Hauptthema der Bürgerversammlung. Bewohner fordern aber auch Tempo 30 durchs Dorf.

Karl-Heinz Stöcker saß am Samstag ein wenig wie ein Lehrer vor einer Schulklasse. Auf den Bänken saßen die Bürger von Volkholz und wollten über die Belange des Dorfes sprechen. „Wir hatten sehr lange keine Bürgerversammlung. Ich wollte heute Abend informieren und Ideen sammeln“, sagte Stöcker nach der Versammlung im Festzelt des Schützenvereins Glashütte.

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„Es ist gut, dass wir das Zelt haben, hier konnten wir coronakonform die Versammlung durchführen“, so der Ortsvorsteher. Aus seiner Sicht ist das aktuell im Dorfgemeinschaftshaus, das die meisten besser als Turnhalle kennen, nicht möglich. Die Turnhalle war dann auch ein gewichtiges Thema des Abends. Stöcker beschrieb die Probleme: Die Toilettenanlagen seien nicht mehr zeitgemäß, es gebe Wasserschäden im Gebäude, Putz und Farbe fielen teilweise schon ab und auch Fenster, wie etwa im Öllagerraum, seien defekt und ließen sich nicht mehr schließen.

Seriöse Kostenschätzung nötig

„Wir müssen uns auf eine große Sanierung einstellen – und das muss dann erstmal geleistet werden“, beschrieb es Karl-Heinz Stöcker im Gespräch mit dieser Zeitung. Bevor die Dorfgemeinschaft sich ans Werk machen kann, um das Gebäude in Stand zu setzen, wird man das Gespräch mit der Stadt suchen. Der Ortsvorsteher möchte zunächst eine seriöse Kostenschätzung einholen und das Gebäude von einem Fachmann begutachten lassen.

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Weihnachtsmärktche Volkholz, Dorfturnhalle
Weihnachtsmärktche Volkholz, Dorfturnhalle © Paul Jannik Bald | Paul Jannik Bald

„Erst wenn wir wissen, wie teuer es werden kann, können wir weiterreden“, sagte Stöcker. Daher traf man am Samstagabend auch keine Entscheidungen, sondern will erst die weitere Entwicklung abwarten. Die Stadt als Eigentümer wird auch erklären müssen, wie sie sich einbringen kann – und dann auch später Fördermittel einwerben müssen.

Volkholzer Straße: Auf rund 650 Metern keine Laterne

Der Ortsvorsteher kann sich gut vorstellen, dass aus dem Dorf heraus ein Gremium gebildet wird, das sich mit der Stadt um eine Grundsanierung der Turnhalle bemüht. Doch das kann dauern. Später im Jahr soll es eine weitere Bürgerversammlung geben, wenn Neues zu berichten ist.

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Das gilt auch für die weiteren Diskussionspunkte vom Samstagabend. Ganz bewusst hatte sich Stöcker dazu entschieden, beim ersten Treffen Ideen zu sammeln. „Nägel mit Köpfen“ will er dann später machen. Eine Idee ist mehr Beleuchtung entlang der Volkholzer Straße – dort steht auf einer Länge von rund 650 Metern keine Laterne. Und mit Blick auf die Schulwege im Ort hätten die Menschen gerne eine Verbesserung. Ein Antrag sei schon eingereicht, aber er habe dazu noch keine Rückmeldung, so Stöcker.

WhatsApp-Gruppe für das Dorf ist auf dem Weg

Auch ein Tempolimit wurde von den Anwesenden ins Spiel gebracht, zum Beispiel 30 km/h auf der gesamten Strecke durch den Ort. Man beobachte immer wieder, dass die Fahrzeuge, vor allem Liefer- und Paketdienste, sich nicht an die bestehenden Begrenzungen halten würden. Das Thema will der Ortsvorsteher mit der Stadt besprechen.

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Nägel mit Köpfen gab es gleich noch beim Thema WhatsApp-Gruppe für das Dorf. Nach der Idee aus der Versammlung heraus fand sich auch gleich ein Administrator, eine Namensliste dafür wurde ausgelegt – und wer Interesse an einer Aufnahme hat, kann sich an den Ortsvorsteher wenden. Hier sollen demnächst, wie in anderen Dörfern schon üblich, schnelle Informationen ausgetauscht werden. Auch können Bürger Hilfe anbieten oder Veranstaltungen ankündigen. Und der Bedarf nach so einem schnellen Kanal scheint groß zu sein.

Kommentar: Der Anfang ist gemacht

Redakteur Eberhard Demtröder
Redakteur Eberhard Demtröder © Unbekannt | Ralf Rottmann

Still ruht der See in Volkholz, Glashütte und Welschengeheu? Von wegen: Am Wochenende haben sich die Bewohner mit ihrem Ortsvorsteher an einen Tisch gesetzt – und auf den Tisch gelegt, was ihnen nicht behagt.

Die Turnhalle verfällt? Keine Straßenlaternen an den Schulwegen der Kinder? Durch den Ort wird gerast? Es fehlt der schnelle digitale Austausch im Dorf? Wurde offenbar Zeit, das man mal darüber geredet hat – und die Probleme nicht nur Gerede auf der Straße bleiben. Der Anfang ist gemacht – und eine Fortsetzung soll folgen. Perfekt!