Wittgenstein. Wenn Menschen bei Unfällen verletzt werden, wird das im Unfallatlas verzeichnet. Der verrät, wo die meisten dieser Unfälle im Altkreis passieren.

In nur einem Jahr schießt Erndtebrück in der NRW-weiten Unfallstatistik von Rang 336 auf Rang 21 und befindet sich damit in einer eher unrühmlichen Top 25 der NRW-Gemeinden mit den meisten Unfällen mit Personenschaden und ist damit sogar Spitzenreiter im Kreis Siegen-Wittgenstein – ein genauerer Blick auf die Zahlen relativiert diesen Eindruck jedoch wieder.

Laut IT.NRW sind die Unfälle mit Personenschaden NRW-weit 2020 im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent gesunken. Nicht so in Erndtebrück und auch in Bad Berleburg: Hier ist die Zahl gestiegen. Der neu veröffentlichte Unfallatlas erlaubt zusätzlich einen genaueren Blick auf die Unfallschwerpunkte den Kommunen des Altkreises.

Erndtebrück

2019 war die Edergemeinde mit insgesamt 22 Unfällen im Gebiet noch auf dem NRW-weiten Rang 336 – bei 373 kreisangehörige Städte und Gemeinden also eher ein positives Schlusslicht. Ein Jahr später waren es insgesamt 35 Unfälle mit einer deutlich höheren Anzahl an schwer verletzten Personen – mit dieser Statistik rutschte Erndtebrück schließlich auf Platz 21 der Gemeinden NRW’s mit den meisten Unfällen mit Personenschäden.

Jedoch: Die Platzierung richtet sich nach einer Rechnung der Unfallanzahl je 1000 Einwohner – da Erndtebrück jedoch eine Einpendlergemeinde mit nur knapp 7000 Einwohnern ist, ergeben die 35 Unfälle

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schnell den vergleichsweise hohen Wert von 5,0. Damit liegt Erndtebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein vor allen anderen Gemeinden, hatte aber in tatsächlichen Zahlen eigentlich die wenigsten Unfälle im Kreis zu vermelden. Ein Beispiel: In Siegen ereigneten sich 391 Unfälle, die Stadt liegt NRW-weit jedoch weit hinter Erndtebrück auf Rang 157.

Die Unfallschwerpunkte in der Edergemeinde im Jahr 2020 begrenzen sich beim Blick auf den Unfallatlas auf die B 62 zwischen Erndtebrück und Schameder (ein Unfall mit Schwerverletzten mit Kraftrad, ein Unfall mit Schwerverletzten mit Pkw) und auf die Kreuzung auf der Leimstruth (ein Unfall mit Schwerverletzten mit Pkw sowie ein paar hundert Meter weiter davor die Hauptstraße zwischen Schameder und Leimstruth (ein Unfall mit Schwerverletzten mit Güterkraftfahrzeug und mit Lkw oder Bus). Auch auf der von der Kreuzung Richtung Rohrbach abgehenden K 45 ereigneten sich zwei Unfälle.

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Im Kernort Erndtebrück selbst wurden 2020 sechs Unfälle mit Personenschaden aufgenommen – zwei auf der Siegener Straße, einer an der Talstraße, einer Am Köpfchen, einer am Lärchenweg und einer an der Marburger Straße. In den Ortschaften gibt es außerdem in Womelsdorf und Birkelbach noch Vermerke: Auf der Erntebrücker Straße, der Birkelbacher Straße sowie der Sommerstraße hat es gekracht. An der L 553 entlang der Eder zwischen Müsse und Röspe ereigneten sich laut Unfallatlas vier Unfälle: zwei mit Schwer- und zwei mit Leichtverletzten.

Bad Laasphe

Die Lahnstadt war 2020 die einzige des Altkreises, die mit dem NRW-weiten Strom schwamm und weniger Unfälle als im Jahr zuvor verzeichnete. Während sich 2019 insgesamt 54 Unfälle ereigneten, waren es 2020

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Die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe hat das Dach eines der Unfallfahrzeuge mit Spreizer und Schere entfernt, um verletzte Personen im Fahrzeug retten zu können.
Von Ramona Richter und Lars-Peter Dickel

48 Unfälle. Deutlichster Unterschied: 2019 kam eine Person auf Bad Laasphes Straßen ums Leben. 2020 wurden 23 Personen leicht, 17 schwer verletzt. Vier Kommunen im Kreis verzeichneten weniger Unfälle als Bad Laasphe.

Die Unfallschwerpunkte in der Lahnstadt konzentrieren sich vor allem auf die Kernstadt – allein dort waren es 2020 16 Unfälle (mit Personenschaden) an der Zahl. Allein In der Stockwiese hinter dem Kreisel hat es gleich vier Mal geknallt, einmal wurde dabei eine Person schwer verletzt. Die B 62/Hauptstraße/Marburger Straße sah fünf Unfälle – einer davon mit Schwerverletzten. Der Großteil der restlichen Unfälle verteilt sich auf einzelne Vorfälle auf Landstraßen. Zu auffälligen Häufungen kam es hier nicht.

Bad Berleburg

Drei Unfälle mehr als 2019 musste Bad Berleburg 2020 mit 64 Unfällen verzeichnen – 44 davon mit Personenschaden. NRW-weit blieb die Stadt der Dörfer damit abgeschlagen hinter vielen anderen

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Kommunen, stieg aber dennoch auf Rang 240. Mit 38 Leichtverletzten und 12 Schwerverletzten ist die Bilanz auch etwas besser als 2019.

Die Unfallschwerpunkte Bad Berleburgs verhalten sich ähnlich wie in Bad Laasphe und konzentrieren sich laut Unfallatlas auf die Kernstadt. 12 Unfälle haben dort im Jahr 2020 zu Personenschäden geführt – am auffälligsten sind hierbei die B 480/ Ederstraße mit vier Unfällen (einer mit Schwerverletzten) und die Emil-Wolf-Straße mit ebenfalls vier Unfällen (einer mit Schwerverletzten). Auf der B 480/Sauerlandstraße ereigneten sich zwei Unfälle. Auf den Landstraßen und in den Ortschaften Bad Berleburgs hingegen kommt es zu keinen auffälligen Häufungen.