Wittgenstein.

Das Ergebnis ist im Grundsatz positiv. In der Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein gab es eine breite Mehrheit dafür, den eingeschlagenen Weg zu einer Fusion mit dem Kirchenkreis Siegen fortzusetzen. Am Ende gab es von den 44 stimmberechtigten Mitgliedern nur eine Gegenstimme und vier Enthaltungen dafür, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie ist die Fusion der Kirchenkreise das bestimmende Thema auf der Sommersynode des Wittgensteiner Kirchenkreises im Bad Berleburger Bürgerhaus am Markt gewesen.

In der Frage einer vorgeschlagenen Fusion der Evangelischen Kirchenkreise Wittgenstein und Siegerland gibt es auf beiden Seiten einen wesentlichen Unterschied: In Wittgenstein, dem kleineren der beiden potenziellen Partner, gibt es „Emotionale Vorbehalte“ und Sorgen, während die Gemeinden im Siegerland einem Zusammenschluss „unvoreingenommen positiv“ gegenüber stehen.

Seit Herbst hatten die einzelnen Kirchengemeinden in beiden Kirchenkreisen die Gelegenheit, schriftliche Stellungnahmen zu der vorläufigen Machbarkeitsstudie abzugeben. Das Ergebnis stellte Synodalassessor Peter Liedtke vor: „Bis auf eine Kirchengemeinde haben alle eine Stellungnahme abgegeben“, begann er und bescheinigte allen Stellungnahmen, dass sei eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema widerspiegeln.

In die Zustimmung mischen sich auf Wittgensteiner Seite aber auch „viele offenen Fragen und die Sorge, dass Institutionen und Personen dabei verloren gehen könnten“, so Liedtke. Die Wittgensteiner wünschten den Erhalt des Abenteuerdorfes, der Anlaufstelle mit dem Haus des Kirchenkreises in Bad Berleburg und den Fortbestand des Kompetenzzentrums für die Jugendarbeit. Auch wünschten sich viele zwar nicht einen Wittgensteiner Superintendenten aber doch zumindest, dass eine der beiden Assessorenstellen aus Wittgenstein besetzt werde, zitierte Liedtke. Im Grunde gehe daraus die Furcht des kleineres Partners hervor, nicht mehr wahrgenommen zu werden. „Ich lese aber aus vielen Voten heraus, dass wenn hier mehr Klarheit geschaffen wird, wie die ersten Jahre nach der Bildung eines neuen Kirchenkreises aussehen könnten, die Bedenken zu einem großen Teil ausgeräumt werden können“, so Liedtke.

Superintendentin Simone Conrad machte quasi als Antwort darauf deutlich, dass die Machbarkeitsstudie eine Fusion auf der Grundlage des Erhalts von Personal und Infrastruktur geprüft wurde.

Wie geht es jetzt weiter: Eine Fusion zum 1. Januar 2022 würde alle überfordern. Es gibt weiteren Beratungsbedarf. In einer Pfarrkonferenz im Abenteuerdorf wird eine Herbstsynode vorbereitet, bei der alle offenen Fragen geklärt werden.

Im November diesen Jahres solle dann ein Tendenzbeschluss für eine Fusion zum 1. Januar 2023 gefasst werden.