Bad Laasphe. Heller und freundlicher in Restaurant und Gaststube, vegetarische Angebote auf der Speisekarte: Die „Lahnstuben“ erfinden sich gerade neu.
Frank Barth (51), Wirt der „Lahnstuben“ am Wilhelmsplatz in Bad Laasphe, scheint im Grunde seines Herzens ein optimistischer Mensch zu sein. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb reicht sein Blick in die Zukunft seiner Gaststätte vorerst nur bis zum Jahresende: „Wenn sie uns nicht wieder einen vierwöchigen Lockdown reindonnern, wird’s ein gutes Jahr.“ Barth ist eben ein Mann der klaren Worte. Und einer, der seine Finanzen fest im Blick behält.
Das Finanzielle
Unsere Aktion
Unsere Zeitung startet die Aktion „Zuversicht“ zur Unterstützung von Einzelhandel, Gastronomie und Kultur in unserer Region.
Journalistisch geht es darum, die Aufbruchstimmung dieser Tage zu begleiten. In den nächsten Wochen stellt die Redaktion deshalb nicht nur mutige Unternehmer, ideenreiche Händler oder findige Wirte vor. Wir befragen Experten zu den Handels-Konzepten der Zukunft und stellen Ideen vor, wie sich Städte modernisieren.
Natürlich werden wir auch die Probleme benennen, die sich durch die Monate der Pandemie vielerorts noch beschleunigt oder verstärkt haben.
Weitere Texte unserer Aktion finden Sie online unter wp.de/zuversicht
„Ich habe alle beantragten Corona-Hilfen bekommen“, erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion – und kann die Bezirksregierung in Arnsberg nur loben: „Fünf Tage später war das Geld auf dem Konto.“ Dafür hat Barth auch eine Erklärung: Bei ihm stimme einfach die Kasse. Und er habe jeden gesparten Cent auf dem Konto gelassen – „auch das hat uns geholfen“.
Die Renovierung
So hat Barth sehr viel selbst Hand angelegt, als es während der monatelangen Schließung des Restaurants und der Gaststube um eine Renovierung ging. Im Mai dann habe er die Handwerker noch „etwas antreiben“ müssen, schmunzelt Barth, als es „ratzfatz“ die Chance zur Wiedereröffnung nach der Pandemie gegeben habe, das Innenleben der „Lahnstuben“ aber noch „die reinste Baustelle“ gewesen sei.
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Unter anderem hat der Wirt „den 08/15-Putz dort, wo die Tische für die Gäste stehen, durch Marmor ersetzt“ – fachkundig durch das Natursteinwerk Lenk. Und die Tische selbst? Hat der Bad Laaspher Alexander Boos deutlich heller und damit freundlicher lackiert.
Die große Theke in der Gaststube hat Barth selbst geschliffen und neu gestrichen. Sie hat jetzt auch eine neue Fuß-Reling mit Bauteilen von Haustechnik Mario Roos, die das Verweilen auf den Barhockern einfach viel bequemer macht. „Ein schöneres Sitzgefühl“, findet Barth – zumal die Hocker selbst auch noch eine neue Optik bekommen sollen. Verwendete Farben und Lacke stellt die Christian Hengst Malerwerkstätten GmbH. Nach wie vor im Ausschank übrigens: das heimische Bosch-Bier. Allerdings möchte Barth den Bereich Gaststube vorläufig nicht fürs Publikum öffnen. Sie soll zunächst als Ruhezone für die Mitarbeiter im Service dienen, die im Gegensatz zu den Gästen weiterhin Maske tragen müssen.
Das Team
Regie seit 2013
Bereits seit 2011 befinden sich die „Lahnstuben“ nicht mehr in der früheren Fasanerie an der Lahnstraße, sondern eben zentral gelegen am Wilhelmsplatz. Seit 2013 führt das Ehepaar Alexandra (41) und Frank Barth hier die Regie. „Und seitdem geht’s kontinuierlich bergauf“, versichert der Wirt.
Er und seine Frau waren zuvor Mitarbeiter des Lokals, damals betrieben von Samira Rebaya.
Das Team der „Lahnstuben“ – es besteht aus dem Pächter-Paar und vier Mitarbeitern in der Küche sowie im Service. „Wir sind aber noch auf der Suche nach zwei Teilzeit-Beschäftigten im Service“, sagt Barth.
Die Partys
Das „Lahnstuben“-Team hofft ferner, schon bald wieder eigene Veranstaltungen organisieren zu können. Etwa „kleine, aber feine Partys“ mit Stars aus der internationalen Darts-Szene wie Phil Taylor und Steven Bunting aus England oder Raymond van Barneveld aus den Niederlanden. Schließlich trainiert in der Gaststube am Wilhelmsplatz eine eigene Bad Laaspher Darts-Mannschaft. „Und die Community wächst“, erzählt Frank Barth, selbst begeisterter Pfeilwerfer.
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Die Speisekarte
Ein frischer Wind kommen soll auch in die Speisekarte. Die „XXXL-Variationen von Schnitzel und Steak“ kämen nicht mehr so gut an wie früher, hat der 51-Jährige festgestellt – und setzt jetzt verstärkt auf Diät-Kost à la „low carb“ oder auch Vegetarisches. Das sei in den letzten Monaten bei Außer-Haus-Verkauf schon einer der Renner gewesen.
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Die Gäste
Der Bad Laaspher Gastronom geht im Übrigen nicht davon aus, dass er potenzielle Gäste zum Besuch seines Restaurants extra motivieren muss. Sobald in der Sommer-Saison Pensionen und Hotels in Bad Laasphe wieder belegt sein und die Wander-Touristen kämen, „geht es wieder los“, ist Barth überzeugt.
Der Internet-Auftritt
Präsentieren möchten sich die „Lahnstuben“ demnächst auch mit einem neuen Internet-Auftritt, bislang unter www.xxlstuben.de zu finden. Die Seiten-Gestaltung übernimmt der Bad Laaspher IT-Fachmann Fabian Schneider. Soweit möglich gehen Barths Aufträge an Firmen in Bad Laasphe – „damit das Geld auch in der Stadt bleibt“.
Der Biergarten
Für den Herbst hat Barth seinen Biergarten am Wilhelmsplatz im Blick: Hier soll der verlegte Holzboden gegen robustes Pflaster ausgetauscht werden. Derzeit verhandelt der Wirt mit der Stadt Bad Laasphe als Eigentümer der Platzfläche wie auch der Gasträume, wie die neue Optik gestaltet und finanziert werden könnte. Und auch für die Umrandung des Biergartens hat Barth konkrete Vorstellungen: „Kalksandstein mit ein bisschen Schiefer wäre nicht verkehrt.“