Ein besonderer Abschiedsgottesdienst mit Gläubigen vor den Bildschirmen.
Bad Laasphe. Mehr als 32 Jahre lang war Dieter Kuhli Gemeindepfarrer in Bad Laasphe. Jetzt ist er in den Ruhestand verabschiedet worden.
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Obwohl der Verabschiedungs-Gottesdienst corona-bedingt nur mit gerade mal zehn Teilnehmenden in der Laaspher Stadtkirche stattfinden konnte, waren es viele Geschenke, die der gebürtige Wittgensteiner nun mit in sein neues Zuhause im Siegerländer Littfeld nimmt. Für Gottesdienst und anschließende Geschenke-Übergabe hatten sich am Sonntagnachmittag 90 Endgeräte bei einer Zoom-Sitzung angemeldet, wie viele Menschen vor den Computern und an den Telefonen live dabei waren, ist nicht genau zu sagen. Das Video wird jetzt noch einmal bearbeitet und ist ab Samstag, 8. Mai, auf dem YouTube-Kanal des Wittgensteiner Kirchenkreises zu sehen.
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„Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben“ – so steht es im Bekenntnis-Text der ersten These der Barmer Theologischen Erklärung. Und so stand es jetzt auch am Anfang von Dieter Kuhlis Abschieds-Predigt. Nach Abstechern zu Martin Luther, Immanuel Kant und Ulrich Zwingli kam der scheidende Gemeindepfarrer auf zwei ihm wichtige Impulse aus der Barmer Erklärung. Zum einen die Rolle der Bibel als das grundlegende Zeugnis. „Ohne gemeinsame biblisch-theologische Besinnung verliert unser kirchlicher Betrieb ganz schnell an Substanz und Bedeutung - und kann dann auch nicht mehr begründet und lebensnah und insofern glaubhaft den einzigen Trost im Leben und im Sterben bezeugen, von dem das Evangelium und das Bekenntnis gemeinsam künden.“
Lebenslang lesen und lernen
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Deshalb lud Dieter Kuhli zur beständigen Beschäftigung mit der Bibel, zum lebenslangen Lesen und Lernen ein. Zum anderen ging es bei Dieter Kuhlis zweitem Barmen-Impuls um das Priestertum aller Gläubigen, für ihn nach 500 Jahren evangelischer Kirche „ein immer noch nur höchst unzureichend eingelöstes Versprechen“. In einer sich verändernden Welt reiche das nicht mehr als ein Anspruch, sondern werde zur Notwendigkeit: „Nach meiner festen Überzeugung ist die Stärkung dieses Anliegens das Gebot der Stunde. Es kann nicht gut sein - und es wird auf Dauer auch nicht gelingen , immer mehr Aufgaben auf die zahlenmäßig immer weniger werdenden Pfarrerinnen und Pfarrer zu verteilen.“
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Nach seinen Worten des Dankes an ehren-, neben- und hauptamtliche Mitstreiter sowie an Ehefrau Gunhild und die inzwischen erwachsenen Kinder Maren, Antje und Steffen folgte das Unausweichliche. Superintendentin Simone Conrad verabschiedete und entpflichtete Dieter Kuhli, der in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht nur in der Laaspher Kirchengemeinde, sondern an mancher Stelle für den Wittgensteiner Kirchenkreis gewirkt hatte.
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In den Gottesdienst eingebunden waren außerdem der örtliche Pfarrkollege Steffen Post, aus Erndtebrück Dieter Kuhlis ehemalige Vikarin Kerstin Grünert und die Laaspher Laienpredigerin Monika Benfer, für Musik sorgten Friedhelm Nicklaus am E-Piano und Mareike Schäfer mit ihrer Stimme, die allesamt auf ihre Art Dieter Kuhli dankten.