Wittgenstein. Gentle Project gibt es seit wenigen Jahren, ihr Anspruch an ihre Band aber ist klar: Die Musik ist handgemacht und die Gagen werden gespendet.

Echte Oldies, handgemachte Musik und die komplette Gage geht als Spende an karitative Zwecke: Die Band Gentle Project gibt es erst seit wenigen Jahren, aber sie haben einen klaren Anspruch an ihr Projekt – Musik machen und dabei Gutes tun.

Der Beginn

Im Jahr 2014 haben sich mit Helmut Oehlers und Burkhard Wittenborn zwei Gitarristen zusammengefunden, um anspruchsvolle Oldies aus dem Bereich der Rockmusik der sechziger Jahre bis in die Gegenwart deutlich über den berühmten „Wiedererkennungswert“ hinaus zu interpretieren. „Gespielt und gesungen haben wir anfänglich rein akustisch, also ohne jedwede technische Unterstützung, auf neudeutsch also unplugged“, erklärt Oehlers.

Zu ihren regelmäßigen Übungsabenden trafen sie sich abwechselnd jeweils zuhause, wobei es zunächst einmal darum ging, Lieder zu finden, die ihnen gleichermaßen lagen. Schnell hatten die beiden Musiker ein ansehnliches Repertoire zusammengestellt, mit dem sie sich dann auch schon mal auf Familienfesten und bei Freunden und Bekannten vor Publikum präsentierten.

Die Entwicklung

Es sollte aber nicht bei nur zwei Musikern bleiben – von Anfang an bestand die Idee, sukzessive weitere Musiker ins Boot zu holen. Außerdem sollte die Band „elektrifiziert“ werden.

Anfang 2017 schalteten sie daher in der Lokalpresse „so ganz Old School“ eine Annonce, mit der sie musikalische Unterstützung suchten. Und tatsächlich fanden sich mit Heiner Dienst für den Bereich Schlagzeug und Percussion sowie mit Herbert Marczoch als Leadsänger und Rhythmusgitarrist zwei neue Stammspieler. „Sie haben sich auf Anhieb sowohl menschlich als auch musikalisch optimal in das bestehende Bandgefüge integriert“, so Oehlers, der durch diese Veränderung von der Gitarre auf sein eigentliches Stamminstrument, den E-Bass, wechseln konnte.

So besteht Gentle Project in der heutigen Besetzung seit 2017 aus vier langjährig erfahrenen Multi-Instrumentalisten und Sängern, die vor ihrer Zeit bei Gentle Project bereits viele Jahre in anderen Bands und Formationen Musik gemacht haben. Dabei spielen Gentle Project nicht nur gern Oldies, sie sind auch selbst welche: Alle Mitglieder haben die 60 bereits überschritten, sind also eine waschechte Oldieband in mehrfacher Hinsicht.

Der Anspruch

Zwei Dinge standen bei Gentle Project von Anfang an im Vordergrund: Einerseits der Slogan „Best of Oldies – handmade“, was den Spaß und die Freude am gemeinsamen Spielen der ausgesuchten Songs ohne technische Tricks wie Loops, Midi-Files o. ä. zum Ausdruck bringt.

Ein besonders wichtiger Punkt ist jedoch auch der karitative Gedanke, der hinter dem Projekt steht. „Gentle Project spielen auf ausgesuchten Familienfeiern, Jubiläen, Hochzeiten, Trauungen und dergleichen. Nicht für Geld. Aber auch nicht gratis“, so Oehlers. Die Gagen gibt die Band in vollem Umfang als Spenden an ausgewählte lokale oder regionale sozial- bzw. wohltätige Organisationen weiter, um deren Arbeit auf diese Weise zu würdigen und zu unterstützen. So ging zum Beispiel das Geld für einen Auftritt für die Löschgruppe Arfeld zu 100 Prozent an die Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar in Olpe: „Wir spielen heute Abend für Euren und unseren Spaß, nicht für Geld. Unser Konzept schließt allerdings nicht aus, Geld anzunehmen, das wir dann in voller Höhe an eine soziale Organisation aus der heimischen Region spenden“, war damals die Ansage ans Publikum.

Und heute? Corona macht der Band wie jeder anderen auch zu schaffen, der Probenbetrieb musste vollständig eingestellt werden. „Alle Bandmitglieder leiden darunter sehr“, so Oehlers. „Die gelegentlichen Videoschaltungen helfen zwar, den Kontakt untereinander aufrecht zu halten, sind jedoch kein adäquater Ersatz für die hoffentlich bald wieder möglichen persönlichen Proben und Auftritte.“ Gentle Project können es kaum noch erwarten, bis sie wieder auf die Bühne dürfen.