Bad Berleburg. Tafelwand und überdachte Sitzgruppen: Das Leader-Projekt nimmt erste Formen in den sechs Grundschulstandorten in Bad Berleburg an.

Sie ist fertig – die erste Tafelwand, die nun künftig auf dem Gelände der Burgfeldschule in Bad Berleburg steht und damit den Schülerinnen und Schülern ein „grünes Klassenzimmer“ bietet. „Die Holzwand mit Kreidetafeln ist montiert, die Pfosten für die Sonnensegel sind aufgestellt und die Pflanzen der Hecke, die das Klassenzimmer am Ende einfassen, sind bereits im vergangenen Jahr gesetzt worden“, teilt die Stadt Bad Berleburg auf Nachfrage dieser Zeitung mit.

Die Arbeiten

Angefertigt wurden Tafelwand, aber auch Sitzmöbel von der heimischen Firma Kuhmichel. „Die Idee dazu kam von der Stadt Bad Berleburg – danach folgte ganz klassisch eine Ausschreibung“, sagt Nils Kuhmichel. Die Ausschreibung zu dem Leader-Projekt fand Ende des vergangenen Jahres statt. Die Arbeiten selbst dann im Januar. „Wir haben immer wieder einmal daran gearbeitet. Für uns war das eine schöne Winterbeschäftigung. Die Arbeiten konnte man gut drinnen erledigen.“ Die Sichtschutzwand der neuen Tafel ist aus Douglasie gearbeitet.

„Es war eine tolle Zusammenarbeit mit der Stadt“, ergänz Kuhmichel. „Wir haben für die Arbeiten immer wieder Vorschläge gemacht, die gut ankamen.“ Sitzgruppen, überdachte Sitzmöglichkeiten für die Kinder, eine Tafelwand – das Grundgerüst für die grünen Klassenzimmer im Bad Berleburger Raum stehen. „Es war die erste Tafelwand, die wir bei uns hergestellt haben. Das war mal etwas komplett anderes und es hat uns wirklich Spaß gemacht.“

In den Sozialen Medien kommt die neue Tafelwand ebenfalls gut an – gleich mehrere Likes verzeichnete das Bild auf der Instagramseite der Firma Kuhmichel. Gab es schon weitere Anfragen diesbezüglich? „Es gab eine weitere Schule, die angefragte hatte, das verlief aber erst einmal im Sande. Aber wir sind gerade auch zeitlich sehr eingespannt.“

Burgfeldschule

Das grüne Klassenzimmer an der Burgfeldschule ist nahezu fertiggestellt – das teilten nun der 1. Beigeordnete der Stadt – Volker Sonneborn – und Projekt-Koordinator Julian Knoche aus der Abteilung Immobilienmanagement der Stadt Bad Berleburg mit. „Die Holzmöbel – Sitzgarnituren für die Kinder und die Lehrkraft – lagern derzeit in der Förderschule“, heißt es auf Nachfrage dieser Zeitung. Das grüne Klassenzimmer in der Burgfeldschule ist also nahezu fertig. „Es fehlt derzeit nur noch das Sonnensegel.“

Schon bald sollen die Sitzgarnituren dort angeliefert werden. Doch wann genau kommt es zur offiziellen Eröffnung? Das hängt laut der Stadt Bad Berleburg von den „weiteren Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie und der Umsetzung weiterer Projektbausteine ab“.

Edertalschule

Doch nicht nur in der Burgfeldschule wird es ein grünes Klassenzimmer geben – auch in der Edertalschule sollen bei den Standorten in Berghausen und Dotzlar schon bald die Tiefbauarbeiten erfolgen. Und zwar, „wenn es die Wetterlage und die durchnässten Wiesen für die Arbeiten möglich macht“. Hierfür wird der Monat Mai als Ziel angepeilt.

„Untrem Heiligenberg“

Wie die Stadt ferner mitteilt, hat die Grundschule „Unterm Heiligenberg“ in Elsoff bereits eine fertige Pflasterfläche erhalten. Hier sind ebenfalls die Masten der Sonnensegel aufgestellt. „Wir warten auf das Sonnensegel. Zusätzlich als „ruhigen Arbeitsplatz“ hat Firma Kuhmichel eine überdachte Sitzgarnitur geliefert, diese steht neben der Bienenwiese und dem vorbeilaufenden Bach“, teilen Sonneborn und Knoche mit. Diese Sitzmöbel werden dann zusätzlich zum Projekt angeschafft – „im Rahmen einer Spende, beziehungsweise Aktion des Fördervereins der Grundschule.

„Im Odeborntal“

Und wie schaut es in der Grundschule „Im Odeborntal“ in Wemlighausen aus? „Die hat die gewünschten sechs überdachten Sitzgruppen geliefert bekommen. Diese ersetzen die in die Jahre gekommenen Holzbänke auf der angrenzenden Wiese.“

Aue-Wingeshausen

Die Grundschule in Aue-Wingeshausen soll dann im Mai eine feste Überdachung des bereits bestehenden grünen Klassenzimmers erhalten. Und nicht nur das – ebenfalls erhält sie einen neuen Geräteschuppen zur Lagerung von Outdoor-Schulmaterial. „Die Gesamtausgaben des Leader-Projektes liegen bei rund 160.000 Euro. Davon werden 65 Prozent über Leader-Fördermittel finanziert. Den übrige Anteil tragen die Stadt Bad Berleburg (20 Prozent) sowie Beiträge von Vereinen (fünf Prozent)“, teil die Stadt mit.

Das Projekt

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Volker Sonneborn freut sich über den schnellen Fortschritt des Projektes. „Es ist ein tolles Projekt, das optimal in unsere Nachhaltigkeitsstrategie passt. Vielen Dank an alle Beteiligten für das Einbringen, insbesondere die Schulleitungen und den Kollegen Julian Knoche in der Koordination! Ich freue mich schon auf die Ergebnisse, die in den nächsten Monaten sichtbar werden.“

Und wie schaut es mit den weiterführenden Schulen der Kommune aus? „Das Ganze ist nun erst einmal Leader-Projekt-bezogen auf die Grundschulen. Mit Blick auf weiterführende Schulen ist das Konzept natürlich grundsätzlich ausbaufähig“, heißt es hierzu seitens der Stadt. „Losgelöst gelöst von einem grünen Klassenzimmer sind unsere Schulen ja bereits buchstäblich nachhaltig unterwegs – ein Stichwort ist da die Naturpark-Schule auf dem Stöppel (Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule).“

Mit dem Leader-Projekt „Grüne Klassenzimmer und Oasen in allen Grundschulen – in unserem Naturraum gibt es viel zu entdecken!“ möchte die Stadt Bad Berleburg „den Weg zu nachhaltigem Handeln und Angeboten auch in den Grundschulen“ weiter fortsetzen. So hatte sie bereits im vergangenen Jahr in einer Pressemitteilung veröffentlich, dass im Zuge des Leader-Projektes grüne Klassenzimmer und Oasen an allen sechs Bad Berleburger Grundschul-Standorten eingerichtet, bzw. bestehende Anlagen ausgebaut werden sollen. „Ergänzende Maßnahmen erfolgen an den Sportfreianlagen, ein ökologischer Pfad und Maßnahmen an der Sanitäranlage der Kulturhalle Dotzlar“, hieß es dort. Die Projektidee selbst stammte vom Förderverein des Grundschul-Standortes Dotzlar, die dann in Abstimmung mit dem 1. Beigeordneten Volker Sonneborn dann als Leader-Projekt auf alle Grundschulstandorte ausgeweitet wurde.