Dotzlar. Das Deutsche Wanderinstitut hat einen weiteren Wanderweg im Bad Berleburger Stadtgebiet zertifiziert: „Bei de Hullerkeppe“ rund um Dotzlar.
Das Deutsche Wanderinstitut hat einen weiteren Wanderweg im Bad Berleburger Stadtgebiet zertifiziert. „Bei de Hullerkeppe“ rund um die Ortschaft Dotzlar ist zum nächsten Premiumwanderweg im Naturparadies ausgezeichnet worden. Ein Markenzeichen der Strecke ist die ausgeprägte Naturnähe.
„Der Wanderer taucht förmlich ein in die Natur“, beschreibt Wanderexperte Rüdiger Grebe den „frisch“ zertifizierten Premiumweg. Immergrüne Wacholderheiden und kleine Wildnisse, duftende Blumen und klare Bachläufe, steinige Schluchten und alte Steinwälle – der Weg verspricht eine faszinierende Mischung aus urwüchsiger Natur und interessanter Historie.
Historische Stätten als roter Fäden
„Um einen qualitativ hochwertigen Weg anzulegen, braucht man einen stringenten, roten Faden“, sagt Rüdiger Grebe. Dieser Leitfaden könne u.a. das Aufsuchen historischer Stätten und die Unterstützung des Naturschutzes beinhalten. Grebe: „Genau das ist bei der ,Hullerkeppe’ gelungen.“
Der Themenwanderweg ist zum 600-jährigen Jubiläum der Ortschaft Dotzlar im Jahr 2018 entwickelt und eröffnet worden. Der Name „Hullerkeppe“ weist auf die ehemals weit verbreiteten Wacholderheiden rund um das Dorf hin. Initiator des Weges ist Frank Fischer – Dotzlarer, SGV-Naturschutzbeauftragter und aktiver Wegepate. „Dieses Projekt hat sich von der ersten Idee an super entwickelt“, erinnert sich Fischer und ergänzt: „Es ist ein abwechslungsreicher Gang durch die Geschichte unseres Ortes, an der sich viele Bürger beteiligt haben.“ Ein gesonderter Ausschuss brachte die „Hullerkeppe“ unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit auf den Weg. Bürger stellten ihren Grundbesitz für die Trasse zur Verfügung, andere bauten Pfade, schnitten Wege frei und legten die Blumenwiese an.
Projekt in Bürgerhand
Die Naturparkschule – Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule – pflanzte Stecklinge von Wacholdersträuchern an verschiedenen Orten. Das Projekt der Landschaftstafeln übernahmen komplett Bürger – und zwar vom Verfassen der Texte, dem Zusammenbau der Gestelle und dem finalen Aufbau im Gelände. Nicht nur die Dotzlarer haben die Ärmel hochgekrempelt, auch von behördlicher und touristischer Seite wurde gemeinschaftlich für die „Hullerkeppe“ angepackt.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir und auch alle Wanderer nur Gäste im Erholungsraum ,Wald’ sind. Auch in der freien Natur gibt es Regeln, an die wir uns halten müssen“, so Andreas Bernshausen, Geschäftsführer der BLBTourismus GmbH. Dass sich dieses Gemeinschaftsprojekt nachhaltig auswirkt, freut nicht nur alle Beteiligten, sondern zeigt sich auch beim Blick in die offizielle Urkunde und in die Bewertung des Deutschen Wanderinstitutes: „(…) Der Premiumweg ist sehr vielfältig und präsentiert sehr schön die verschiedenen Eindrücke der Wanderregion: Das idyllische Tal der Eder, kleine Wiesentäler mit Bächen, moosbewachsene Fichtenforste und nicht zuletzt mehrere Heiden mit den namensgebenden Wacholdersträuchern. Geologisch interessant ist eine markante Felsformation am Weg und der große Schieferbruch, den man aus der Distanz sehen kann. Am Weg gibt es zudem verschiedene historisch interessante Punkte, die auf Informationstafeln erläutert werden. Im Verlauf der Wanderung hat man dabei immer wieder wechselnde Aussichten auf die in der Mittelgebirgslandschaft eingebetteten Dörfer, vor dem Ende der Tour auch eine extra angefertigte Aussichtsplattform. (…)“ Fazit: 68 Erlebnispunkte. Durch die Zertifizierung dieses Weges kommt das Naturparadies seinem gesteckten Ziel des „Premiumwanderortes“ immer näher.