Bad Berleburg. Bad Berleburgs Haupt- und Finanzausschuss soll den städtischen Beitritt als Gesellschafter beschließen.

Der erste Stern ist bereits erstrahlt, der zweite soll im Zuge der Regionale schnell folgen: Das Digitalum soll die Region Wittgenstein auf eine neue Ebene der Digitalisierung heben. „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem verschiedenste Zielgruppen digitales Wissen erlangen können. Auf diese Weise schaffen wir einen enormen Standortvorteil für die gesamte Region“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg hob hervor, dass die Idee sowohl zentral als auch dezentral und interkommunal gedacht ist. Alle Alters- und Interessengruppen sollen dabei erreicht werden – egal ob Schülerinnen, Schüler und Auszubildende, Eltern, Lehrkräfte, Fach- und Führungskräfte, Senioren, Vereine und Kirchen.

Auf dem Weg zum zweiten Stern im Regionale-Prozess wollen die Verantwortlichen nun die bereits vorhandenen Partner sowie weitere Interessenten als Gesellschafter und Förderer gewinnen und im April die gemeinnützige Digitalum Wittgenstein gGmbH gründen.

Bereits im vergangenen Jahr wurde die Idee, die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam anzugehen, ersten Unternehmen, Institutionen und Kommunen in Wittgenstein vorgestellt

Der Haupt- und Finanzausschuss soll in seiner Sitzung am Donnerstag, 18. März, den städtischen Beitritt als Gesellschafter der Digitalum Wittgenstein gGmbH beschließen, damit diese aktiv bei der Gestaltung des Projektes mitwirken kann. „Mit der aktiven Beteiligung an der Umsetzung des Digitalums lassen sich eine Vielzahl von Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich Bildung, Arbeit und Wirtschaft sowie Demografie ansteuern und mit dem Smart-Cities-Projekt verknüpfen. Der Beitritt als Gesellschafter ist ein wichtiger Baustein hinsichtlich einer smarten und nachhaltigen Stadtentwicklung“, betonte Colette Siebert mit Blick auf das Leuchtturmprojekt, das sich als Wittgensteiner Qualifizierungszentrum zum Erwerb digitaler Kompetenzen versteht.

„Deshalb ist es schön, dass es uns gelungen ist, unsere Ziele der städtischen Nachhaltigkeitsstrategie in das Konzept des DIGITALUMs zu integrieren. Denkbar ist zudem, diese auch bei der baulichen Umsetzung einfließen lassen“, führte Colette Siebert aus.

Langfristig Fachkräfte für Wittgenstein ausbilden

Durch den Aufbau digitaler Kompetenzen sollen langfristig Fachkräfte in und für Wittgenstein qualifiziert werden – in der Industrie, im Handwerk, im Einzelhandel, in der Tourismusbranche sowie in der öffentlichen Verwaltung und in Bildungseinrichtungen. Auf diese Weise ist die Stadt Bad Berleburg nicht nur an der Konzeption beteiligt, sondern profitiert aktiv vom DIGITALUM. Denn perspektivisch will die Stadt Bad Berleburg ihr Personal im DIGITALUM fortbilden. Zudem ist der Einsatz von Digitallotsen über ein Förderprogramm – etwa LEADER – denkbar.

Diese könnten nachhaltige Unterstützung für Vereine, aber auch den Einzelhandel, das Handwerk, die Gastronomie und die Tourismusbranche bei der Digitalisierung sein. Die Idee als solche unterscheidet sich von anderen Qualifizierungszentren durch den gezielten Ansatz der Breitendigitalisierung. „Mit dem DIGITALUM soll ein Ort der Begegnung und Beteiligung geschaffen werden. Digitalisierung soll für die Menschen erlebbar gemacht werden“, erklärte Bernd Fuhrmann. Neben einem festen Standort, der für Bad Berleburg geplant ist, soll das Projekt auch in die Ortschaften kommen. Ein möglicher Ansatz: ein Fahrzeug als mobile Einheit, um darin DIGITALUM-Inhalte anzubieten. „Denkbar ist das aber beispielsweise auch in Dorfgemeinschaftshäusern und anderen gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten“, verriet Colette Siebert. Damit geht der Ansatz über eine reine Fachkräfteausbildung hinaus – und soll die Region damit auf eine völlig neue Ebene der Digitalisierung heben.