Diedenshausen. Wittgensteiner Bandgeschichten: Die Jungs von Ampex über ihren ersten Preis, Musikvideos und ihr geplantes zweites Album.

Da ist das Ding – aus Glas und von hohem Wert. Es ist der erste Award für Ampex. Gewonnen haben es die vier Jungs der Diedenshäuser Band in der Kategorie „Young Talent“ (zu deutsch: junges Talent/Newcomer). „Wir sind mega stolz und dankbar für eure Unterstützung“, haben sie nun auf ihrer Facebookseite gepostet. Gemeint ist der Innocent Award, welcher von dem Berliner „Cute and Dangerous“-Magazin verliehen wurde. Über Wochen hinweg konnte man für die Band abstimmen.

Am Ende lagen die Jungs von Ampex weit vor den übrigen vier Nominierten und freuen sich nun über ihren ersten Preis. „Fünf sehr aktive Künstler rankten sich in der Nominierung zum Young Talent 2020. Entsprechend verlief auch die Stimmenabgabe. Vom ersten Tag der Abgabe bis zum letzten Tag ging es immer noch zwischen drei Acts hin und her. Am Ende schaffte es erneut (2019 waren es Eizbrand) eine Band aus dem Rookies & Kings Stall“, heißt es auf der Facebookseite des Innocent Awards. Deutschrock mit klarer Message – das ist es, was die Band ausmacht. Die Texte – selbst geschrieben und das ist den Jungs auch wichtig.

Erfolgreicher Start

Ampex – dessen Name sich aus Amp (Verstärker) und -Ex zusammensetzt, hat in den vergangen Monaten einen steilen Start hingelegt. Gerade einmal vor eineinhalb Jahren haben Bassist Siegfried „Siggi“ Zellner , Gitarrist Felix Kuhn, Sänger Moritz Homrighausen und Schlagzeuger Dominik Strackbein die Band gegründet. Ein Jahr später haben sie den Vertrag beim Plattenlabel „Rookies & Kings“ unterschrieben. Was folgte war ihr erstes Debütalbum „Einzelkämpfer“, das seit Oktober 2020 auf dem Markt ist und erste Singleauskopplungen – inklusive Videodrehs im oberfränkischen Coburg und in der Wittgensteiner Heimat.

Auf Instagram und auf Facebook haben sie seitdem zahlreiche Fans hinzugewonnen – und das längst über die Grenzen Wittgensteins hinweg. „Zu Beginn hätten wir nicht damit gerechnet, dass das alles so schnell geht. Aber wir freuen uns natürlich darüber. Unser Label aber hat uns dabei auch echt sehr unterstützt. Der Chef des Labels sagte, dass es mit der erfolgreichste Newcomer-Start war. Das macht uns schon auch stolz“, sagt Siggi, als wir uns mit ihm zum Telefoninterview verabredeten. Wir wollten wissen, wie es den Jungs nach dem Start in 2020 geht und welche Pläne sie für 2021 haben.

Die Musikvideos

Stolz präsentieren Dominik Strackbein, Moritz Homrighausen und Siggi Zellner (von links, Felix Kuhn fehlt auf dem Bild) den Preis.
Stolz präsentieren Dominik Strackbein, Moritz Homrighausen und Siggi Zellner (von links, Felix Kuhn fehlt auf dem Bild) den Preis. © Privat

Insgesamt drei Musikvideos hat die Band bereits veröffentlicht – „Virus deiner Zeit“, „Einzelkämpfer“ und „Ich hab gelebt“. Und die kamen bei ihren Fans, Familie und Freunden sehr gut an – insbesondere das dritte Video. „Viele haben uns gesagt, dass ihnen dieses Video bislang am besten gefallen hat“, sagt Siggi. Und das zeigen auch die Aufrufzahlen auf YouTube. Über 190.000 Aufrufe – für die Band aus Diedenshausen ein starkes Feedback. Auch ihre zweite Single „Einzelkämpfer“ verzeichnete auf der Video-on-Demand-Plattform Aufrufe im sechsstelligen Bereich. „Das ist schon geil“, freuen sich die Musiker.

Ein junger Mann vor einem Holzkreuz. Der Blick gesenkt. In den Händen ein Foto. Mit dem Motorrad ist er zuvor dorthin gefahren. Szenenwechsel. Ein anderer Mann fährt mit seinem Motorrad in der Abenddämmerung eine Straße entlang. Wieder Szenenwechsel. Er lehnt an seinem Motorrad und schaut ebenfalls auf ein Foto, welches er in den Händen hält.

Gedreht wurde das Musikvideo zur dritten Singleauskopplung im Bad Berleburger Ortsteil Arfeld. Der Mann auf dem Motorrad ist ein guter Freund der Band. „Er ist Mitglied bei den Death Panthers und hat uns angeboten, uns beim Dreh zu unterstützen. Er hilft uns, wo er nur kann. Er hat uns auch bei einem kleinen, privaten Konzert bereits sehr geholfen“, sagt der Bassist, der im übrigen auch für die Texte der Band verantwortlich ist.

„Der Dreh an sich war zwar etwas aufwendiger, als die zwei Musikvideos zuvor – aber auch emotionaler für uns“, so Siggi. Und wann kommt das nächste Musikvideo auf den Markt? „Coronabedingt ist es aktuell leider nicht möglich, zu drehen oder gemeinsam zu proben. Das ist schade und wir hoffen, dass wir schon bald wieder neue Videos vorproduzieren können.“

Zukunftspläne

Auch ein neues Album ist bereits in Planung. „Wir wollen nicht allzulange damit warten“, sind sich alle einig. „Wenn nicht gerade der Megalockdown kommt, wollen wir wieder ins Studio.“ Die Hälfte der Songs für das neue Album seien auch bereits fertig. Sollte alles nach Plan laufen, könnte das zweite Album Ende 2021 veröffentlicht werden.

Konzerte

Und wie schaut es mit weiteren Auftritten und Konzerten der Band aus? Erste Konzerterfahrungen konnten die Jungs von Ampex bereits kurz nach ihrem Release sammeln. „Coronabedingt konnten wir keine große Releaseparty feiern, aber wir hatten ein kleines Releasekonzert in Wetzlar – im Black Pearl.“ Und auch ihr erstes Festival liegt bereits hinter ihnen – auf dem „Scheiß-drauf-Festival“ in Frauenhain haben Ampex ihre eigenen Songs präsentiert.

Geplant sind weitere Auftritte für 2021 – doch coronabedingt ist konkretes Planen derzeit eher schwierig. Was jedoch bereits bestätigt ist – Ampex wird auf dem Allgäu Rock Festival in Martinszell auftreten. Das Festival findet vom 19. bis zu 22. August statt. „Wir haben richtig Bock darauf und freuen uns auf euch“, lässt die Band auf ihrer Homepage verlauten. „Wir freuen uns einfach, wenn wir endlich wieder Musik machen können. Das fehlt uns grad einfach total“, sagt Siggi im Interview. Es bleibt also spannend, was die Jungs noch alles abliefern.

Haben Sie Bilder von Konzerten aus der Region?Wenn ja, dann schicken Sie sie uns gerne zur Veröffentlichung per E-Mail an berleburg@westfalenpost.de. Gerne können Sie uns auch Ihre Erinnerungen an die ersten Konzerte oder Clubbesucheschildern. Vielleicht erinnern Sie sich noch an ehemalige Clubs und Kneipen in der Region, in denen Sie früher waren.