Bad Laasphe. Die Bad Laaspher SPD pocht auf eine Oberflächensanierung. So soll Zeit für ein ausgefeiltes Stadt- und Verkehrskonzept gewonnen werden.
Bei der Sanierung der B 62 geht es nicht nur um die Straße selbst – vor allem geht es, so die Bad Laaspher SPD, darum Zeit zu gewinnen, um ein vernünftiges Stadt- und Verkehrskonzept zu erstellen, das den Anforderungen der Zukunft standhalten kann.
„Eine Komplettsanierung zu diesem Zeitpunkt wäre der Supergau, es würde acht bis zehn Jahre dauern bis die insgesamt fünf Bauabschnitte abgeschlossen sind. Das würde unsere Stadt vernichten“, warnt Otto Wunderlich – die Belastung durch die Baustelle würde nicht nur die Bürger belasten, sondern auch den ohnehin schon durch Corona geschwächten Einzelhandel.
Auch die Nebenstraßen würden durch die Umleitungen stark beansprucht werden. Deshalb will die Bad Laaspher SPD – die bisher das Thema vor allem intern und in Arbeitsgruppen bearbeitet hat – jetzt auch fraktionsübergreifend diskutieren. „Wir müssen jetzt die politische Plattform verschieben, wir müssen mit allen Fraktionen und allen anderen Beteiligten wie der Feuerwehr, der Polizei und dem Rettungsdienst darüber sprechen“, so Fraktionsvorsitzender Samir Schneider. Auch Straßen NRW soll in die Überlegungen mit eingebunden werden.
Das Konzept
Zu einem vernünftigen Verkehrskonzept gehört, so Otto Wunderlich, unter anderem auch eine sinnvolle Beschilderung auch außerhalb Bad Laasphes, die den Fern- und Schwerlastverkehr gar nicht erst in die Lahnstadt führt. Auch die Einbindung von Fahrradwegen ist dabei unumgänglich, betont Samir Schneider.
Der Ausbau
Die Straße muss saniert werden, das ist seit Jahren klar. Wird die B 62 im Zuge der Oberflächensanierung aber zunächst ausgefräst werden, um anschließend eine neue Deckschicht zu bekommen. „Das ist wesentlich schneller erledigt als eine Komplettsanierung“, argumentiert Wunderlich. Demnach könnte die Oberflächensanierung innerhalb weniger Wochenenden oder in ein bis zwei kompletten Wochen erledigt werden – damit wären 10 bis 15 Jahre gewonnen um sich dem Verkehrskonzept in vernünftigem Maße und zusammen mit allen Beteiligten zu widmen, die Bürger würden weniger durch andauernde Bauarbeiten belastet und der Einzelhandel würde nicht noch ein weiteres Problem dazu bekommen. „Als damals die Straße in Niederlaasphe saniert wurde, hatte ich mit meinem dortigen Geschäft 40 Prozent weniger Umsatz gemacht. Und die Kunden kommen nach Abschluss der Arbeiten auch nicht sofort wieder – es dauert etwa zwei Jahre, bis sich das wieder eingependelt hat“, so Wunderlich.
Die Diskussion
In diesem Zuge solle Straßen NRW auch die Hand gereicht werden, macht Wunderlich deutlich: „In der Zukunft hatten Straßen NRW eine schwierige Position zu Bad Laasphe. Jetzt wollen wir aber noch einmal mit ihnen bei Null anfangen und sagen ,bitte helft uns’. Wir wollen nicht mit alten Auseinandersetzungen in die Diskussion gehen.“
Die Diskussion soll nun in den kommenden Ausschüssen gemeinsam mit den anderen Fraktionen gestaltet werden, so Daniela Rupprecht: „Wir sind bereit, Kompromisse einzugehen. Was nicht passieren darf ist, dass dieses Thema totgeschwiegen wird.“