Bad Laasphe. Die Vermittlung von Aldi-Zentrallager-Mitarbeitern an regionale Unternehmen ist für die Bad Laaspher SPD eine Herzensangelegenheit.

Am Donnerstag haben die Mitarbeiter des Aldi-Zentrallagers in Bad Laasphe von der anstehenden Schließung Ende 2021 erfahren. Eine Schocknachricht für die rund 160 Beschäftigten. Und auch am Sonntag ist diese Nachricht Thema in der Zoom-Konferenz, die der SPD-Stadtverband und der Ortsverein Bad Laasphe am Sonntagvormittag abhielten. Dabei machten die Mitglieder gleich zu Beginn deutlich: „Uns geht es nicht um das Lager – es geht uns um die Menschen und deren Existenz. Einige dieser Mitarbeiter sind extra hierher gezogen und haben hier gebaut“, sagte Waltraud Schäfer, Vorsitzende des Ortsvereins und Kreistagsmitglied.

Gemeinsam mit den andere Parteien möchte sich die SPD für die Mitarbeiter einsetzen. „Dies ist keine parteiliche Arbeit. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam – mit allen Fraktionen und dem Bürgermeister – an dieser Sache arbeiten“, so der Bad Laaspher SPD-Stadtverbandsvorsitzender Samir Schneider, der in den vergangen Tagen einige Reaktionen auf seinen Post in den sozialen Medien erhalten hat. „Wir haben auch Rückmeldungen von Unternehmen erhalten, beispielsweise von Bikar, die Mitarbeitersolidarität beweisen und gesagt haben: Wir suchen händeringend Personal für unsere Firma und Lagerlogistiker. Wenn es Aldi-Mitarbeiter gibt, die eine neue Arbeitsstelle suchen, können sie gerne auf uns zukommen. Das zeigt, dass man in einer solchen Situation nicht alleingelassen wird“, so Schneider. Und genau diese Kontakte sollen gehalten und Mitarbeiter vermittelt werden. „Wir möchten die Mitarbeiter unterstützen, damit die meisten von ihnen in unserer Region bleiben können.“

Schließung kam überraschend

Und noch etwas verärgert die SPD-Mitglieder: Vorab wurde im Sommer 2020 unter anderem mit Handelsvertretern über die Sanierung der B 62 diskutiert – auch Aldi-Vertreter waren vor Ort. „Da wurde kein Wort darüber verloren, dass das Zentrallager in Bad Laasphe geschlossen werden soll“, so Schneider. Vielmehr habe man das Supermarkt-Unternehmen bei dem Vorhaben stets berücksichtigt. „Die haben immer mitbestimmt und Forderungen gestellt. Und der Standort und die Anbindung daran sind ja auch nicht so schlecht“, so Schäfer.

Vielmehr – da sind sich alle einig – stehe Kostenminimierung und Gewinnoptimierung im Vordergrund. „Für solche Unternehmen stehen nicht der Mensch und deren Familien im Mittelpunkt“, so Schneider. Leider aber sei die Politik im Falle einer unternehmerischen Entscheidung machtlos. „Ich sehe da keine Chancen für uns, wenn die Entscheidung gefallen ist“, sagt Klaus Stabel. „Es schwierig und wir haben nur begrenzte Möglichkeiten, was wir selbst machen können. Wir möchten den Mitarbeitern aber zeigen: Wir sind da und unterstützen euch“, so Schneider, dem die Vermittlung der Arbeitskräfte an andere Unternehmen eine Herzensangelegenheit ist. „Aldi muss sich nun der sozialen Verantwortung seiner Mitarbeiter gegenüber stellen!“