Wittgenstein. Am Fenster, per Post oder am ersten Tag des Präsentunterrichtes: Die Halbjahreszeugnisse wurden bereits an einige Schüler ausgegeben.
Homeschooling, Video-Konferenzen, Hausaufgaben per Mail – seit Mitte Dezember – kurz vor den Weihnachtsferien – befinden sich die Schüler wieder einmal im Homeschooling. Seitdem sehen sie ihre Mitschüler lediglich auf dem PC oder Smartphone – beispielsweise beim Unterricht via Videokonferenz.
Nun standen die Halbjahreszeugnisse auf dem Plan – und die wurden auf verschiedene Weisen verteilt: per Post, am Fenster in der Schule oder dann, wenn der Präsenzunterricht wieder startet. Die Lokalredaktion hat sich einmal umgehört, wie Schulleitungen und Lehrer mit der Situation umgegangen sind und, wie ob es einen Unterschied bei der Vergabe der Noten zu den vorherigen Jahren gab.
JAG Bad Berleburg
Christoph Achenbach, stellvertretender Schulleiter am Johannes-Althusius-Gymnasium, sieht in der Vergabe keinen Unterschied zu den vorherigen Jahren. „Es ist ja nicht so, dass das komplette Halbjahr im Homeschooling stattfand. 80 Prozent fand als Präsenzunterricht statt. Wie sprechen hier lediglich von zweieinhalb bis drei Wochen.“ Und selbst da habe man sich unter anderem in Videokonferenzen gesehen. „Die Noten konnten daher wie gewohnt an die Schüler vergeben werden“, so Achenbach.
Und wie wurden die Zeugnisse während des Homeschoolings in Zeiten der Pandemie an die Schüler verteilt? „Das war wie an einem Drive-Inn-Schalter. Einige Kollegen haben am Fenster die Zeugnisse verteilt“, so Achenbach. Dafür hatte die Schule vorab ein dreistündiges Zeitfenster eingeplant. „So befand sich immer nur eine begrenzte Anzahl an Schülern auf dem Schulhof. Und wir haben gemerkt, dass die Schüler froh waren, ihre Lehrer auch einmal wieder persönlich zu sehen.“ Wer sein Zeugnis nicht persönlich abhole wollte, hatte die Möglichkeit, sich dieses per Post zukommen zu lassen oder wartet eben, bis ein Präsenzunterricht wieder möglich ist.
Gymnasium Schloss Wittgenstein
Auch in Bad Laasphe sah man der Zeugnisvergabe positiv entgegen. „Ich glaube schon, dass wir ohne Probleme Noten vergeben können“, sagte Schulleiter Christian Tang noch vor der Vergabe. „Wir stehen auch im Homeschooling im ständigen Kontakt mit unseren Schülern und den Kollegen – sei es via Videokonferenz oder per Messenger.“ Doch auch er und seine Kollegen vermissen die Schüler sehr und freuen sich darauf, wenn sie im Präsenzunterricht gemeinsam den Schulstoff durcharbeiten.
Realschule Schloss Wittgenstein
Und wie lief die Zeugnis- und Notenvergabe an der Realschule Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe ab? „Wir haben uns dafür entschieden, am vergangenen Freitag nur den Klassen 10 und den Klassen 9 die Zeugnisse auszuhändigen. Dafür haben die Klassenlehrer im Vorfeld die Schüler und Eltern angeschrieben und persönliche Termine in einem dreistündigen Zeitfenster vereinbart. Wer aus Klasse 10 sein Zeugnis für Bewerbungen benötigt, kommt vorbei, wer es nicht abholt, bekommt es am ersten Tag des Präsenzunterrichts“, so Schulleiterin Melanie Dietrich.
Gleiches galt für die Klassen 9, da dort viele Schüler die Zeugnisse für Bewerbungsverfahren benötigen. „Die Ausgabe erfolgte unter Einhaltung aller Corona-Hygienevorschriften. Alle anderen Jahrgänge bekommen ihre Zeugnisse am ersten Tag des Präsenzunterrichts ausgehändigt.“
Dies wurde im Vorfeld durch die jeweiligen Klassenlehrer kommuniziert. „Wir haben uns bewusst für diesen Weg entschieden, der Versand per Post ist uns zu unsicher und wir können nicht garantieren, dass die Zeugnisse in einem ordentlichen Zustand zu Hause ankommen werden. Immerhin ist es ein wichtiges Dokument. Aufgrund des Datenschutzes und dessen Einhaltung werden wir die Zeugnisse auch nicht per E-Mail versenden oder den Eltern über andere digitale Kommunikationswege ein Foto zu schicken. Wir gehen davon aus, dass die ersten Schüler ab dem 15. Februar ihre Zeugnisse in der Schule persönlich im Klassenverband oder im halben Klassenverband entgegennehmen können“, so die Schulleiterin.
Doch wie sieht sie diederzeitige Situation? „Die Kommunikation mit der Schulgemeinde erfolgt hauptsächlich über MS Office und MS Teams. Die Schüler und auch die Lehrkräfte haben sich in den letzten Monaten sehr gut eingearbeitet, sodass wir auf den Lockdown vorbereitet waren. Wir konnten direkt mit dem Distanzunterricht starten und nach den Weihnachtsferien ging es damit konsequent weiter. Es gab einen nahtlosen Übergang. Wir arbeiten nach dem Stundenplan der einzelnen Klassen, somit ist den Schülern, Lehrern und Eltern eine Struktur für das Arbeiten gegeben“, so Dietrich. „Aus Sicht der Schule kann ich sagen: Kein Vergleich zum Arbeiten im Lockdown vom März 2020!“