Kurz-Interviews in Serie: Menschen aus Wittgenstein sprechen übers Impfen gegen das Corona-Virus – und ihre ganz persönliche Bereitschaft dazu.

Wie sinnvoll ist ein eigenes Impfzentrum für den Altkreis Wittgenstein? Welche Alternativen gibt es? Wie groß ist überhaupt die Impfbereitschaft der Wittgensteiner? Antworten auf diese Fragen finden möchte unsere Redaktion mit einer Serie von Kurz-Interviews in den nächsten Ausgaben. Dazu heute im Gespräch: Bernd Schneider, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen in Bad Berleburg.

In der öffentlichen Diskussion wird sehr energisch ein eigenes Impfzentrum für Wittgenstein gefordert. Wird diese Forderung von Ihnen unterstützt?

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Die Diskussion ist ja inzwischen weitergegangen – und ich bin der Meinung, es wird auf einen geschickten Impf-Mix ankommen. Wenn es denn schon ein Impfzentrum für Wittgenstein geben sollte, dann bitte als Standort dafür so etwas Praktisches wie die Salzmannschule, die ja schon als Aufnahme-Zentrum für Flüchtlingen gedient hat. Darüber hinaus würde ich schon den Grundsatz vertreten: Da, wo man Blut spenden kann, wird man auch impfen können – etwa in den Dorfgemeinschaftshäusern oder Schulen unserer Ortschaften. Mobile lokale Impfteams oder Hausärzte oder auch Betriebsärzte in den heimischen Unternehmen wären dazu eine gute Ergänzung.

Heimleitungen haben sehr gut organisiert

Würden Sie sich impfen lassen, wenn Sie jetzt die Gelegenheit dazu hätten?

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Ja, natürlich, sofort. Meine beiden erwachsenen Kinder haben sich übrigens schon impfen lassen. Mein Sohn arbeitet in der Pflege des AWO-Seniorenzentrums Erndtebrück und ist sogar schon zweimal geimpft. Und meine Tochter als Bewohnerin eines Diakonie-Heims in Bad Laasphe ist bereits einmal geimpft. In beiden Fällen haben das die Heimleitungen sehr gut organisiert, wie ich finde. Toll finde ich auch die Bereitsschaft der lokalen Ärzte, die da mitgemacht haben.

Wo und unter welchen Umständen sollte Ihre persönliche Impfung stattfinden?

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Also, ich bin 66 und in diesem Alter gerade noch nicht dran. Ich bin selber mobil – es wäre also egal, wo und wie die Impfung geschieht. Aber mein Vater ist 91, und der kann sich beim Impfzentrum Eiserfeld im Moment noch nicht einmal anmelden, weder telefonisch noch per Internet. Deshalb warten wir jetzt noch mit der Anmeldung. Und die Fahrt? Dauert pro Strecke von Bad Berleburg aus mehr als eine Stunde. Macht fast fünf Stunden Autofahrt für zwei Impfungen – für einen 91-jährigen Menschen nicht gerade die Ideallösung.

Mit Bernd Schneider sprach Eberhard Demtröder.