„Durch Corona konnten wir voriges Jahr in der ,Grube Delle’ nur 85 Gäste begrüßen. Ansonsten sind es rund 2500.“

Jutta Plaschke aus Raumland, Sparkassen-Mitarbeiterin im (Un-)Ruhestand, engagiert sich seit 16 Jahren im Vorstand des Ortsheimatvereins Schieferschaubergwerk Raumland. Durch die Kontaktbeschränkungen und andere coronabedingte Auflagen wird die 66-Jährige bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit stark eingeschränkt. Theoretisch waren im Vorjahr bereits zahlreiche Termine geplant, diese praktisch aber leider nicht umsetzbar. Wird es in diesem Jahr besser?

Durch Corona konnten wir voriges Jahr in der „Grube Delle“ nur 85 Gäste begrüßen. Ansonsten sind es rund Zweieinhalbtausend. Das ist ein Unterschied. Und vor allem ein großer Einschnitt, natürlich auch finanziell. Es gab so viele Buchungen vorab und wir hatten verschiedene Aktionen und Feiern geplant und vorbereitet. 2020 wäre ein super Jahr geworden. Aber jede Menge Arbeit war umsonst.

Verschieben – oder ersatzlos streichen

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Einiges lässt sich verschieben, anderes ist ersatzlos gestrichen. Die traditionelle Ostereiersuche fiel unter anderem aus, die Teilnahme an der Bad Berleburger Gesundheitswoche mit den Themen ‘Gesunde Ernährung, Entspannung in gesunder Luft im Stollen, und einer Wanderung auf der Hörre, der Däne Ole Holde mit seiner Jazzband wollte kommen, der Schieferspalter-Kreiswettbewerb mit Pfarrern aus den drei Kommunen stand auf dem Plan, „Musik im Dunklen“, das Siegener Museum für gegenwärtige Kunst wollte „Meisterwerke zu Besuch“ schicken...

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Etwas fand erfreulicherweise statt, zwar in kleinerem Rahmen und mit Maske und Abstand, klar: Die beliebten Ferienspiele gab es nur in abgespeckter Form und Teilnehmerzahl mit abgepacktem Essen statt Waffeln. Dafür wurden mit Künstlerin Elke Franz noch Wittistones bemalt. Und in unserer Funktion als Außenstelle des Standesamtes fand eine standesamtliche Hochzeit mit 14 Personen statt.

Freudige finanzielle Überraschung

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Im Sommer, als alles etwas lockerer sein durfte, hatten wir vom Verein mal eine Zusammenkunft mit 15 Leuten in eigener Sache, und haben ein paar Kartoffeln im Feuer gebraten. Doch es gab keine Weihnachtsfeier mit Anhang, was ich sonst immer genieße.

Und es gab eine freudige finanzielle Überraschung: Wir haben 2000 Euro vom Heimatcheck bekommen. Die Gelder sind zweckgebunden. Es wurde ein Kastenanhänger gekauft, das heißt, wir mussten noch die Hälfte dazutun, in den das ganze Equipment wie Stehtische, Zelte, Bänke verstaut wird, da es im Stollen wegen der Feuchtigkeit nicht gelagert werden kann. Und ein neues Profi-Zelt ersetzt das alte.

Auch privat mit Corona konfrontiert

Wir haben die letzten Jahre gut gewirtschaftet, da tut es nicht ganz so weh. Wir haben ja keine Miete, keine Ausgaben für Heizung usw. wie andere Vereine mit Gebäuden, aber über Jahre halten wir das auch nicht durch, wir ziehen ja auch nur 10 Euro Mitgliedsbeitrag ein.

Privat sind wir auch immer konfrontiert mit Corona. Unser Sohn ist Geschäftsführer der Klinken am Goldenen Steig im Bayerischen Wald, und unsere Schwiegertochter arbeitet im Altenheim Elim in Oberndorf. Dadurch werden wir immer sensibilisiert, was Corona betrifft. Ich hoffe inständig, dass bald alles sicherer wird – und auf ein paar Monate, in denen wir Geld für die Vereinskasse verdienen können.