Elsoff. Vier junge Männer aus Elsoff starten einen regionalen Online-Shop - unter anderem mit Blumen-Abo, einem Verkaufswagen und einem Ausstellungsraum.

Ein Paket voller Blumen, eine Baukasten-Anleitung für ein Gesteck, Dekorationen zu verschiedenen Anlässen – und all das per Post bis vor die Haustür geliefert. Bestellt in einem regionalen Onlineshop oder persönlich in Elsoff auf der Wallachei. Voraussichtlich ab dem 4. Februar soll das nun möglich sein. Daniel Braunert (Florist und Gärtner), André Stielicke (Modelabel/Onlineshop), Marco Weber (Vermieter) und Jörg Hohnekamp (Buchhaltung) haben in den vergangen Wochen einiges an Zeit in ihre neuen Pläne investiert – mit Erfolg. Das Konzept steht bereits und auch der Vorführraum für diverse Dekorationsideen, Shirts und vieles mehr ist so gut wie fertig. „Das Handelsregister ist da. Nun brauchen wir nur noch unsere Steuernummer und es kann losgehen", freut sich Stielicke, der auch die Gastronomie auf der Wallachei betreibt.

Doch was steckt hinter ihrer Idee? Was genau wird es im Onlineshop und im Laden geben?

Der Verkaufswagen

Da der Vorführraum nur ein paar Zentimeter zu niedrig ist, um ihn als Ladenlokal zu betreiben, sind die vier auf die Idee gekommen, ihre Waren in einem Verkaufswagen auf dem Hof zu verkaufen. Dieser befindet sich bereits an Ort und Stelle und wird in diesen Tagen weiter fertiggestellt. Dort sollen künftig frische Blumen, Gestecke, Dekorationsartikel und eben die Shirts verkauft werden „Animal Shirt“ so der Name des Labels. „Durch die Eselwanderungen haben wir viele Gäste hier, die von außerhalb Wittgensteins kommen. Oft kam dabei die Frage nach Werbeartikeln auf. Wir wollten aber nicht einfach nur Tassen anbieten, sondern hochwertige Shirts mit diversen Aufdrucken von beispielsweise einem Esel oder einem Hochlandrind", erklärt Stielicke. Dabei sollen nicht einfach nur Fotos der Tiere auf die Shirts gedruckt werden, sondern unter anderem im Comicstyle.

Zunächst aber soll der Fokus auf der Floristik liegen – Florist und Gärtner Daniel Braunert ist da der richtige Ansprechpartner. Von neuen Gestecken über Sträuße und Topfpflanzen bis hin zum Bepflanzen alter Kübel und Töpfe wird alles geboten. Und was, wenn die gewünschte Pflanze nicht mehr vorrätig ist? „Dann wird die nachbestellt und schnellstmöglich dem Kunden geliefert. Wir werden nicht alles, was wir in unserem Onlineshop anbieten, auch immer hier haben können", sagt Marco Weber. So können die Kunden bald vor Ort, per Telefon oder ganz einfach selbst online ihre Blumen, Pflanzen und Co bestellen. Und nicht nur das - auch ein Blumen-Abo ist möglich. „Das beschränkt sich nicht nur Schnittblumen", so Weber.

Der Onlineshop

Der Vorteil eines Onlineshops liegt klar auf der Hand: „Der Onlinehandel boomt und gerade im Lockdown hat man durch ihn viel mehr Möglichkeiten", so Stielicke. „Natürlich können wir nicht alle Blumenarten mit der Post verschicken. Da müssen wir schon darauf achten, was genau wir in unserem Shop anbieten. Es gibt auch Blumen, die sehr empfindlich sind – da würde es keinen Sinn mache, die zu verschicken.“ Im nahen Umkreis werden die Männer die Waren dann persönlich ausliefern. Neben Sträußen auch Blumenkübel anderes Zubehör. Und auch Firmen oder Praxen können sich mit oder ohne Abo künftig Blumengestecke und Co liefern lassen. Auch Gestecke werden angeboten – unter anderem im Bausatz. Anhand einer Anleitung können die Kunden sie dann ganz einfach zuhaue nachgestalten. Zudem ist auch ein Weihnachtsbaum-Set geplant. „Da wird dann nicht nur der Baum bis nach Hause geliefert, sondern der ganze Schmuck und Lichterkette gleich mit."

Die Idee

Welche Pflanzen, Deko und Shirts es am Ende geben wird, erfahren die Kunden dann auf der Internetseite, an der bereits fleißig gearbeitet wird. Vier Männer, unzählige Ideen und gut drei Monate, die bereits vergangen sind, seitdem sie an ihrem neuen Geschäftsmodell arbeiten. Im November kam die Idee dazu auf. „Wir wussten, dass Daniels Vertrag bei der Gärtnerei, bei der er arbeitet, ausläuft. Schnell dachten wir uns: Warum machen wir nicht ein eigenes kleines Lädchen auf?“

Gedacht – getan. Seitdem wird auf der Wallachei fleißig gewerkelt. Und nicht nur dort – auch ein paar Meter vom Lädchen entfernt ist einiges los. Statt Essen zu servieren helfen Kellner und Koch dabei, das Restaurant zu vergrößern. Dort soll ein großer Biergarten mit Aussicht über das Elsoffer Land entstehen. „Dann können wir bei der Eröffnung wieder richtig durchstarten. Wir stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern nutzen die Zeit im Lockdown für die Arbeiten hier", so Stielicke.