Siegen-Wittgenstein. Gesundheitsamt Siegen-Wittgenstein meldet, dass 22 Prozent der Heimbewohner und Mitarbeitenden bereits geimpft sind.
Rund 2360 Frauen und Männer leben in Siegen-Wittgenstein in Senioren- und Pflegeheimen bzw. Senioren-Wohngemeinschaften. Sie werden von ca. 700 medizinisch bzw. pflegerisch ausgebildeten Personen betreut. Hinzu kommen rund 890 pflegerische Hilfskräfte, rund 80 Fachkräfte für die soziale Betreuung und etwa 600 weitere Personen, die im direkten Kontakt mit den Pflegebedürftigen stehen. Insgesamt 4.630 Personen.
Sie alle haben bereits jetzt die Möglichkeit auf eine Impfung gegen das Coronavirus. 22 Prozent von ihnen wurden in den ersten Tagen des neuen Jahres auch bereits geimpft: 1.036 Personen – so weist es eine aktuelle Auswertung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) aus. Das berichtet der Kreis Siegen-Wittgenstein in einer Pressemitteilung.
40 Einrichtungen im Kreis - Noch nicht alle haben Impftermine
40 dieser Senioreneinrichtungen gibt es in Siegen-Wittgenstein. In 15 wurde die erste Impfung bereits durchgeführt. Die Impfbereitschaft der Bewohnerinnen und Bewohner lag in der Regel bei deutlich über 90 Prozent. 14 weitere Heime haben für die kommenden Wochen Impftermine vereinbart. „Wir haben seit Ende letzter Woche noch einmal alle Heime, von denen bisher keine Rückmeldung eingegangen ist, kontaktiert, um nachzufragen, ob wir als Kreis Unterstützung beim Anmeldeprozess oder auch darüber hinaus leisten können“, sagt Landrat Andreas Müller. Ihm ist es ein wichtiges Anliegen, dass so zeitnah wie möglich alle Personen, für die jetzt eine Impfung möglich ist, diese auch bekommen.
Kassenärztliche Vereinigung organisiert alles
Die Impfung in den Heimen wird direkt von der Kassenärztlichen Vereinigung organisiert. Die Heime müssen sich über eine Internetplattform anmelden und über diese dann auch einen Termin für die Impfung im jeweiligen Haus vereinbaren. „Manchen Heimen war das genaue Prozedere oder auch der Link zur Anmeldung nicht bekannt“, berichtet der Landrat: „Hier konnten wir in unseren Telefonaten Aufklärungsarbeit leisten und wir haben auch das Signal erhalten, dass diese Senioren- und Pflegeeinrichtungen nun gerne für ihre Bewohnerinnen und Bewohner Impftermine vereinbaren werden.“
Auch Behindertenheime und Wohnheime im Blick
Darüber hinaus hat der Kreis auch schon Kontakt zu den Einrichtungen der Eingliederungshilfe aufgenommen – also z.B. zu Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen. Diese gehören zur Gruppe 2 und haben die Chance auf eine Impfung, wenn die Impfungen in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen und der über 80-jährigen abgeschlossen ist.
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Über 80-Jährige leben rund 19.000 in Siegen-Wittgenstein. Etwa 1.470 von ihnen sind Heimbewohner. Allerdings werden in den Heimen jetzt bereits alle Bewohner geimpft – unabhängig vom Alter. „Aus logistischen Gründen macht es keinen Sinn, mehrfach in die Heime kommen zu müssen, um Personen unterschiedlicher Altersgruppen zu impfen“, erläutert Thiemo Rosenthal, Leiter des Krisenstabs des Kreises.
Über 80-Jährige werden jetzt angeschrieben
Landrat Andreas Müller wird in Kürze die über 80-Jährigen in den elf Städten und Gemeinden in Siegen-Wittgenstein anschreiben, um ihnen zu erläutern, wie sie sich zur Impfung anmelden können. Das wird ab Montag, 25. Januar 2021, möglich sein – am besten über die Online-Anmeldung auf der Internetseite www.116117.de. „Ich würde mich freuen, wenn Angehörige den Seniorinnen und Senioren bei der Online-Anmeldung helfen, damit diese auch reibungslos klappt“, wünscht sich der Landrat.
Die Impfungen selbst werden dann im Impfzentrum des Kreises in Eiserfeld stattfinden. „Auch für die Anreise werden viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf die Hilfe von Familienangehörigen angewiesen sein – wie z.B. bei anderen Arztbesuchen auch. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir auch das gemeinsam hinbekommen werden“, so der Landrat.
Impfung sei "Trumpfkarte gegen Pandemie"
Nachdem dann die Personen mit höchster Priorität geimpft worden sind, kann auch die Impfung in den Häusern der Eingliederungshilfe beginnen. Diese werden vom Kreis bereits jetzt Schritt für Schritt angesprochen, damit sie ausreichend Zeit haben, alle organisatorischen Maßnahmen zu ergreifen.
„Die Impfung ist für uns die Trumpfkarte, um die Pandemie zu besiegen“, betont Landrat Andreas Müller: „Ich möchte noch einmal alle ermuntern, die Chance für eine Impfung wahrzunehmen, sobald sie ihnen angeboten wird. Machen das wirklich viele, sehe ich die realistische Möglichkeit, dass wir nach dem Sommer unseren gewohnten Alltag weitestgehend wieder zurückbekommen! Bis dahin gilt aber nach wie vor ‚AHA‘: Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Mund-Nasen-Bedeckung tragen – um Menschenleben zu retten!“