Bad Laasphe. Die Kosten für Trinkwasser und Abwasser in Bad Laasphe steigen. Das ist die schlechte Nachricht. Aber es gibt auch gute aus dem Gebührenbereich.

Die Einwohner von Bad Laasphe können sich freuen. In den meisten Fällen werden die Gebühren für die Entsorgung von Müll oder den Winterdienst im kommenden Jahr sinken. Das wurden am Mittwoch am Rande des Betriebsausschusses deutlich. Doch das Gremium unter Leitung von Klaus Preis (FDP) hatte nicht über diesen Teil der Gebührensatzung zu entscheiden. Das macht der Bauausschuss in der kommenden Woche. Allerdings sind die Zahlen in einer Vorlage zusammengefasst.

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Am Mittwoch ging es zunächst nur um die Gebühren für Trinkwasserversorgung, Schmutz- und Niederschlagswasserentsorgung. Die werden steigen. Das hat der Ausschuss als Beschlussempfehlung an den Rat weitergegeben. Hintergrund ist, dass die Gebühren kostendeckend sein müssen. Zwar hat das Wasserwerk als Eigenbetrieb der Stadt massiv Kosten gesenkt und mit einem eigenen Bautrupp sogar weitere Einsparpotenziale generiert, aber die Bilanz drückt nach wie vor ein massives Minus aus dem Jahr 2018, dass spätestens 2021 vollständig ausgeglichen sein muss, wie der Geschäftsführer des kommunalen Eigenbetriebes, Sandro Dietrich, erläuterte.

Kanalgebühr

Tiefer in die Tasche greifen müssen die Bad Laaspher beim Abwasser. Die Kosten für den Kubikmeter Schmutzwasser erhöhen sich um 11 Cent auf 2,97 Euro. Beim Niederschlagswasser sind es 2 Cent mehr. Die Gebühr liegt nun bei 70 Cent je Kubikmeter.

Trinkwasser

Auch die Kosten für das Trinkwasser steigen um 5 Cent auf 1,55 Euro für die 1000 Liter. Allerdings kommt hier noch die Mehrwertsteuer hinzu.

Wasserverbrauch

Gründe für Preissteigerung

Die Kosten für Trinkwasser und Kanalbenutzung steigen, auch weil der Wasserverbrauch im kommenden Jahr mutmaßlich abnehmen wird und dann die laufenden Kosten auf weniger Schultern verteilt werden.

Hintergrund ist die Schließung des WKW-Werkes in Banfe, das mit 6 Prozent Trinkwasser-Abnahme der größte Kunde des Wasserwerkes war, wie Sandro Dietrich erläutert. „Je mehr Wasser wir sparen, um so teurer wird es“, formulierte dies Klaus Preis.

In dem Bericht des kommunalen Wasserwerks heißt es dazu: In den ersten drei Quartalen 2020 wurden insgesamt 13.867 Kubikmeter mehr eingekauft. Dies könnten laut Sandro Dietrich einerseits Auswirkungen der Corona-Pandemie sein. In vielen Haushalten scheine der Verbrauch durch Homeoffice gestiegen zu sein. Zusätzlich haben in den Sommermonaten viele Bürger ihren Urlaub zu Hause verbracht. Andererseits könnte der erhöhte Wassereinkauf auf viele Undichtigkeiten im Netz hinweisen. Da die Steuerkabel der Überwachungsanlagen keine verlässlichen Daten mehr zu den abfließenden Wassermengen liefern, ist das Erkennen von auftretenden Leckagen nicht mehr eindeutig möglich.

Im nächsten Jahr muss die Anlage dringend ertüchtigt werden, um Rohrbrüche wieder schnell bestimmen zu können, und so die Wasserverluste zu reduzieren.

Die geplanten Müllgebühren für Bad Laasphe in 2021
Die geplanten Müllgebühren für Bad Laasphe in 2021 © Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW | Manuela NossuttaManuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Die Anzahl der Rohrbrüche im zweiten Quartal lag mit vier auf „erfreulich niedrigem Niveau“, berichtet das Wasserwerk. Durch die im April gebildete Reparaturkolonne habe die Stadt außerdem die Reaktionszeiten verbessert, was zu einer Senkung der Wasserverluste und zu kürzeren Unterbrechungen der Trinkwasserversorgung der Bürger geführt habe. Die aus zwei Mitarbeitern bestehende Kolonne hat die Kosten bei Reparaturen und Neuanschlüssen gesenkt, was auch langfristig die Abschreibungen für die Kanalnetze senke: „Die Jungs sind eine Investition in die Zukunft“, formulierte es ein zufriedener Sandro Dietrich.

Weitere Gebühren

Nur in zwei Kategorien beim Altpapier müssen die Bürger künftig - Vorbehaltlich eines politisches Beschlusses mehr zahlen (siehe Grafik). Unverändert bleiben die einmaligen Sätze für die Auslieferung der Müllbehältnisse die bei 62,17 Euro (120- und 240-Liter-Tonne) oder 74,59 Euro für großen 1100-Liter-Tonnen.

Während die Sommerreinigung weiterhin bei 1,70 Euro je laufendem Meter liegt, wird der Winterdienst um 17 Cent günstiger und kostet künftig 1,50 Euro je laufender Meter.