Bad Berleburg. Der Friseursalon Beckmann in der Bad Berleburger Poststraße wechselt den Besitzer. Seit 1930 gibt es das Familienunternehmen bereits.
Eine Familientradition geht nach 90 Jahren zu Ende. In wenigen Tagen – am 19. Dezember – schließt der Friseursalon Beckmann in der Bad Berleburger Poststraße 6 vorübergehend. Dann wechselt der Familienbetrieb den Besitzer. Denn bereits am 5. Januar wird dort eine junge Friseurin den Laden übernehmen – mit Inventar und dem langjährigen Mitarbeiter Thomas Rupprecht. Seit 1973 arbeitet er bereits im Salon Beckmann und ist bei vielen Kunden beliebt. „Viele von ihnen kommen zu uns, um sich nur von ihm die Haare schneiden zu lassen. Es ist schön, dass er auch weiterhin den Kunden erhalten bleibt“, sagt Diana Beckmann.
Durch Zufall habe man von der jungen Kollegin erfahren. „Eine Bekannte war zum Haare schneiden bei ihr und hatte berichtet, dass sie sich selbstständig machen möchte“, sagt sie. Seitdem ihr Vater Ulrich Beckmann im Sommer dieses Jahres verstarb, hatten immer wieder Kunden gefragt, wie es mit dem Salon weitergeht. „Erst vor Kurzem war ein Kunde bei uns und sagte, dass er bereits seit 70 Jahren zum Haare schneiden hierher kommt. Nach so langer Zeit sich einen neuen Friseur zu suchen wäre nicht einfach gewesen.“
1930 wurde der erste Salon eröffnet
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Sie und ihre Mutter Margitta Beckmann sind überglücklich, dass sie so schnell eine Nachfolgerin für den Salon bekommen haben. „Es wäre eine Schande gewesen, wenn das Traditionshaus ohne Nachfolger schließen hätte müssen“, sagt sie. „Wir möchten uns bei all unseren Kunden für die schöne gemeinsame Zeit bedanken. Es ist uns wichtig, dass sie wissen, dass es im Januar im Salon weiter geht.“ Bis zuletzt hatte ihr Mann den Salon aus Leidenschaft geführt. Einen Salon, den er 1991 von seinem Vater übernahm und den er mit Liebe und viel Arbeit eingerichtet hatte.
Dabei fing die Familientradition bereits im Jahr 1930 an, als Franz Beckmann nach Bad Berleburg kam, um dort einen Friseursalon zu eröffnen. Fünf seiner sechs Kinder haben später ebenfalls den Beruf des Friseurs erlernt – zwei von ihnen fielen später im Krieg. So kam es, dass später Josef Beckmann – der Vater von Ulrich – den Laden übernahm und ihn später seinem Sohn übergab. Die Meisterbriefe zeugen heute noch von der Tradition.