Bad Berleburg. In der Pflege- und Beatmungswohngemeinschaft Philadelphia-Home steht die Gemeinschaft auch an Weihnachten an erster Stelle.

Lichterglanz in den Häusern, geschmückte Tannenbäume, brennende Kerzen auf dem Adventskranz, während aus der Küche der Duft vom leckeren Weihnachtsessen strömt. Gespräche mit der Familie, das Knistern des Geschenkpapiers – Weihnachten: Für viele Menschen das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit und der Gemeinschaft. Doch nicht alle haben die Möglichkeit, zu Weihnachten nach Hause zu können – sei es berufsbedingt, oder aber aufgrund einer Krankheit. Und auch die Corona-Pandemie macht einer Feier im großen Kreise unmöglich. Im Philadelphia-Home in Bad Berleburg aber wird dennoch mit voller Vorfreude auf das anstehende Weihnachtsfest geschaut. „Wir versuchen, es hier so weihnachtlich wie möglich zu gestalten“, sagt Monika Poschner.

Gemeinsames Essen

Einsamkeit wird es in dem Pflege-und Beatmungswohngemeinschaft Philadelphia-Home am Sengelsberg nicht geben – stattdessen werden die Pfleger gemeinsam mit den vier Bewohnern und ihren Angehörigen das Weihnachtsfest feiern. Doch wie läuft dies in der Pflegeeinrichtung ab? „Viele feiern Heiligabend zuhause mit der Familie. Daher wird es schon vorher ein gemeinsames Essen mit den Angehörigen geben“, sagt Pflegedienstleitung und Geschäftsführerin Irina Meiners. Dafür werden dann auch kleinere Tische aufgestellt, damit die Familie ein wenig Privatsphäre hat. „Die Patienten entscheiden selbst, ob sie gemeinsam im Aufenthaltsbereich feiern möchten, oder in ihrem Zimmer.“ Ein Besuchsverbot für die Angehörigen gibt es nicht -- und das ist auch wichtig.

„Zur Sicherheit unserer Bewohner, Mitarbeiter und Angehörigen werden entsprechende PCR-Tests durchgeführt, so dass wir Angehörige risikofrei auch zum Weihnachtsfest in unsere WG empfangen können.“, sagt Lilia Detje-John, Inhaberin der Pflege- und Beatmungswohngemeinschaft. „Der erste Lockdown war für die Patienten schon schwer – so auch für unsere Wachkoma-Patienten.“ Das bestätigt auch Kollegin Poschner. „Wir sagen immer, er hat unterschiedliche Arten zu schauen. Während des ersten Lockdowns haben wir gemerkt an der Art seines Blickes: Er vermisst seine Frau.“ Und das geht auch an den Pflegerinnen und Pflegern nicht spurlos vorbei. „Wir sprechen viel mit ihm und wenn seine Frau anruft, dann halten wir ihm den Hörer ans Ohr. Wir merken dann oft eine positive Reaktion“, so Meiners.

Kleine Geschenke für die Bewohner

Dass sie an Weihnachten arbeiten – das ist für die Pflegerinnen mittlerweile normal. „Wir haben uns ja bewusst für einen Pflegeberuf entschieden. Es ist schön, gemeinsam die Zeit zu genießen und Weihnachten gemeinsam zu feiern. Aber natürlich bin ich auch froh, wenn ich danach noch etwas Zeit mit meiner Familie verbringen kann“, sagt Monika Poschner. „Das Zuhause kann man nie ersetzen, aber wir versuchen, unseren Bewohnern ein schönes Weihnachtsfest zu geben. Die Weihnachtszeit ist eine sehr besinnliche und feinfühlige Zeit. Daher müssen auch wir so feinfühlig wie nur möglich sein.“

An Heiligabend selbst wird es dann kleine Geschenke für die Bewohner geben. „Viele von ihnen kennen es so noch von früher, dass es an diesem Tag Geschenke gibt. Wir möchten ihnen damit eine kleine Freude machen“, so Meiners. Und auch wenn das Essen vor Weihnachten stattfindet – so sind die Angehörigen auch an den Feiertagen gerngesehene Gäste. „Und wenn mal ein Angehöriger nicht anreisen kann, weil vielleicht der Weg zu weit ist, dann ist das auch nicht so schlimm. Wir sind ja hier und freuen uns auf das gemeinsame Fest“, sagt Irina Meiners.

Mehr Informationen zu Philadelphia-Home gibt es vor Ort: Philadelphia-Home Pflege- und Beatmungswohngemeinschaft, am Sengelsberg 10 in Bad Berleburg, oder per Telefon unter 02751-89288738.